Deutschland: Rezessionsvirus erfasst Arbeitsmarkt
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1. Der Rezessionsvirus erfasst den deutschen Arbeitmarkt. Im Januar wurden nicht saisonbereinigt 3,489 Millionen Personen als registriert arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat bedeutet dies eine Zunahme um 387 Tausend Arbeitslose. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist üblich. Doch neben den witterungsbedingten Entlassungen schlägt in diesem Jahr der Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität verstärkt zu Buche. Die Unternehmen, die noch bis in den Herbst letzten Jahres hinein recht optimistisch auf die kommende wirtschaftliche Entwicklung geblickt haben, haben ihre Investitions- und Personalpläne kräftig nach unten revidiert. Gerade aus dem verarbeitenden Gewerbe kommen immer mehr Ankündigungen zu mehr Kurzarbeit. So gingen im Dezember über 400 Tausend Anzeigen von Kurzarbeit für Personen ein, mehr als 300 Tausend davon waren konjunkturbedingt. Nach Ausschaltung von saisonalen Schwankungen ist die Arbeitslosigkeit um 56 Tausend auf 3,27 Millionen Personen gestiegen. Das ist der stärkste saisonbereinigte monatliche Anstieg seit der Einführung von Hartz-IV im Januar 2005. Die schwache wirtschaftliche Entwicklung wird den deutschen Arbeitsmarkt auch in den nächsten Monaten belasten.
2. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote ist mit 7,8 %, nachdem sie sich im Dezember mit 7,7 % erstmals seit Anfang 2006 wieder erhöht hatte, weiter angestiegen. Nicht saisonbereinigt legte die Arbeitslosenquote um 0,9 Prozentpunkte auf 8,3 % zu.
3. Auch die Daten zur Erwerbstätigkeit zeigen erste Bremsspuren durch die Rezession. Dem Rückgang der saisonbereinigten Erwerbstätigkeit um drei Tausend im November folgte im Dezember ein Rückgang um zehn Tausend auf 40,405 Millionen Personen. Nicht saisonbereinigt wurden im Dezember 254 Tausend Erwerbstätige weniger gemeldet als noch im November. Ein weiteres Indiz für die nachlassende Wirtschaftsdynamik bilden die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Im November ist deren saisonbereinigte Anzahl erstmals seit Januar 2006 wieder gesunken.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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