Die Abschwächung des Euro setzt sich fort
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Der Renditeunterschied zwischen den hiesigen Rentenmärkten und dem US-Bondmarkt hat sich erneut vergrößert. Auch die Abschwächung des Euro gegenüber dem US-Dollar hat sich fortgesetzt. Die Kapitalmarktentwicklung könnte in den nächsten Wochen verstärkt unter dem Eindruck der Ereignisse im Irak stehen.
Die Vorwoche verlief an den europäischen Rentenmärkten weitgehend ruhig. Die Renditen längerer Laufzeiten blieben nahezu unverändert. Am kurzen Ende war dagegen ein leichter Anstieg zu beobachten. Von Konjunkturseite gab es nur wenig zu vermelden: Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich der Eurozone schwächte sich im März auf 54,4 Punkte (Februar: 56,2 Punkte) ab und lag damit unter den Erwartungen der Analysten, die überwiegend mit einer Stabilisierung gerechnet hatten. Für den Rückgang war dabei insbesondere die Erwartungskomponente verantwortlich. Allerdings liegt der Index nach wie vor deutlich über der 50-Punkte-Marke, welche die Schwelle zwischen schrumpfender und wachsender Wirtschaft darstellt. Keine nennenswerten Impulse gingen von den zuletzt veröffentlichten deutschen Arbeitsmarktdaten aus. Saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen im März nochmals um 44.000 angestiegen. Die Zweifel an der Stärke der Erholung nehmen damit wieder zu. Die EU-Kommission hat in der letzten Woche trotz mancher Einwände ihre Wachstumsprognosen für 2004 und 2005 jedoch bestätigt. Demnach erwartet sie in diesem Jahr eine Steigerung der Wirtschaftsleistung im Euroraum von 1,7 Prozent und im kommenden Jahr von 2,3 Prozent. Die entsprechenden Zahlen für Deutschland sind 1,5 Prozent bzw. 1,8 Prozent.
Für die weitere Entwicklung an den hiesigen Rentenmärkten dürfte die Situation am US-Bondmarkt entscheidend sein. Die dortigen Bondmarktinvestoren scheinen jedoch im Moment hin- und hergerissen zwischen der Erwartung eines kräftigen wirtschaftlichen Aufschwungs begleitet von einem Anstieg der Aktienkurse und den wachsenden politischen Unsicherheiten im Hinblick auf die Lage im Irak. Gute Quartalszahlen von Yahoo und Dell ließen den Nokia-Schock schnell vergessen und bestätigten an den Aktienmärkten die optimistische Grundstimmung, die sich umgekehrt am Treasury-Markt in Verlusten niederschlug, da die Wahrscheinlichkeit für Zinserhöhungen damit gestiegen ist. Auf der anderen Seite blicken die Marktteilnehmer nervös auf den Irak, wo die US-Streitkräfte zunehmend in die Defensive geraten. Sollte sich die Situation dort noch weiter verschärfen, könnten Investoren wieder verstärkt den sicheren Anleihehafen ansteuern. In diesem sehr unsicheren Umfeld sind Prognosen für die weitere Bondmarktentwicklung schwierig. In unserem Hauptszenario gehen wir jedoch weiterhin von einem moderaten Aufschwung mit vor allem in den längeren Laufzeiten steigenden Renditen aus. Wir halten daher an unserer Empfehlung für kurz laufende Rentenfonds, ergänzt um ausgewählte höherverzinsliche Anleihen, fest. In Frage kommt beispielsweise der UniEuroAspirant, welcher schwerpunktmäßig in Staatsschuldverschreibungen aus den EU-Beitrittskandidaten investiert. In den ersten drei Monaten konnte der Fonds unterstützt durch ein günstiges Bondmarkt- und Währungsumfeld in diesen Ländern eine überdurchschnittliche Performance verzeichnen. Dazu passt auch die jüngste Zinssenkung der ungarischen Notenbank, die den Leitzins um 25 Basispunkte auf jetzt 12 Prozent reduzierte, um damit etwas Aufwertungsdruck vom Forint zu nehmen.
Ausblick: In der laufenden Woche dürften Daten aus den USA das Geschehen an den Kapitalmärkten dominieren. Neben den Quartalszahlen aus dem Unternehmenssektor steht eine ganze Reihe von Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an, wobei neben den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion den Frühindikatoren aus New York und Philadelphia eine Hauptrolle zufällt. Darüber hinaus sollten die Ereignisse im Irak weiterhin einen starken Einfluss auf die Kapitalmarktentwicklung haben.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 110 Milliarden Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2003. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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