Kommentar
14:46 Uhr, 28.11.2006

Deutschland: Konsumklima ungetrübt<br />

1. Das GfK-Konsumklima für Deutschland hat sich für den Monat Dezember um 0,1 Punkte auf 9,4 Punkte verbessert. Das ist der höchste Wert seit November 2001.

2. Die Anschaffungsneigung hat sich geringfügig eingetrübt, weist aber mit 63,9 Punkten immer noch den zweithöchsten Stand aller Zeiten auf. Diese Entwicklung zeigt, dass die Haushalte unverändert willens sind, die Zeit bis zur Erhöhung der Mehrwertsteuer am 1.1.2007 zu vorgezogenen Käufen zu nutzen. Gleichwohl wird die Zeit bis dahin knapp, was den leichten Rückgang erklärt.

3. Die Einkommenserwartungen sind wieder im negativen Bereich (-6,4 Punkte). Die Haushalte erkennen, dass mit dem mehrwertsteuerbedingten Anstieg der Inflationsrate und den Erhöhungen von Steuern und Abgaben im kommenden Jahr unterm Strich weniger Einkommen für den Konsum übrig bleiben. Die Wirtschaftspolitik entzieht den Haushalten im kommenden Jahr Realeinkommen.

4. Dennoch verzagen die Haushalte nicht. Die Konjunkturerwartungen haben, nachdem sie seit Mai fast kontinuierlich zurückgegangen waren, wieder zugelegt. Dies deutet darauf hin, dass die Haushalte die bevorstehende konjunkturelle Abschwächung als vorübergehend ansehen und nicht mit dem Ende des Aufschwungs rechnen.

5. Das sind hoffnungsvolle Ergebnisse. Gleichwohl muss man bei allen Haushaltsumfragen beachten, dass zwischen den Antworten und dem Handeln der Haushalte oftmals beachtliche Lücken klaffen. So sind auch jüngste Umfragen zu den Vorzieheffekten und zum Weihnachtsgeschäft zu negativen Ergebnissen gekommen. Wir schlagen uns hinsichtlich der Konsumentwicklung im Schlussquartal 2006 auf die Seite der Optimisten. Die Kombination von Weihnachtsgeschäft und vorgezogenen Einkäufen der Haushalte sollte den Konsum spürbar beleben und den Einzelhändlern zum Jahresausklang nochmals gute Geschäfte bescheren.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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