Momentum-Aktien: Das ist die deutsche Bundesliga
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Erwähnte Instrumente
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- Wirecard AG - WKN: 747206 - ISIN: DE0007472060 - Kurs: 193,600 € (XETRA)
- TecDAX - WKN: 720327 - ISIN: DE0007203275 - Kurs: 2.982,39 Pkt (XETRA)
- Nemetschek SE - WKN: 645290 - ISIN: DE0006452907 - Kurs: 142,300 € (XETRA)
- MTU Aero Engines AG - WKN: A0D9PT - ISIN: DE000A0D9PT0 - Kurs: 185,700 € (XETRA)
- Deutsche Börse AG - WKN: 581005 - ISIN: DE0005810055 - Kurs: 117,600 € (XETRA)
In der Wissenschaft gibt es einige Studien darüber, welche Aktien in Zukunft besser performen als andere und die Chance haben, den Vergleichsindex zu schlagen. Eine Kennzahl, die Aufschluss über eine solche Outperformance gibt, ist das Momentum. Man stellte fest, dass sich Aktien, die sich in der Vergangenheit besser entwickelten als andere, auch zukünftig besser abschneiden. Damit stellt sich die Frage, welche Aktien mit Blick auf verschiedene Zeiträume derzeit die Nase vorn haben.
Spätestens wenn man die Suche nach einer Antwort darauf antritt, werden einem die praktischen Probleme bewusst. Lassen sich Aktien über unseren Guidants-Screener schnell finden, stellt sich die Frage, wie unterschiedliche Zeiträume berücksichtigt werden können. Hierbei muss man als Analyst leider einige Vereinfachungen vornehmen, um zu einem Ergebnis zu kommen.
Zunächst einmal sind die Zeiträume festzulegen, wobei ich mich in dieser Analyse auf 250, 60 und 21 Handelstage konzentriere. Diese Zeiträume dürfen in etwa einem Jahr, einem Quartal und einem Monat entsprechen (rollierend). Im zweiten Schritt sind die Ergebnisse zu ordnen. Damit dies möglich ist und wir eine eindeutige Rangfolge ermitteln können, mussten die einzelnen Performancedaten addiert werden. Ganz oben steht also die Aktie, die in der Summe dieser drei Zeiträume die beste Performance erzielt hat. Berücksichtigt wurden alle Aktien aus dem HDax zzgl. SDAX.
The Big Boss!
Ganz oben in unserer Hitliste steht die Wirecard-Aktie. Diese zeigt einen Gesamtgewinn von 215 % und schlägt damit den Zweitplatzierten, die Nemetschek-Aktie mit ca. 165 % schon relativ deutlich.
Welche Power die Bullen in Wirecard die letzten Monate hatten, wird beim Blick auf den Chart deutlich. Der Trend ist hochdynamisch, geriet in den letzten Tagen jedoch ein wenig ins Stocken. Trotzdem hielt man sich noch deutlich besser als der TecDAX, in dem man bereits ein kleines Verkaufssignal mit den gestrigen Kursverlusten ausmachen kann (Doppelhoch). Kurzfristige Konsolidierungsverluste sind zwar auch in Wirecard nicht unmöglich, erste Unterstützungen haben die Bullen aber bei ca. 186 und später 169 EUR. Nicht ganz uninteressant ist im Zusammenhang mit Wirecard natürlich auch die Option, eventuell sogar in den Dax aufzusteigen. Die Aktie wird damit auch von Fondsseite immer attraktiver und eventuelle Umschichtungen könnten Ende September für weiteres Kaufinteresse in Wirecard sorgen. In den beiden folgenden Charts können Sie Wirecard mit dem Index vergleichen. Die Stärke der Aktie dürfte erkennbar sein.
Nemetschek auf Platz 2
Mit einem Gesamtgewinn von 165 % schiebt sich die Nemetschek-Aktie auf Platz zwei unserer Hitliste. Beim Blick auf den Chart wird die Ähnlichkeit mit dem Kursverlauf von Wirecard offensichtlich. Entsprechend kann auch der gleiche Ausblick gegeben werden. Eine kurzfristige Konsolidierung muss eingeplant werden, wobei eine erste Unterstützung im Bereich von 139 EUR zu finden ist. Einen etwas stärkeren Support gibt es dann beginnend ab ca. 132 EUR bis hin zu 125 EUR. Genau wie in Wirecard ist jedoch auch in Nemetschek noch nichts von einer mittelfristigen Trendwende zu sehen.
Abseits der Tech-Werte
Würden wir die Liste weiter von oben nach unten abarbeiten, würde noch eine ganze Reihe von technologielastigen Aktien folgen. Mit MTU finden wir „erst“ auf Platz neun eine Aktie aus dem MDax. Die Gesamtperformance dieser beläuft sich auf ca. 72 %. Die erste Dax-Aktie ist die Deutsche Börse mit einem Ring Gegenwert von 34 %.
Wie lässt sich relative Stärke / Momentum handeln?
Nachdem wir unser Ranking aufgestellt haben, stellt sich natürlich die Frage, wie sich dieses Handeln lässt.
Zu Beginn muss erwähnt werden, dass auch unsere Aktienauswahl dem allgemeinen Marktrisiko unterliegt. Sollte es im Gesamtmarkt zu einer bärischen Entwicklung kommen, könnten auch unsere Aktien leiden. Selbst das Argument, dass diese Highflyer jetzt auch tief fallen können, ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Gerade mit Blick auf ein solches Szenario böte sich als "Konter" das Spread-Trading an. In diesem Fall wären unsere Aktien von der Longseite zu handeln, während man gleichzeitig den jeweiligen Vergleichsindex shortet. Der Anleger spekuliert dann nicht auf eine konkrete Bewegung, sondern nur darauf, dass sich unser outperformen auch zukünftig besser schlägt als der Vergleichsindex. Über die Wahl der jeweiligen Positionsgröße kann man zudem das Risiko unterschiedlich gewichten.
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Alternativ dazu kann auch spekulativ ein alleiniges Direktinvestment in den Basiswerten mit Momentum/relativer Stärke erfolgen. Wie jedoch bereits geschrieben, bedeutet relative Stärke nicht, dass sich diese auch in alle Zukunft fortsetzt. Mit dem Momentum-Ansatz mag man sich zwar einen gewissen statistischen Vorteil ins Depot holen, eine Garantie für Gewinne ist dies jedoch nicht.
Viel Erfolg
Rene Berteit
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