Deutschland: Schwache Produktion im zweiten Quartal
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1. Die Produktion im deutschen Produzierenden Gewerbe sank im Juni um 0,4 % mom (Bloomberg- Median: 0,5 % mom, DekaBank 0,0 % mom). Gleichzeitig kam es zu spürbaren Revisionen der Monate Januar bis Mai. So wurde der Januar zugunsten des Februars herunter revidiert und der April spürbar nach oben genommen. Das Vorjahresniveau wird nun kalender- und saisonbereinigt um 4,9 % überschritten.
2. Während die Energieproduktion im Juni erneut kräftig expandierte (+2,2 % mom), nahmen die Bauproduktion (-2,1 % mom) und die Industrieproduktion ab (-0,5% mom). Innerhalb der industriellen Hauptgruppen gab es nur bei den Vorleistungsgüterproduzenten einen Zuwachs (0,8 % mom), die Investitionsgüterproduktion sank um 0,9 % mom, die Konsumgüterproduktion sogar um 2,5 % mom.
3. Das zweite Quartal war ein schwaches. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe stagnierte mit einem Plus von 0,1 % qoq nahezu. Dahinter verbirgt sich ein dramatischer Einbruch der Bauproduktion (-8,8 % qoq), der auf die milde Witterung im ersten Quartal zurückzuführen ist. Diese ermöglichte es – anders als saisonüblich – den vorhandenen Auftragsbestand schon in den Wintermonaten abzuarbeiten. Bauproduktion wurde also ins erste Quartal vorgezogen und fehlte anschließend. Ein ähnliches, wenngleich nicht ganz so ausgeprägtes Phänomen, lässt sich für die Industrie diagnostizieren. Im ersten Quartal wurde trotz einer schwachen Nachfrage kräftig produziert (+2,3 % qoq), getreu dem Motto „Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“. Die überschüssige Produktion ging in die Lager und wurde nun im zweiten Quartal veräußert. Das dämpfte die Produktion in der Industrie (+0,3 % qoq). All dies spricht dafür, dass das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal langsamer zunahm als im ersten.
4. Die Schwäche der Industrie sollte sich im dritten Quartal legen. Denn angesichts einer Auftragsflut im zweiten Quartal (+4,1 % qoq) haben sich die Auftragsbücher wieder gefüllt.
5. Auch wenn es also zu einer Fortsetzung der moderaten Konjunkturdelle im zweiten Quartal gekommen sein wird, so ist die Rückkehr auf einen dynamischeren Aufschwungspfad im zweiten Halbjahr dennoch absehbar.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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