Kommentar
16:22 Uhr, 24.03.2010

Deutschland: ifo Geschäftsklima – vom Eise befreit …

1. Ein Paukenschlag! Das waren die heutigen Umfrageergebnisse des ifo-Konjunkturtests: Das ifo Geschäftsklima stieg im März um satte 2,9 Punkte auf einen Stand von 98,1 Punkten an und übertraf damit alle Erwartungen (Bloomberg-Median: 95,8 Punkte; DekaBank: 95,9 Punkte).

2. Maßgeblichen Einfluss an der Stimmungsaufhellung hatte die Lagebeurteilung der Unternehmen. Diese stieg um 4,6 Punkte auf 94,4 Punkte an. Hier machten sich zwei Effekte bemerkbar: Zum einen gab es einen positiven Rückpralleffekt auf die kalte Witterung im Februar. So blieb im Textileinzelhandel beispielsweise die Frühjahrsware in den Regalen – wer denkt schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt an leichte Bekleidung? Der März brachte hier einen Umschwung, sodass die Lagebeurteilung um 5,6 Punkte zulegte. Auch die Bauwirtschaft litt unter der Witterung. Im Februar klagten so viele Unternehmen wie noch nie über Behinderungen der Bauaktivität durch die Witterung. Im März nun stieg die Lagebeurteilung um 3,1 Punkte an. Zum anderen hinkt die Lagebeurteilung den Erwartungen seit geraumer Zeit hinterher, sodass ein Teil der Verbesserung auch einem Aufholeffekt zuzuschreiben ist. Warum die Unternehmen bei der Lagebeurteilung noch zögerlich waren, erklärt ein Blick auf die Beurteilung der Auftragsbestände: Diese waren zuletzt im Februar noch auf einem sehr niedrigen Niveau.

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3. Die Geschäftserwartungen sind erneut angestiegen (um 1 Punkt), doch es zeigt sich, dass das Ausmaß der Verbesserung abgenommen hat (siehe Schaubild). Wir erwarten, dass dieser Trend sich fortsetzen wird und die Erwartungen in eine volatile Seitwärtsbewegung auf recht hohem Niveau münden werden. Einen Hinweis darauf könnten die – nach ifo-Angaben – seitwärts gehenden Geschäfts- und Exporterwartungen der Industrie sein.

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4. Die heutigen ifo-Daten machen eines klar: Sie ersetzen das – gelegentliche – Fragezeichen hinter der Erholung durch ein Ausrufezeichen. Der Zeiger der ifo-Uhr wandert deutlich in Richtung des „Boom“- Quadranten. Nach einem schwachen Winterhalbjahr (viertes Quartal 2009 und erstes Quartal 2010) wird es zu einem starken zweiten Quartal kommen. Dieses ist natürlich zu einem guten Teil durch die Aufholeffekte im Handel und der Bauwirtschaft nach dem kalten Winter geprägt. Auch wenn das zweite Quartal somit positiv überzeichnet ist, es macht deutlich, dass auch das erste unterzeichnete Quartal nicht wegweisend für die Erholung ist.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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