Deutschland: ifo Geschäftsklima – weiter auf Erholungskurs
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Das ifo Geschäftsklima hat sich im November erneut spürbar verbessert und stieg um 1,9 Punkte auf einen Stand von 93,9 an (Bloomberg-Median: 92,5 Punkte; DekaBank 92,9 Punkte). Dahinter verbargen sich Verbesserungen bei der Lagebeurteilung um 1,7 auf 89,1 Punkte und der Geschäftserwartungen um 2,1 auf 98,9 Punkte. Der Zeiger der ifo-Uhr für die gewerbliche Wirtschaft ist damit endlich im Quadranten „Aufschwung“ angekommen.
2. Betrachtet man das Geschäftsklima der Branchen, so war im November die exportorientierte Industrie der Gewinner. Der Einzelhandel konnte einen guten Teil des Einbruches im Vormonat wieder wettmachen. Möglicherweise kam es im Oktober zu Verzerrungen durch die Entwicklungen bei der Quelle GmbH und die ausgelaufene deutsche Abwrackprämie. Stabil nach oben weist der Pfad des Großhandels. Schwächen zeigen vor allem die Dienstleister und die Bauwirtschaft.
3. Die Verbesserung der Geschäftserwartungen ist maßgeblich getrieben durch die Hoffnung auf bessere Exportgeschäfte. Sie spiegelt sich in den Prognosen der Exportentwicklung, wie auch in den Erwartungen für die Weltwirtschaft wider, die vergangene Woche veröffentlicht wurden und den zweithöchsten Wert aller Zeiten erreichten. Nicht umsonst stiegen die Erwartungen in der exportabhängigen Industrie und im Großhandel, der auch im Exportgeschäft tätig ist, am stärksten an.
4. Die Lagebeurteilung verbesserte sich ebenfalls merklich und folgt den Erwartungen. Die Auftragsbücher der Industrie haben sich im Verlauf des Jahres wieder etwas gefüllt und deuten auf eine Ausweitung der Produktion hin. Der Bau profitiert derzeit von den Konjunkturprogrammen, was seine Lagebeurteilung ebenfalls beflügelte. Und selbst die Einzelhändler schätzen die Gegenwart besser ein als im Oktober.
5. Perspektivisch wird die Luft für Verbesserungen der Geschäftserwartungen dünner. Wir rechnen in den kommenden Monaten mit einer eher volatilen Seitwärtsentwicklung der Geschäftserwartungen. Die Lagebeurteilung folgt mit Verzögerung den Erwartungen und hat daher noch Spielraum nach oben, sodass das Geschäftsklima insgesamt zunächst noch zulegen können wird.
Quelle: DekaBank Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.