Kommentar
16:48 Uhr, 26.10.2010

Die ETP-Familie hat noch 20 Prozent Wachstum vor sich

Die ETP-Industrie, die ETFs und ETCs umfasst, könnte in diesem Jahr weltweit um 20 Prozent wachsen. Die Chancen für ein höheres Wachstum von 25 bis 30 Prozent würden bei 50 Prozent liegen und seien damit weniger wahrscheinlich, teilt Christos Costandinides, ETF-Stratege der Deutschen Bank in seiner aktuellen Analyse für das dritte Quartal mit. Ein Marktszenario von einem Wachstum von weniger als 15 Prozent sei noch unwahrscheinlicher. Derzeit machen ETFs, die rein rechtlich gesehen ein Sondervermögen sind, 90 Prozent des gesamten verwalteten Vermögens aller Exchange Traded Products (ETPs) aus. ETCs können anders als ETFs einen einzigen Rohstoff abbilden, sind aber keine Fonds, sondern Inhaberschuldverschreibungen.

Was den aktuellen Stand und einer Betrachtung nach Regionen angeht, hat der amerikanische ETP-Markt bis zum Ende des dritten Quartals ein Wachstum von 14 Prozent verzeichnet. „Da der amerikanische Markt die größte Region ist, tendieren die USA zu einem niedrigeren Wachstum als in Europa und den USA“, heißt es in der Studie. Die Wachstumsprognose für den US-Markt, der 71 Prozent des Weltmarktes ausmache, liege daher bis zum Jahresende bei 15 bis 20 Prozent. Der europäische Markt habe am Weltmarkt einen Anteil von 22 Prozent. Weil er noch Nachholpotenzial hat, liegen hier die Wachstumserwartung für 2010 bei 25 bis 30 Prozent. Seit Jahresbeginn bis Ende des dritten Quartals habe der europäische Markt bereits um 20 Prozent zugelegt. Der asiatische ETP-Markt ist mit einem Weltmarktanteil von sieben Prozent noch klein, aber wächst dafür umso schneller. Lag das Plus im zweiten Quartal noch bei null Prozent, waren es im dritten Quartal bereits 20 Prozent.

ETF und ETCs, die Rohstoffe abbilden, haben in den USA im dritten Quartal vergleichsweise niedrige Zuflüsse gesehen. Die neuen Anlegergelder kamen in den USA zusammen auf 1,3 Milliarden Dollar. 97 Prozent aller Gelder in Rohstoff-ETPs liegen in Goldprodukte – und diese konnten allein im zweiten Quartal Zuflüsse in Höhe von 8,4 Milliarden Dollar in den USA generieren. Der Goldpreis sei zwar gestiegen, die Gold-Produkte hätten das aber nicht mehr nachvollzogen, ihr Wachstum sei trotzdem langsamer ausgefallen. Silber-Produkte hätten dagegen starke Zuflüsse vermelden können. Siber-ETCs hätten Gold-ETCs um elf Prozent outperformen können und entwickelten sich in den USA zu den neuen „Must-Haves“. In Europa verzeichneten Gold-ETPs Zuflüsse von 987 Millionen Euro, damit summieren sich die Zuflüsse auf 4,4 Milliarden Euro. Gold ist in Europa sehr beliebt. 18 Prozent aller ETP-Flüsse werden durch Goldprodukte erzeugt. Von dieser Beliebtheit profitiert Silber, dass das zweitbeliebteste Rohstoff-Underlying für ETCs ist.

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