Die Ängste um China dürften übertrieben sein
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Die hinter der hohen Volatilität in den Schwellenländern stehende Angst ist, dass das Wachstum in China sehr schwach ist und dass dies zu einer weiteren Runde deflationärer Tendenzen auf globaler Ebene führen wird. Wer daran glaubt, befürchtet auch, dass eine Zinserhöhung durch die Fed die Lage noch verschlimmert. Diese Ängste sind vermutlich übertrieben.
„Wir wissen, dass China langsamer wächst als zuvor, aber es gibt keine Einigung darüber, wie schwach das Wachstum wirklich ist“, erklärt Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers. Und weiter: „Die hinter der hohen Volatilität in den Schwellenländern stehende Angst ist, dass das Wachstum in China sehr schwach ist und dass dies zu einer weiteren Runde deflationärer Tendenzen auf globaler Ebene führen wird. Wer daran glaubt, befürchtet auch, dass eine Zinserhöhung durch die Fed die Lage noch verschlimmert. Diese Ängste sind vermutlich übertrieben.“
Dennoch setzten sie an den Märkten eine Reihe von Entwicklungen in Gang: Die Währungen der Schwellenländer gerieten unter Druck. „Die Zentralbanken der Schwellenländer müssen schwer wiegende Währungsschocks verhindern, also intervenieren sie nun“, erklärt Iggo. „Das bedeutet, sie verkaufen fremde Währungen, um ihre eigenen Währungen zu kaufen.“ Die dabei verkauften Devisen hielten die Zentralbanken in der Form von Fremdwährungsreserven, die wiederum vor allem in US-Staatsanleihen und anderen Anleihen aus entwickelten Industrieländern angelegt seien. Durch die Verkäufe der Zentralbanken und das damit verbundene Abschmelzen der Devisenreserven stiegen nun die Renditen der verkauften Staatsanleihen. „Wo geschieht das nicht?“, fragt Iggo rhetorisch. „In Europa. Also bleiben Sie in Europa investiert statt in den USA.“
US-Treasuries hätten vom Ende der Finanzkrise bis ins Jahr 2014 vom Quantitative Easing (QE) in den USA profitiert. Nun hätten aber neben den Käufen durch die Fed auch die Anleihekäufe der Schwellenländer-Zentralbanken ein Ende gefunden. Gleich mehrere Gründe sprechen aus Iggos Sicht also dafür, dass die Renditen der US-Staatsanleihen steigen könnten. Für attraktiver hält der Experte dagegen vermeintlich riskantere Papiere: Die Renditeaufschläge von Schwellenländer-Anleihen, Hochzinsanleihen und inflationsindexierten Anleihen bewegten sich nahe ihrer Drei-Jahres-Höchstwerte. Iggos Empfehlung daher: „Eine Kombination von Anleihen aus Peripherieländern, Bundesanleihen, US-Inflationsanleihen und High Yield ist im Moment eine attraktive Strategie.“
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