Die Marktteilnehmer bleiben wachsam
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Die Aktienmärkte zeigten sich in der Berichtswoche zum Teil deutlich erholt. Vor allem die Diskontsatzsenkung der FED vom vorangegangenen Freitag hatte die Stimmung aufgehellt und Investoren wieder Mut gemacht. Eine Herabsetzung des Tagesgeldsatzes wurde nun nicht mehr ausgeschlossen. Ausgesprochen kräftig fielen die Aufwärtsbewegungen in Japan und Fernost aus, die zuvor auch heftig gelitten hatten. Trotz aller Erleichterung blieben Marktteilnehmer jedoch wachsam. Die Subprime-Krise ist weiterhin präsent.
EZB und FED im Mittelpunkt des Marktgeschehens
Am US-Aktienmarkt kreisten alle Hoffnungen um eine Senkung der Federal Funds Target Rate, die seit Juni letzten Jahres unverändert bei 5,25 Prozent liegt. Äußerungen von Ben Bernanke, wenn nötig alle ihm möglichen Mittel auszuschöpfen, um die Finanzmärkte zu beruhigen, hatten die Spekulationen ausgelöst. Anders im Euroraum. Hier ließ die EZB durchblicken, dass sich ihre geldpolitische Strategie seit Anfang August nicht geändert hat, woraus die Märkte prompt schlossen, dass im September ungeachtet aller Turbulenzen doch eine Leitzinserhöhung ansteht.
Gleichwohl zeigten sich Marktteilnehmer beiderseits des Atlantiks angesichts zahlreicher vertrauensbildender Notenbankmaßnahmen ermutigt. Aktienanlagen waren wieder gesucht und nach den zuvor kräftigen Rückschlägen ging es erneut bergauf.
Vor allem nachlassende Sorgen, dass die US-Hypothekenkrise den globalen Wachstumsprozess nachhaltig beeinträchtigen könnte, wirkten stimulierend. So ließen denn auch die jüngsten Konjunkturdaten noch keine möglichen negativen Auswirkungen auf den weltweiten Wachstumsprozess erkennen, auch wenn der ZEW-Index einen weiteren Rückgang der Konjunkturerwartungen unter den Finanzmarktanalysten ausdrückte.
Auf Unternehmensseite hatte vor allem das symbolträchtige Engagement der Bank of America, die der angeschlagenen Countrywide Financial frisches Kapital in Höhe von zwei Mrd. USD zukommen ließ, für positive Resonanz gesorgt. Im Zuge der Stimmungsbesserung waren auch wieder die zuletzt arg gebeutelten Aktien von Hypothekenbanken und Immobilienfinanzierern gefragt. Darüber hinaus standen infolge wieder steigender Rohstoffpreise Minenwerte ganz oben auf den Einkaufslisten der Investoren. Angesichts der Angst vor einer globalen Konjunkturabkühlung waren Befürchtungen einer nachlassenden Rohstoffnachfrage aufgekommen, was die Notierungen für Rohöl, insbesondere aber für Industriemetalle unter Druck gesetzt hatte.
Alles in allem eine insgesamt erfreuliche Handelswoche, die jedoch nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass mit noch nicht ausgestandener US-Hypothekenkrise die Tendenz an den Weltbörsen zunächst volatil bleiben dürfte. Dass es immer wieder zu Hiobsbotschaften kommen kann, zeigten jüngste Beispiele wie die angeschlagene Sachsen LB, die zum Wochenende an die LBBW veräußert wurde. In den USA kündigte zuletzt Capital One Financial die Streichung von 1.900 Stellen sowie die Schließung einer Hypothekensparte an.
Japan und Fernost ganz vorn auf der Gewinnerseite
Die japanische Börse und die fernöstlichen Aktienmärkte konnten in der Berichtswoche mit besonders kräftigen Kurssteigerungen aufwarten, nachdem sie zuvor auch deutlich gelitten hatten. Vor allem die Angst vor einer Konjunkturabschwächung in den USA hatte den Aktienmärkten beider Regionen heftig zugesetzt. Die asiatischen Emerging Markets bekamen zudem den Vertrauensverlust und die zunehmende Risikoaversion der Anleger deutlich zu spüren. Mit steigender Zuversicht der Investoren ging es aber auch hier wieder bergauf. So eilte der Nikkei Index teilweise mit Riesenschritten voran. Gleich zu Beginn der Berichtswoche verbuchte er einen Tagesgewinn von nahezu 460 Punkten bzw. drei Prozent.
Auch die fernöstlichen Börsen machten ihrem Namen als Wachstumsmärkte wieder alle Ehre. Mit einem Wochengewinn von gut elf Prozent konnte der MSCI Far East ex Japan seinen höchsten diesbezüglichen Zuwachs in 19 Jahren erzielen. Insbesondere Hongkong glänzte mit einem Plus von gut zwölf Prozent. Hier wirkte sich noch zusätzlich positiv aus, dass es Festlandchinesen nunmehr erlaubt ist, direkt in Hongkong gelistete Aktien zu investieren.
Ausblick
In der kommenden Woche stehen einige wichtige Konjunkturdaten an. Allerdings wird das Augenmerk der Marktteilnehmer vor allem auf die Reden der beiden Notenbankchefs Trichet und Bernanke gerichtet sein.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 163,4 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. März 2007. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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