Die Anlegerstimmung hellt sich auf
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Verhalten freundliche Tendenz an den internationalen Börsenplätzen. Gute Nachrichten aus dem Unternehmensbereich hellten die Anlegerstimmung auf und sorgten in verschiedenen Branchen für deutliche Kurszuwächse. Am Freitag verhagelte jedoch Pfizer mit einer negativen Medikamentenstudie die Wochenbilanz.
Die amerikanischenAktienmärkte konnten in der vergangenen Woche leicht zulegen. Dabei erreichte der Dow Jones Industrial Average Index den höchsten Stand seit Februar und der technologielastige NASDAQ Composite Index kletterte sogar auf das höchste Niveau seit Juni 2001. Die wesentlichen Impulse kamen von den Unternehmen, während von der Konjunktur einige Enttäuschungen zu verarbeiten waren. So ist im Oktober der Nettokapitalzufluss in die USA deutlich zurückgegangen, was die Finanzierung des enormen Defizits in der Leistungsbilanz erschwert und den Dollar zeitweise unter Druck setzte. Gesunkene Rohöllagervorräte hingegen ließen den Ölpreis anziehen. Einzig der stark gestiegene Geschäftsklimaindex Empire State Manufacturing fiel positiv aus. Freundlich nahmen die Börsen den wie erwartet ausgefallenen Zinsschritt der Fed auf. Mit einer Erhöhung von 25 Basispunkten setzte die Notenbank ihre moderate Geldpolitik fort.
Gute Quartalszahlen präsentierte unter anderem die Investmentbank Lehman Brothers. Für Aufsehen sorgten ansonsten mehrere Übernahmeofferten wie die des Gesundheitunternehmens Johnson & Johnson für den Medizintechnikhersteller Guidant. Rund 25,4 Mrd. in bar und eigenen Aktien bietet Johnson & Johnson. Der Aktienkurs von Guidant war schon seit Anfang Dezember wegen entsprechender Spekulationen spürbar angezogen, aber auch der Kurs von Johnson & Johnson legte in den letzten Tagen merklich zu. In der Mobilfunkbranche steht nach einer Sitzung der Vorstände von Nextel und Sprint nun fest, dass die beiden Konzerne zum drittgrößten Anbieter der USA fusionieren wollen. Auch im Softwaresektor dreht sich das Fusionskarussell kräftig weiter. Am Montag stimmte PeopleSoft nach eineinhalb Jahren Abwehrkampf doch der Übernahme durch Oracle zu. Aber auch in der Sparte Sicherheitssoftware steht ein Zusammenschluss an. Symantec will für 13,5 Mrd. Dollar den Konkurrenten Veritas schlucken. Symantec-Aktien gaben wegen der erwarteten Aufwendungen kräftig nach, während die Titel von Veritas leicht hinzugewannen. Der Stimmungsdämpfer der Woche kam am Freitag vom Pharmaunternehmen Pfizer, das in einer Studie auf einen möglichen Zusammenhang zwischen seinem Medikament Celebrex und möglichen Herz-Kreislaufproblemen hinwies. Der Aktienkurs sackte daraufhin um über 11 Prozent ab.
Die Börse in Tokio zeigte sich in freundlicher Verfassung und der Nikkei 225 überwand wieder die Marke von 11.000 Punkten. Wichtig war für das Handelsgeschehen insbesondere der Tankan-Bericht. Dem vierteljährlichen Konjunkturreport der Bank of Japan zufolge ist zwar die Zuversicht der Großindustrie erstmals seit fast zwei Jahren gesunken. Doch die Unternehmen prognostizierten zugleich höhere Gewinne und einen Anstieg der Kapitalinvestitionen. Die Anleger reagierten mit Erleichterung auf die Veröffentlichung. Gewinne wiesen im Technologiesektor beispielsweise Halbleiterwerte auf.
Per saldo kaum verändert schlossen die europäischenAktienmärkten die Handelswoche ab. Die freundlichen Vorgaben aus New York und Fernost verbesserten auch an den hiesigen Börsen die Anlegerstimmung, ehe am Freitag die Nachricht von Pfizer die Kurse belastete. Freundliche Impulse von Konjunkturseite lieferte der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex. Der stark beachtete Stimmungsindikator kletterte auf den höchsten Stand seit sieben Monaten und bestätigte damit die positiven Signale vom ZEW-Konjunkturerwartungsindex der Vorwoche, während im Vorfeld mit einem neuerlichen Rückgang gerechnet worden war. Der Anstieg ist laut ifo-Insitut in allen vier betrachteten Wirtschaftsbereichen - verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Groß- und Einzelhandel - erkennbar und resultiert jeweils aus einer günstigeren Beurteilung der aktuellen Lage sowie freundlicheren Geschäftserwartungen. Der DAX kletterte zwischenzeitlich auf ein Jahreshoch von 4.235 Punkten. Einige Schwankungen erlebten die Titel der Deutschen Börse, nachdem die Gesellschaft ein Übernahmeangebot für die Londoner Börse (LSE) abgegeben hatte. Erholt präsentierten sich die Titel von FMC. Nach guten Zahlen des Konkurrenten Nike legten auch die Papiere von adidas-Salomon zu.
Unsere Aktienfonds zeigten sich in der vergangenen Woche in freundlicher Verfassung: So tendierten UniFonds und UniEuropa jeweils um 1,5 Prozent fester, während UniGlobal 1,6 Prozent zulegte. Am deutlichsten fiel der Zuwachs jedoch bei UniJapan mit +3,2 Prozent aus. Aber auch die beiden Schwellenländerfonds UniEM Osteuropa und UniEM Fernost entwickelten sich mit jeweils +2,6 Prozent sehr fest.
Ausblick: In den Tagen vor Weihnachten und Silvester stehen von Seiten der Unternehmen nur wenige Veröffentlichungstermine an. Hingegen werden zur Konjunkturentwicklung eine ganze Reihe an Zahlen präsentiert, die somit den Jahresausklang an den Börsen bestimmen dürften. Aus den USA sind dies unter anderem die Frühindikatoren, die Aufträge langlebiger Wirtschaftsgüter sowie die Hausverkäufe. Hinzu kommen Daten zum Verbrauchervertrauen und die wöchentliche Zahl an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. Für Deutschland und Europa sind darüber hinaus die EU-Außenhandelsdaten und Einkaufsmanagerindizes interessant. Ob daraus jedoch in den letzten Tagen des Jahres noch stärkere Dynamik erwächst, bleibt abzuwarten.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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