Analyse
12:40 Uhr, 20.09.2022

DFV – Die Versicherung verdient früher als erwartet Geld

Gut an die Umstände hat sich die DFV in den vergangenen Monaten angepasst. Der Fokus der Investoren ist von Wachstum auf Profitabilität umgesprungen.

Erwähnte Instrumente

  • DFV Deutsche Familienversicherung - WKN: A2NBVD - ISIN: DE000A2NBVD5 - Kurs: 10,500 € (XETRA)

Die DFV liefert genau das. Das operative Ergebnis springt deutlich ins Plus und auch im Gesamtjahr wollen die Frankfurter einen Gewinn präsentieren. Der Dank des Kapitalmarktes: Das Papier liegt seit Jahresbeginn leicht im Plus während andere Fintechs in Grund und Boden abverkauft worden sind.

Versicherung oder Fintech

Als Fintech ist die DFV im Jahr 2017 bei Kursen über 12 EUR an der Börse gestartet. Seither ist das Unternehmen stark gewachsen und erreicht die Gewinnschwelle. Trotzdem liegt die Bewertung jetzt niedriger. Zum Börsenstart haben sich Anleger insbesondere an gehypten Fintechs wie Lemonade orientiert. Deren Kurs liegt heute 90 Prozent tiefer gegenüber den Höchstständen. Da kommt die DFV mit rund 60 Prozent Kursverlust seit dem Hoch sogar noch glimpflich davon.

Doch Anleger wollen neben dem Wachstum klare Profite sehen. Bei verdienten Nettobeiträgen von 58,7 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2022 blieb ein Jahresergebnis von 1,3 Mio. EUR hängen. Das Gesamtergebnis fällt mit -13,6 Mio. EUR hingegen klar negativ aus. Hierbei spielen unrealisierte Verluste am Kapitalmarkt die entscheidende Rolle. Die vereinnahmten Versicherungsprämien werden u. a. in Wertpapiere investiert, die stark an Wert verloren haben. Schwerpunktmäßig hält die DFV Staatsanleihen und Immobilien. Aktien machen rund 13 Prozent im Portfolio aus.

Hauptsächlich eine hohe Kostendisziplin ist daher in diesen Tagen gefragt. Statt jeden Euro ins Marketing zu stecken, wächst die DFV lieber etwas langsamer, ist dafür dann aber auch nicht auf zusätzliches Kapital angewiesen. Steigende Beiträge könnten die Verbraucher zusätzlich verunsichern. Versicherungen haben es hier schwerer höhere Beiträge durchzusetzen, wenn es sich nicht gerade um Pflichtversicherungen handelt. Der Verbraucher versucht unnötige Ausgaben zu streichen. Da könnte dann auch die eine oder andere Kündigung bei der DFV ins Haus flattern.

Fazit: Die DFV wehrt sich und der Kapitalmarkt honoriert das bereits. Aktuell fehlen aber auch wirkliche Trigger für eine höhere Bewertung der Aktie. Analysten erwarten, dass die DFV ihr Ergebnis bis 2025 in Richtung 0,70 bis 0,80 EUR je Aktie wird steigern können. Ein KGV von 12 bis 13 auf Basis für das Jahr 2025 wirkt erstmal nicht billig. Kommt hingegen wieder Fintech-Fantasie rein, dann schaut die Sache anders aus. Doch für Fantasie ist aktuell nur wenig Platz an der Börse.

Jahr 2021 2022 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 155,00 192,00 217,00
Ergebnis je Aktie in EUR -0,12 0,10 0,30
Gewinnwachstum -183,33 % 200,00 %
KGV -88 105 35
KUV 1,0 0,8 0,7
PEG neg. 0,2
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
DFV Deutsche Familienversicherung
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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