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14:09 Uhr, 05.04.2011

Die japanische Zentralbank gibt es zu

Billiges Geld treibt die Rohstoffpreise

Während die US-Notenbank Federal Reserve ihre Geldpolitik von jeglicher Schuld an gestiegenen Rohstoffpreisen freisprach (und tatsächlich sagten, dass QE2 die Rohstoffpreise sogar gedrückt habe), bringt die japanische Zentralbank, die Bank of Japan, ein umfassendes Research-Papier, in dem sie schreibt, dass die Fed und andere Zentralbanken dramatische Auswirkungen auf die Rohstoffpreise gehabt haben. Sie sind nicht alleinig zu beschuldigen - doch reißt das doch ein Loch in die Argumentationskette der Fed, die sich versucht, von den steigenden Rohstoffpreisen zu distanzieren. Hier nun was die BoJ schrieb:

"Während der starke Anstieg der Rohstoffpreise vom weltweiten Wirtschaftswachstum, angeführt von den Schwellenländern, getrieben wurde, haben spekulative Investitionen den Preisanstieg verstärkt. Die Dynamik der weltweiten Rohstoffpreisentwicklung hat sich mit der wachsenden Präsenz globaler Finanzinvestoren ebenfalls verändert. Der Zutritt neuer Finanzinvestoren haben den Weg zur >Finanzialisation der Rohstoffe< geebnet. In Folge haben die Rohstoffmärkte eine höhere Korrelation mit anderen Aktiven aufgebaut und darunter fallen auch die Aktienmärkte. Des weiteren hat die global vorhandene und stützende Geldpolitik eine wichtige Rolle bei der Bildung von Rohstoffpreisen gespielt, zum einen dadurch, dass die physische Nachfrage stimulierten und zum anderen dadurch, dass sie größere Investmentsummen in die finanzialisierten Rohstoffmärkte trieben."

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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