Die Berichtssaison bringt die Entscheidung
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Erwähnte Instrumente
- Turbo Long auf S&P 500Kursstand: 3,510 € (Morgan Stanley) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.577,03 Pkt (S&P)
- Turbo Long auf S&P 500 - Kurs: 3,510 € (Morgan Stanley)
- Mini Future Short auf S&P 500 - Kurs: 1,680 € (Morgan Stanley)
Die Aktienmärkte sind stark überverkauft. Aber bisher haben alle Umkehrsignale versagt, zuletzt in der vergangenen Woche. Analysten rätseln über die Ursachen. Inflations- und Zinserhöhungsängste, die Rezessionsgefahr, aber auch Russlands Drohung eines Einsatzes von Atomwaffen in der Ukraine werden als mögliche Gründe angeführt.
Die Quartalsberichte stehen an!
Das alles dürfte eine Rolle spielen. Aber sofern fundamentale Gründe für die aktuelle Schwäche verantwortlich sind, sollte die beginnende Quartalsberichtssaison für Klarheit sorgen. Auch sonst dürfte die Reaktion auf die Zahlen aufschlussreich sein.
Aber der Reihe nach. Die Berichtssaison zum wichtigen 3. Quartal beginnt in den USA „offiziell“ in dieser Woche mit der Vorlage der Zahlen der 5 großen Banken JPMorgan Chase, Bank of America, Wells Fargo, Morgan Stanley und Citiygroup am Donnerstag und Freitag dieser Woche.
In den kommenden drei Wochen geht es dann Schlag auf Schlag, so dass Anfang November mehr als 86 % der Unternehmen des S&P 500 ihre Ergebnisse präsentiert haben werden.
Schwache Gewinnerwartungen
Wegen der Rezessionsgefahr rechnen die Analysten seit Monaten mit geringeren Gewinnen. So sanken die Erwartungen für die operativen Gewinnen der S&P500-Unternehmen mit Beginn des Quartals kontinuierlich:
Das wirkt sich natürlich auch auf das Ergebnis des Gesamtjahres aus. Hier droht laut Standard & Poor’s bei den operativen Gewinnen bereits eine Stagnation:
Warum trotz Gewinn-Plus eine Gewinnrezession droht
Normalerweise werden aber nicht die operativen, sondern die Nettogewinne verglichen. Und hier ergibt sich je nach Datenanbieter noch ein Plus von 7,0 bis 7,3 %. Nur: Derartige Gewinnvergleiche werden stets auf nominaler Basis angestellt. Gesamtwirtschaftlich– z.B. beim BIP – betrachtet man jedoch reale, also inflationsbereinigte Werte. Und bei einer Inflationsrate von bis zu 7,7 % in diesem Jahr bleibt auch von diesen scheinbar komfortablen Gewinnzuwächsen nichts mehr übrig.
Schrumpfende Gewinne, also eine Gewinnrezession, wären natürlich ein guter Grund für die Aktienmarktschwäche. Doch diese Erwartungen sind längst bekannt und damit eingepreist. Oft werden zudem die Schätzungen im Vorfeld der Berichtssaison zu stark gesenkt, so dass sie am Ende von den Unternehmen wieder übertroffen werden. Der Datenanbieter FactSet rechnet aufgrund dieses Effekts für das 3. Quartal mit einem Gewinnwachstum von 6 bis 7 % – statt der mageren 2,4 %, welche die Analysten offiziell erwarten.
Was uns die Quartalsberichtssaison verraten wird
Kommt es dazu, dann sollten die Kurse in den kommenden Wochen wieder steigen. Das gilt jedoch nur, wenn die Investoren tatsächlich wegen der Berichtssaison zurückhaltend waren. Schlechtere Ergebnisse dürften die Kurse dagegen weiter nachgeben lassen.
Wenn die Kurse dagegen trotz guter Quartalsergebnisse nicht steigen, dürften sie durch die geopolitischen Sorgen (Atomwaffeneinsatz in der Ukraine) gedeckelt werden. Dann droht die Fortsetzung der Schwächephase. Die Quartalsberichtssaison wird uns also in jedem Fall verraten, was Sache an den Märkten ist.
Achten Sie jetzt sorgfältig auf die Charts!
Mit einem Neueinstieg sollte man also abwarten und die Charts genau beobachten:
Wenn der S&P 500 die aktuelle Unterstützungszone um 3.600 Punkte oder – nach nochmaligem Rücksetzer – das Vor-Covid-Top verteidigt und danach wieder ansteigt, ist eine Long-Spekulation möglich, zum Beispiel mit dem OPEN END TURBO LONG (WKN MA3B9U). Beim nachhaltigen Rückfall unter das Vor-Covid-Top sind weiter fallende Kurse wahrscheinlich. Darauf kann man dann zum Beispiel mit dem MINI FUTURE SHORT (WKN MD9A83) setzen.
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