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17:00 Uhr, 27.07.2005

Deutschland hinkt mit der Produktivität hinterher

Deutschland konnte seit Mitte der 90er Jahre seinen Aufholprozess bei der Produktivitätsentwicklung gegenüber den USA nicht mehr fortsetzen. Dies berichtet das DIW Berlin im aktuellen Wochenbericht. Die Produktivitätslücke werde derzeit größer, so die Einschätzung der Experten. Zugleich könnten andere OECD- und Schwellenländer gegenüber Deutschland aufholen. Hierzu könne eine relative Investitionsschwäche in den 90er Jahren in Deutschland beigetragen haben. Die Produktivitätslücke führe für Deutschland zu Wettbewerbsnachteilen im internationalen Standortwettbewerb. Mittelfristig sei aber damit zu rechnen, dass der Abstand zwischen den USA und Deutschland wieder kleiner wird.

Positiv könnten sich in Deutschland dagegen die strukturellen Reformen am Arbeitsmarkt sowie die in der Vergangenheit getätigten Investitionen in Best-Practice-Technologien, wie moderne Informations- und Kommunikationstechnologien, auswirken. Aktuelle Analysen zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands und der Bundesforschungsbericht zeigen laut DIW Berlin, dass es dort in den letzten Jahren bereits zu einer Trendwende gekommen ist. Diese Trendwende könnte sich nach Einschätzung des Instituts im Laufe dieses Jahrzehnts fortsetzen. Dabei werde von einer mehrjährigen Verzögerung ausgegangen, bis sich die positiven Effekte eines Anstiegs bei der Innovationsfähigkeit auch am Markt in steigender Produktivität der Wirtschaft niederschlagen.

Die langfristige Produktivitätsentwicklung einer Volkswirtschaft sei der zentrale Indikator für die Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven. Eine große Bedeutung komme insbesondere der mittel- bis langfristigen Bestimmung der Wachstumsrate der Arbeitsproduktivität zu. Sie sei ein wesentlicher Standortfaktor im internationalen Wettbewerb.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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