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13:51 Uhr, 30.11.2011

Deutschland: Zahl der Privatpleiten leicht gesunken

Hamburg (BoerseGo.de) - In Deutschland ist die Zahl der Privatpleiten in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres gesunken. In den ersten drei Quartalen mussten über 103.118 Personen Privatinsolvenz anmelden was einem Rückgang um 1,5 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Dies geht aus einer neuen Analyse der Wirtschaftsauskunftei Bürgel mit Sitz in Hamburg hervor.

"Vor allem wegen der positiven Konjunkturentwicklung und der Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt hat sich die Situation bei den Privatinsolvenzen leicht entspannt", kommentiert der Geschäftsführer der Wirtschaftsauskunftei, Dr. Norbert Sellin, die Zahlen. Trotzdem zeigt sich die Wirtschaftsauskunftei enttäuscht, da man sich gerade aufgrund der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt einen stärkeren Rückgang erhofft hatte.

Im Detail zeigten sich die meisten Privatinsolvenzen im Bundesland Bremen mit 227 Pleiten auf 100.000 Einwohner. Absolut betrachtet wies Nordrhein-Westfalen mit 24.091 Fällen die meisten Privatpleiten auf. Die wenigsten Pleiten wurden in Bayern mit 92 Fällen auf 100.000 Einwohner vermeldet. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 126 Fällen je 100.000 Einwohner. Den stärksten Anstieg hatte die Hansestadt Hamburg mit einem Plus um 11,7 Prozent im Jahresvergleich auf 3.087 Fälle zu verzeichnen. In Sachsen wurde hingegen im gleichen Zeitraum ein Rückgang von 9,8 Prozent gemeldet.

Als Hauptgründe für Privatpleiten nennt Bürgel Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung, Krankheit, gescheiterte Immobilienfinanzierung oder Selbstständigkeit sowie ein über den eigenen Einkommensverhältnissen stehendes Konsumverhalten.

Im Ausblick auf das Gesamtjahr 2011 erwartet das Hamburger Unternehmen 137.000 bis 139.000 Privatinsolvenzen im Bundesgebiet. Im bisherigen Rekordjahr 2010 wurden 139.110 Pleiten vermeldet.

Bürgel Wirtschaftsinformationen ist eine Tochter der Euler Hermes Kreditversicherung und der EOS Holding. Bürgel ist eines der führenden Unternehmen für Wirtschafts- und Bonitätsinformationen in Deutschland und betreibt 60 Büros im ganzen Bundesgebiet.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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