Nachricht
14:02 Uhr, 22.08.2012

Deutschland/Schweiz: Grüner mit Kompromissvorschlag im Steuerstreit

Bern/Berlin (BoerseGo.de) – Im Steuerstreit zwischen Deutschland und der Schweiz kommt aus den Reihen der Grünen ein Kompromissvorschlag. Der Bundestagsabgeordnete und Finanzexperte Thomas Gambke (Grüne) plädierte in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) für eine zweite Vereinbarung, nach der sich die Schweiz zu einer größeren Offenheit gegenüber den deutschen Steuerbehörden verpflichten müsste.

Konkret soll der deutsche Fiskus dabei die Möglichkeit erhalten Gruppenabfragen nach dem sogenannten OECD-Standard (eine Art Rasterfahndung) durchzuführen. Außerdem soll es Schweizer Behörden von der Regierung gestattet werden, einen nicht-konditionierten Informationsaustausch entsprechend der EU-Zinsrichtlinie mit Deutschland zu führen. „Das sollte kein Problem sein, weil die Schweiz erst vor wenigen Wochen genau das auch den USA zugesagt hat. Und es gibt keinen Grund, warum sich die EU mit weniger zufrieden geben sollte“, so Gambke gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Der eigentliche Vertrag solle laut Gambke aber wie vereinbart am 1. Januar 2013 in Kraft treten.

Das Steuerabkommen, unterzeichnet im September 2011 von Finanzminister Wolfgang Schäuble und seiner Schweizer Amtskollegin Eveline Widmer-Schlumpf, verspricht, die Frage der etwa 50 Milliarden Euro deutschen Schwarzgeldes in der Schweiz zu lösen. Das Mittel hierzu bildet eine Abgeltungsteuer für die Vergangenheit. Sie sollen der Bundesrepublik zu Einnahmen von angeblich zehn Milliarden Euro verhelfen, zugleich aber das Schweizer Bankkundengeheimnis retten.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten