Die industrielle Expansion verlangsamt sich
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1. Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Euroland haben im August erwartungsgemäß nachgegeben. Das Ausmaß des Rückgangs überraschte jedoch die von Bloomberg befragten Volkswirte wie auch uns. So sank der Einkaufsmanagerindex für Frankreich um 0,6 Punkte auf 54,0 Punkte, der Index für Euroland um 0,8 Punkte auf 53,9 Punkte und der für Deutschland sogar um 1,5 Punkte auf 55,1 Punkte.
2. Betrachtet man die Details des deutschen Index so fällt der starke Rückgang der Produktionskomponente um 2,9 Punkte auf. Dies hatte man nach den Daten des ifo-Konjunkturtests nicht erwarten können. Auch ein Rückprall nach dem starken Vormonat erklärt diesen Einbruch nicht, denn die Produktionskomponente liegt nun fast einen Indexpunkt unter dem Juniwert. Erwartungsgemäß kam es zu einem leichten Rückgang der Auftragseingangskomponente. Sie befindet sich damit zwar immer noch im expansiven Bereich, dümpelt aber seit April zwischen 57 und 58 Punkten. Die Produktionsausdehnung in diesem Zeitraum ließ daher den Bestand an Aufträgen abschmelzen. Die entsprechende Komponente sank auf den niedrigsten Wert seit Januar dieses Jahres. In diesem Reigen eher verhaltener Daten sticht die Beschäftigungskomponente positiv hervor. Zum ersten Mal seit Mai 2001 hat sie die 50-Punkte-Hürde wieder genommen und zeigt keinen Beschäftigungsabbau mehr an. Dies deutet auf eine Stabilisierung des deutschen Arbeitsmarktes im Vorjahresvergleich hin. Fasst man die Beschäftigungskomponenten für das verarbeitende Gewerbe und die Dienstleister zusammen, so zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zur Veränderung der Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich. Die Abweichungen in diesem Jahr sind ausschließlich auf die Änderungen in der Statistik zurückzuführen. Mit den heutigen Daten für das verarbeitende Gewerbe ist eine weitere Verbesserung des Beschäftigungsgesamtindex wahrscheinlich.
3. Alles in allem deuten die heutigen Daten auf eine verlangsamte industrielle Expansion in Deutschland (und Euroland) hin. Dies entspricht unserem Konjunkturbild eines im Vorquartalsvergleich abgeschwächten Wachstums im dritten Quartal. Noch tragen die weltwirtschaftlichen Impulse die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland, doch es mehren sich die Anzeichen, dass diese Impulse etwas abnehmen. So werden die Exportaufträge von den Einkaufsmanagern schlechter beurteilt und die vom ifo-Institut abgefragten Erwartungen über die weltwirtschaftliche Entwicklung deuten wieder nach unten. Gleichzeitig lässt die Verbesserung der Beschäftigungskomponente in den Einkaufsmanagerindizes die Hoffnung auf eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes aufkommen. Eine damit einhergehende leichte Verbesserung der Konsumtätigkeit könnte, dazu beitragen, dass die sich abschwächenden außenwirtschaftlichen Impulse zumindest teilweise kompensiert werden.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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