Analyse
15:24 Uhr, 05.06.2007

Die Börsen der G8-Länder verlieren rapide an Gewicht

Artikel veröffentlicht auf http://www.fondsreporter.de

Die weltweite Bedeutung der börsengelisteten Unternehmen in den G8-Ländern ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurückgegangen. Wie eine Studie von Fidelity International zeigt, betrug die Marktkapitalisierung einheimischer Werte an den wichtigsten Börsen Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Japans, Kanadas, Russlands und der USA zum Ende des Jahres 2006 insgesamt 69,7 Prozent des weltweiten Volumens. Vor zehn Jahren lag der Anteil noch bei 88,7 Prozent (ohne Russland).

Die gesamte Marktkapitalisierung der an den Börsen weltweit gelisteten Unternehmen liegt bei rund 52 Billionen US-Dollar (Stichtag: 31.12.2006). Innerhalb von zehn Jahren ist dieser Wert um 163,7 Prozent gestiegen. "Die Globalisierung wirkt stark auf die Dynamik der Kapitalmärkte: Zwar hat sich die Marktkapitalisierung an den Börsen der G8-Länder in den letzten zehn Jahren deutlich erhöht, doch vergrößern bislang geringer etablierte Standorte, insbesondere in den Schwellenländern, kontinuierlich ihren Marktanteil. In diesen Regionen sind vor allem rasant wachsende Unternehmenswerte sowie eine steigende Anzahl börsengelisteter Unternehmen für diese Entwicklung verantwortlich", sagte Richard Skelt, Fondsmanager des Fidelity World Fund.

Börsen in den USA haben größten Anteil

Unter den G8-Ländern konnten lediglich die Euronext Paris sowie die Borsa Italiana ihren Anteil an der Marktkapitalisierung der börsengelisteten Unternehmen im Zehn-Jahres-Zeitraum ausbauen. Die Anteile aller anderen Standorte schrumpften zum Teil erheblich: Die Börsen in den USA mussten einen Bedeutungsverlust von 14,3 Prozentpunkten hinnehmen, spielen gemessen am absoluten Wert allerdings nach wie vor die wichtigste Rolle. Die an der Moskauer Börse gelisteten Unternehmen liegen mit einer Marktkapitalisierung von knapp einer Billion US-Dollar im Vergleich der G8-Länder zwar noch auf dem letzten Rang, haben aber bereits zu den an der italienischen Börse notierten Werten aufgeschlossen.

Euronext Paris mit höchsten Zuwächsen

Den größten absoluten Zuwachs bei der Marktkapitalisierung über zehn Jahre erzielten die an der Euronext Paris gelisteten Unternehmen mit 317,6 Prozent, gefolgt von der Borsa Italiana mit 300,1 Prozent und der Deutschen Börse mit 146,3 Prozent. Schlusslicht sind die Börsen Japans, an denen die Marktkapitalisierung nur um 54,4 Prozent stieg.

"Die Globalisierung führt dazu, dass sich das weltweite Anlagespektrum stark erweitert. Dadurch wird es immer wichtiger, an allen Anlagemärkten die Unternehmen mit dem größten Entwicklungspotenzial zu identifizieren. Unternehmenswerte aus den G8-Staaten sind die Basis für ein breit gestreutes Anlegerportfolio. Doch angesichts der steigenden Bedeutung börsengelisteter Unternehmen außerhalb der G8-Länder lohnt es sich als Anleger, seinen Blick auch über diese Regionen hinaus zu richten", so Richard Skelt. Ein breit gestreuter, weltweit ausgerichteter Aktienfonds sei dafür das passende Anlageprodukt.

Richard Skelt zählt zu den profiliertesten Fondsmanagern Europas. Der 47-Jährige verfügt über mehr als 16 Jahre Erfahrung in der Investmentbranche und kam 1991 zu Fidelity. Außer dem mit der Bestnote fünf Sterne der Rating-Agentur Standard & Poor´s ausgezeichneten Fidelity World Fund leitet Skelt auch noch die Produktfamilie der Fidelity Target Funds, für die er bereits die sehr gute Note AA von Standard & Poor´s erhalten hat.

Quelle: Fidelity

Die 1946 gegründete US-Investmentgesellschaft Fidelity ist das größte unabhängige Fondsmanagement-Unternehmen der Welt. Es beschäftigt insgesamt 35.000 Mitarbeiter an 36 Standorten und stellt privaten und institutionellen Anlegern Investmentprodukte und -dienstleistungen zur Verfügung. Die deutsche Niederlassung Fidelity Investment Services GmbH in Frankfurt betreut ein Fondsvermögen für private Anleger von 14,37 Mrd. Euro, vertreibt 106 Publikumsfonds direkt sowie über mehr als 600 Kooperationspartner und beschäftigt 200 Mitarbeiter (Stand: 30.06.2006).

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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