Kommentar
22:15 Uhr, 23.11.2020

US-Privatwirtschaft legt einen Zahn zu - Trump setzt China-Firmen auf Schwarze Liste

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Markit: Starke Schrumpfung der Euro-Wirtschaft infolge von Lockdowns
  • EZB: "Sind bei Zinsen nicht an der Untergrenze"
  • Deutschland: Längerer Teil-Lockdown absehbar
  • Berlin plant für 2021 mit 160 Mrd. Euro neuen Schulden
  • Antony Blinken wird wohl neuer US-Außenminister
  • Hongkong: Wong bekennt sich schuldig
  • Regenerons Antikörper-Cocktail kommt auf den Markt
  • BioNTech/Pfizer-Impfstoff ab 11. Dezember verfügbar?

DAX & Wall Street

  • Die Bundesregierung berät an diesem Mittwoch mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. Dabei zeichnet sich eine Verlängerung des Teil-Lockdowns ab, der seit Anfang November gilt und zunächst bis Monatsende befristet war. Vorgeschlagen wird eine Verlängerung bis zum 20. Dezember. Ökonomen befürchten, dass der verlängerte Teil-Lockdown die Wirtschaft weiter ausbremst. DIW-Präsident Marcel Fratzscher betonte aber, die Eindämmung der Pandemie müsse auch mit Blick auf die Wirtschaft weiter höchste Priorität haben. Das größte Risiko für die wirtschaftliche Erholung sei eine lang anhaltende Infektionswelle, die noch mehr Unsicherheit für Unternehmen, Solo-Selbstständige und Verbraucher mit sich bringe: “Kurzfristig muss konsequent gehandelt werden, um mittelfristig die Wirtschaft zu schützen.“ Je länger die Politik notwendige Maßnahmen hinauszögere, desto schwieriger werde es, die Infektionswelle zu stoppen, und desto größer wäre der wirtschaftliche Schaden. Sollten die Lockdown-Maßnahmen verlängert werden, steigt aus Sicht des Marktforschungsinstituts Markit aber die Wahrscheinlichkeit eines Rückgangs des Bruttoinlandsproduktes im 4. Quartal. „Aufgrund der neuerlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektionszahlen ist die Eurozone im November wieder in eine ernste Krise geschlittert“, resümierte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. An den Aktienmärkten sorgte die Hoffnung auf einen bald verfügbaren Impfstoff gegen Covid-19 zunächst erneut für einen positiven Unterton, nachdem Astrazeneca positive Daten zu dem zusammen mit der Universität von Oxford entwickelten Impfstoffkandidaten vorgelegt hatten. Im späten Handel musste der DAX aber die Gewinne wieder abgeben. Zuvor war gemeldet worden, dass US-Präsident Trump eine Allianz der westlichen Staaten gegen China mit gemeinsamen Strafzöllen schmieden wolle.
  • Positive Daten aus der US-Privatwirtschaft und Medienberichte über Janet Yellen als mögliche neue und ultra-dovishe Finanzministerin zhabe für gute Stimmung an den US-Börsen gesorgt. Der S&P 500 stieg um 0,56 Prozent, der Dow um 1,12 Prozent. Der Nasdaq 100 verharrte dementgegen auf der Stellle.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Der Autovermieter Sixt erwartet für das Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von rund 1,50 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,49 Mrd) und ein Vorsteuerergebnis (EBT) zwischen minus 70 und minus 95 Millionen Euro (Vorjahr: 308 Mio). Der Grund für die große Bandbreite der Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr sei die sich gegenwärtig wieder stärker ausbreitende Covid19-Pandemie, so das Unternehmen.
  • Der US-Autobauer General Motors ruft 5,9 Millionen SUVs und Pickups mit Airbags des japanischen Herstellers Takata in die Werkstätten zurück. Beide Unternehmen hatten einen Rückruf zuvor vermeiden wollen. Laut US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA besteht aber wie bei den bereits zuvor zurückgerufenen Pkw das Risiko von umherfliegenden Metallteilen durch die Airbags.
  • Die US-Fluggesellschaft United Airlines will bis zu rund 25,3 Mio. neue Aktien an Anleger ausgeben, wie aus dem am Montag veröffentlichten Börsenprospekt hervorgeht. Gemessen am Schlusskurs von 39,90 US-Dollar vom vergangenen Freitag könnte dabei ein Betrag von rund einer Milliarde Dollar herausspringen.
  • Wacker Chemie und der Biotechkonzern CureVac arbeiten bei der Produktion eines Impfstoffs gegen Covid-19 zusammen. Der Spezialchemiekonzern solle im ersten Halbjahr 2021 mit der Produktion der mRNA-Wirkstoffsubstanz für den Impfstoffkandidaten CVnCoV beginnen, hieß es. Am Wacker-Standort Amsterdam sollen pro Jahr mehr als 100 Mio. Dosen des Impfstoffs von CureVac hergestellt werden. Die für eine mögliche Zulassung relevante Phase-III-Studie soll noch 2020 starten.
  • Der von BioNTech und Pfizer entwickelte Corona-Impfstoff könnte in den USA im Fall einer Notfallzulassung bereits ab dem 11. Dezember verfügbar sein. Der Impfstoff könne nach einer Genehmigung FDA innerhalb von 24 Stunden an die Bundesstaaten geliefert werden, sagte der für das Impfprogramm der US-Regierung zuständige Vertreter, Moncef Slaoui, am Sonntag. Er hoffe, dass bereits am 11. oder 12. Dezember Menschen geimpft werden könnten.
  • Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) rechnet damit, im Januar den Betrieb der Boeing 737 Max erlauben zu können. Das sagte EASA-Exekutivdirektor Patrick Ky bei einer Branchenveranstaltung. In der vergangenen Woche hatten die USA das Flugverbot für den ehemaligen Krisenjet aufgehoben.
  • Elon Musk hat für Tesla den Status als systemrelevantes Unternehmen erstritten. Die die kalifornische Behörde für öffentliche Gesundheit teilte mit, dass die Arbeiter von Tesla von einer nächtlichen Ausgangssperre in dem US-Bundesstaat ausgenommen sind. „Die eingeschränkte Anordnung zum Zuhausebleiben wird nicht auf Arbeitnehmer angewendet, die als essenzielle Arbeiter eingestuft werden. Fabrikarbeiter seien solche „wesentlichen Arbeitskräfte“, so die Behörde.
  • Der US-Hedgefonds Elliott will die Übernahme des Schweizer Backwarenherstellers Aryzta erneut angehen. Elliott bietet den Aryzta-Aktionären nach eigenen Angaben ein Angebot von 0,80 Franken je Aktie. Dies entspricht einer Kaufsumme von rund 793 Mio. Franken. Im Oktober waren Übernahmegespräche zwischen den beiden Unternehmen abgebrochen worden.
  • Der Onlinedienst Twitter wird den offiziellen Präsidenten-Account @POTUS am Tag der Amtseinführung an den gewählten Präsidenten Joe Biden übergeben, auch wenn Noch-Amtsinhaber Donald Trump seine Wahlniederlage bis dahin nicht eingesteht. Das bestätigte Twitter am Freitag dem Internetportal "Politico". Gleiches gelte für die offiziellen Accounts des Weißen Hauses @whitehouse, des Vizepräsidenten @VP, der First Lady @FLOTUS.
  • Zurich Insurance befindet sich in Gesprächen über den Kauf des Schadens- und Unfallgeschäft des US-Versicherers MetLife. Medienberichte spekulieren über einen Kaufpreis um 4 Mrd. Dollar.
  • Compugroup Medical verstärkt sich mit einem Zukauf in den USA. Wie der Softwarehersteller für den medizinischen Bedarf mitteilte, erwirbt die US-Tochter Compugroup Holding USA 100 Prozent am Unternehmen EMDs in Austin.
  • Der Handelskonzern Metro bekommt vorläufig eine Doppelspitze. Vorstandschef Olaf scheidet zum Jahreswechsel aus, ab dann sollen der bisherige Finanzvorstand Christian Baier und sein Vorstandskollege Rafael Gasset den Handelskonzern gemeinsam führen, bis ein Nachfolger/in für Koch gefunden worden sei, teilte der Konzern am Montag mit. Die Suche nach dem oder der neuen Vorstandsvorsitzenden verlaufe planmäßig, hiße es von Metro-Aufsichtsratschef Jürgen Steinemann.
  • Der Antikörper-Cocktail des US-Biotechkonzerns Regeneron zur Behandlung von Covid-19 hat in den USA eine Notfallzulassung erhalten. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte sie Regeneron am Samstag nach einer klinischen Studie mit 799 Erwachsenen mit leichten bis mittelschweren Covid-19-Symptomen, die nicht im Krankenhaus waren. Damit kann der Cocktail mit zwei Antikörpern zur Behandlung von Patienten ab zwölf Jahren eingesetzt werden, bei denen das Risiko besteht, dass sie schwere Covid-19-Symptome entwickeln.
  • EY hatte als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Jahresabschlüsse des Skandalkonzerns Wirecard geprüft. Das Unternehmen steht in der Kritik, schließlich wurde der Milliardenbetrug dabei nicht wirklich entdeckt. Am kommenden Donnerstag sollten die Prüfer im Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Bilanzskandal. Aussagen werden sie aber wohl nicht. Das geht aus drei Anwaltsschreiben an den Ausschuss hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Demnach berufen sich die Mitarbeiter der Gesellschaft EY auf ihre Verschwiegenheitspflicht als Wirtschaftsprüfer. Dass der Insolvenzverwalter sie davon entbunden habe, ändere nichts, erklären die Anwälte in den Schreiben.
  • Mit dem Pharmakonzern Astrazeneca hat ein weiteres Unternehmen positive Daten zu einem Corona-Impfstoff vorgelegt. Das Vakzin AZD1222 vermeide demnach mit rund 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken. Damit liegt die Wirksamkeit des mit der Universität Oxford entwickelten Präparates aber hinter der der Präparate von Pfizer und BioNTech sowie Moderna. Der Astrazeneca-Wirkstoff gehörte seit längerem zu den vielversprechenden Kandidaten. Die EU hatte bereits vorab bis zu 300 Mio. Dosen davon bestellt. Insgesamt haben verschiedene Länder bereits Milliarden Dosen bei Astrazeneca in Auftrag gegeben.
  • Der Kochboxenversender Hellofresh verstärkt sich in den USA und kauft für 277 Mio. US-Dollar in bar die US-Firma Factor75. Ein entsprechender Vertrag sei bereits geschlossen worden, teilte Hellofresh am Montag mit. Factor ist Anbieter von fertig zubereiteten frischen Mahlzeiten. Das US-Unternehmen rechnet für 2020 mit einem Umsatz in Höhe von rund 100 Mio. Dollar.
  • Die VW-Tochter Bentley weitet seine Lagerkapazitäten aus, um die Folgen eines drohenden harten Brexit zu mildern. „Wir horten wie ein Eichhörnchen vorm Winter. Früher hatten wir gerade einmal Teile für zwei Tage am Lager. Jetzt haben wir das auf fünf bis zehn Tage ausgeweitet", sagte Bentley-Vorstandschef Adrian Hallmark der „Automobilwoche". „Das bindet eine Menge Liquidität und kostet uns viel Geld. Aber es ist allemal günstiger, als wenn wir die Produktion stoppen."
  • Der französische Lebensmittelkonzern Danone reagiert auf die Corona-Krise und passt seine Mittelfristprognosen an. Die Geschäftsführung geht nun von einer operativen Marge im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich aus. Für das Jahr 2022 wird hier ein Wert über 15 Prozent erwartet. Den mittelfristigen Ausblick für ein Umsatzwachstum um 3 bis 5 Prozent auf vergleichbarer Basis bestätigte Danone. Bis 2023 will der Konzern bis zu einer Mrd. Euro an jährlichen Kosten einsparen, unter anderem durch den Abbau von bis zu 2.000 Stellen in der Verwaltung. Die Kosten für den Umbau bezifferte der Konzern für 2021 bis 2023 auf insgesamt 1,4 Mrd. Euro.
  • Siemens will in Kooperation mit der Deutschen Bahn das Geschäft mit wasserstoffbetriebenen Zügen vorantreiben. Ein elektrischer Regional-Triebzug mit Brennstoffzellen soll 2024 in Baden-Württemberg in den Probebetrieb gehen, wie die beiden Unternehmen ankündigten. „Unsere Wasserstoffzüge können langfristig Dieselfahrzeuge ersetzen", sagte der Chef der Siemens-Zugsparte, Michael Peter, im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Die Ablösung des Verbrennungsmotors im Bahnverkehr durch Fahrzeuge mit Wasserstofftanks oder Batterien werde sich zu einem milliardenschweren Markt entwickeln.
  • Die Bundesregierung will die krisengeschüttelte Luftfahrtbranche stützen. Geplant sind Finanzhilfen, dazu gebe es eine Verständigung zwischen Verkehrsminister Andreas Scheuer und Finanzminister Olaf Scholz, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Regierungskreisen. Vorgesehen sind demnach Hilfen des Bundes von einer halben Mrd. Euro für angeschlagene Flughäfen. Länder sollen noch einmal eine halbe Milliarde Euro geben. Aus den Ländern gebe es weitgehend positive Rückmeldungen, hieß es.

Politik & Konjunktur

  • Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil geht davon aus, dass die Corona-Maßnahmen beim nächsten Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch weiter verschärft werden. Insbesondere die Zeit um Silvester sei eine besondere Herausforderung. Kanzleramtsminister Helge Braun geht davon aus, dass die Corona-Krise Deutschland auch noch in den nächsten vier, fünf Monaten "ganz massiv" beschäftigten wird.
  • Premierminister Boris Johnson hat die Lockerung der landesweiten Lockdown-Maßnahmen in Großbritannien im Dezember angekündigt. Ab dem kommenden Monat sollen stattdessen wieder regionale Maßnahmen gelten.
  • Die Geschäftstätigkeit des US-Privatsektors nahm im November stark zu. Die Gesamtexpansion war die schnellste seit mehr als fünfeinhalb Jahren, wie das Marktforschungsinstitut Markit mitteilte. Bereinigt um saisonale Faktoren stieg der IHS Markit Flash U.S. Composite Einkaufsmanagerindex auf 57,9 Punkte im November nach 56,3 Zählern im Oktober. Die Wachstumsrate war die stärkste seit März 2015. Ein steiler Aufschwung im Dienstleistungssektor ging mit einem beschleunigten Anstieg der Produktion im Verarbeitenden Gewerbe einher, so Markit.
  • Die deutschen Unternehmen hatten bei der Umsetzung von Homeoffice kaum Probleme. Das ist ein Ergebnis einer ifo-Befragung von 1.188 ManagerInnen und PersonalleiterInnen in Zusammenarbeit mit Mercer Promerit und dem Verein FidAR. 84 Prozent der Firmen berichten demnach, die Umstellung sei ihnen leichtgefallen. Wenn sich doch Schwierigkeiten ergaben, lag es an mangelnden technischen Voraussetzungen (55 Prozent) und insbesondere fehlender Bandbreite (40 Prozent). Außerdem nannten die Befragten dieser Gruppe eine erschwerte Kommunikation zwischen Angestellten (54 Prozent), sowie eine erschwerte Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Kinderbetreuung (40 Prozent), sowie Mehrbelastung und Stress für die Beschäftigten (30 Prozent). Mangelnde Motivation (19 Prozent) oder mangelnde IT-Kenntnisse (18 Prozent) spielten eine untergeordnete Rolle.
  • Der scheidende US-Präsident Donald Trump plant, 89 chinesische Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie andere Firmen mit Verbindungen zum Militär in der Volksrepublik, auf eine Schwarze Liste zu setzen, wie aus einem Entwurf hervorgeht, der von der Nachrichtenagentur Reuters eingesehen werden konnte. Diesen Unternehmen soll der Kauf einer Reihe von US-Gütern und -Technologien verboten werden. Das chinesische Außenministerium verurteilte die Pläne als Verstoß gegen das Wettbewerbsprinzip und internationale Handelsregeln.
  • Laut aktuellen Zahlen der Transportation Security Administration TSA lag die Zahl der Reisenden im Flugverkehr gestern mit über 1,05 Millionen Passagieren auf dem höchsten Stand seit Mitte März. US-Amerikaner scheinen sich demnach vor Thanksgiving nur bedingt an die zahlreichen Reisewarnungen zu halten.
  • Nach dem knappen Sieg seines demokratischen Konkurrenten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl im US-Staat Georgia hat der amtierende Präsident Trump eine Neuauszählung in dem Staat beantragt. Der entsprechende Antrag sei am Samstag eingereicht worden, teilte sein Wahlkampfteam mit.
  • Aufgrund der verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sank die Wirtschaftsleistung der Eurozone im November deutlich. Der IHS Markit Flash Eurozone Composite Index Produktion gab binnen Monatsfrist um 4,9 auf 45,1 Punkte nach. Das ist der er tiefste Wert seit Mai. Mit Ausnahme der ersten beiden Quartale dieses Jahres liegt der bisherige PMI-Durchschnittswert für das vierte Quartal mit 47,6 Punkten auf dem niedrigsten Wert seit Ende 2012 (während der Staatsschuldenkrise) und kennzeichnet damit einen starken BIP-Rückgang. „Aufgrund der neuerlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektionszahlen ist die Eurozone im November wieder in eine ernste Krise geschlittert“, kommentierte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. „Mit den heutigen Daten steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Eurozone-BIP im vierten Quartal 2020 wieder schrumpft“.
  • Die Europäische Notenbank sieht das Ende der geld- und zinspoltischen Fahnenstange noch nicht erreicht. „Wir glauben nicht, dass wir uns an der (Anm.: Zins-) Untergrenze befinden. Wir glauben, dass es in Zukunft Raum für weitere Kürzungen gibt", sagte der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip R. Lane, in einem Interview mit der französischen Zeitung "Les Echos". „Wir glauben immer noch, dass eine Senkung der Zinssätze eine gangbare Option ist.“ Aktuell liegt der Einlagenzins bei minus 0,5 Prozent. Auch wenn es inzwischen Freibeträge für bestimmte Summen gibt, bleibt dies aus Sicht der Branche eine Milliardenbelastung. Der Leitzins im Euroraum liegt auf dem Rekordtief von null Prozent. „Wir müssen uns jedoch entscheiden, welche Instrumente derzeit am effektivsten sind", sagte Lane. Als besonders wirkungsvoll haben sich nach Einschätzung der Währungshüter in der Corona-Krise das milliardenschwere Notkaufprogramm für Wertpapiere (Pandemic Emergency Purchase Programme/PEPP) sowie besonders günstige Langfristkredite für Geschäftsbanken (TLTRO) erwiesen.
  • Die Bundesregierung will im nächsten Jahr deutlich mehr Schulden machen als bisher geplant. Für das kommende Jahr ist ein erheblicher Anstieg der Ausgaben von fast 70 Mrd. Euro vorgesehen, wie aus einer Vorlage des Finanzministeriums an den Haushaltsausschuss hervorgeht. Finanzminister Olaf Scholz will demnach mehr als 160 Mrd. Euro neue Schulden aufnehmen. Bisher hatte der Bund rund 96 Mrd. Euro für neue Kredite im nächsten Jahr geplant.
  • Vor den neuen Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie wollen sich die Ministerpräsidenten heute abstimmen. Es zeichnet sich ab: Es wird eine Verlängerung des Lockdowns über den November hinaus geben. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte in der ARD, es gebe keinen Grund zur Entwarnung. Deswegen müsse der Lockdown verlängert und an einigen Stellen - insbesondere in den Hotspots - auch deutlich vertieft werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag), die Runde am Mittwoch müsse eine bestmögliche Perspektive für den Zeitraum bis nach dem Jahreswechsel geben. FDP-Chef Christian Lindner hält wenig von der Lockdown-Strategie. „Ich glaube, dass diese Strategie nicht funktioniert. Auch wenn wir zu Weihnachten oder nach Weihnachten oder Januar öffnen: Solange kein Impfstoff da ist und wir keine Bevölkerung mit einer großen Resistenz haben, droht die nächste, die dritte Welle", sagte Lindner der "Bild". Er hoffe, dass es am Mittwoch gelinge, „über eine nationale Kraftanstrengung zu sprechen". Es gehe darum, die wirklichen Risikogruppen zu schützen. Benötigt würde zudem eine Öffnungsperspektive mit einem klaren Regelwerk, welche Hygienestandards Gaststätten und andere erfüllen müssten.
  • Der bekannte Hongkonger Aktivist Joshua Wong hat sich schuldig bekannt, am 21. Juni 2019 eine nicht autorisierte Versammlung vor dem Polizeipräsidium im Stadtteil Wan Chai organisiert zu haben. Das teilte einer seiner Sprecher mit. Bereits vor der Verhandlung hatte Wong angekündigt, sich schuldig bekennen zu wollen und eine unmittelbare Gefängnisstrafe in Kauf zu nehmen.
  • Antony Blinken soll Medien zufolge neuer US-Außenminister werden. Der gewählte US-Präsident Joe Biden will den 58-Jährigen Blinken am Dienstag für das Amt benennen, wie etwa die "New York Times“ berichtete. Blinken berät Biden seit Langem in aupenpolitischen Fragen. Von 2009 bis 2013 war er Nationaler Sicherheitsberater von Biden, als dieser Vize des damaligen Präsidenten Obama war.
  • Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat eine neue Strategie zur Bekämpfung der in der Eidgenossenschaft besonders grassierenden Corona-Pandemie vorgestellt. Wird bei einer bestimmten Gruppe ein positiver Fall festgestellt, soll künftig die gesamte Gruppe mit Schnelltests getestet werden. BAG-Sprecher Dauwalder sagte zu Keystone-SDA, die neue Strategie werde „in den kommenden Wochen umgesetzt“. Er nannte als Beispiele Schulen oder Heime.

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