Kommentar
18:30 Uhr, 31.01.2020

DAX taucht wieder unter 13.000 Punkte ab - Bye-bye Britain

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  • Euro-Wirtschaft wächst nur schwach
  • Brexit kostet deutsche Exporteure Milliarden
  • Deutschland: Einzelhandel verzeichnet Umsatzeinbruch
  • Coronavirus: WHO ruft internationale Notlage aus
  • Berlin warnt vor Reisen nach China
  • Frankreichs Wirtschaft schrumpft
  • USA verhängen neue Sanktionen gegen Iran
  • Thyssenkrupp: "extrem angespannte finanzielle Lage"
  • Bayer: US-Umweltbehörde stuft Glyphosat als nicht krebserregend ein
  • Amazon übertrifft Erwartungen
  • Chemiekonzern Lanxess wurde gehackt
  • Traton greift nach Navistar
  • Chefwechsel bei IBM
  • Caterpillar rechnet mit weniger Gewinn
  • Chevron meldet Gewinneinbruch
  • Visa glänzt

DAX

  • Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt war die gesamte Woche über von Unsicherheit geprägt. Nach wie vor sorgen sich die Marktteilnehmer um die umgebremste Ausbreitung des Coronavirus. Zumal gestern die Weltgesundheitsorganisation WHO einen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen hat. Der DAX rutschte sogar wieder unter die Marke von 13.000 Punkten und verzeichnete damit einen herben Wochenverlust. "Eine Epidemie ist immer ein Risiko für die Weltwirtschaft", sagte Volkswirt Edgar Walk vom Bankhaus Metzler. Vieles spreche gegenwärtig dafür, dass sich eine weltweite Ausbreitung des Coronavirus kaum vermeiden lassen werde. Sollte das der Fall sein, seien große volkswirtschaftliche Schäden nicht auszuschließen. Aus der Eurozone kamen heute schwache Konjunkturdaten: So ist die Euro-Wirtschaft im Herbst weniger stark gewachsen als erwartet. Heute ist auch ein denkwürdiger Tag - der des Brexit. Nach 47 Jahren Mitgliedschaft tritt Großbritannien aus der EU aus. Die 27 EU-Staaten stimmten als letzte Instanz am Donnerstag dem Austrittsabkommen zu. Großbritannien war mit insgesamt 73 Abgeordneten im Europaparlament vertreten. Mit dem Brexit in der Nacht zum Samstag verlieren sie ihr Mandat. Damit beginnt eine Übergangszeit mit schwierigen Gesprächen zwischen London und der EU über ein neues Handelsabkommen. Die deutschen Maschinenbauer haben schnelle Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen nach dem Brexit gefordert. Der Branchenverband VDMA befürchtet nun einen ungeregelten Brexit am 1. Januar 2021. Ein Ende der Übergangsphase ohne oder mit einem wenig ambitionierten Abkommen müsse auf jeden Fall vermieden werden, hieß es auch vom Verband der Automobilindustrie.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Kreditkartenanbieter Visa hat Gewinn und Umsatz im Weihnachtsquartal spürbar gesteigert. In den drei Monaten bis Ende Dezember stieg der Nettogewinn auf 3,3 Mrd. Dollar, der Umsatz legte um 10 Prozent auf 6,1 Mrd. Dollar zu.
  • Der Ölmulti ExxonMobil hat im vierten Quartal von dem Verkauf von Geschäften in Norwegen profitiert. Der Nettogewinn sank vergleichsweise moderat um 5 Prozent auf 5,7 Mrd. Dollar. Mit 3,7 Mrd. Dollar entfällt der Großteil des Gewinns auf den Verkauf in Norwegen. Im dritten Quartal war der Gewinn um die Hälfte abgesackt.
  • Chevron hat wegen einer hohen Abschreibung aufgrund des Gaspreisverfalls schwere Verluste zu verdauen. Im vierten Quartal 2019 fiel ein Minus von 6,6 Mrd. Dollar an. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Chevron noch 3,7 Mrd. Dollar verdient. Wegen der schwächeren Weltwirtschaft erwartet Caterpillar im laufenden Jahr deutlich weniger Gewinn.
  • 2019 hat Colgate-Palmolive einen Umsatz von rund 15,7 Mrd. Dollar erzielt - ein Plus von knapp einem Prozent im Vorjahresvergleich. Für 2020 rechnet der Konsumgüterkonzern nun mit einem Plus von 4 bis 6 Prozent, aus eigener Kraft sollen es 3 bis 5 Prozent sein.
  • Der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar hat im vierten Quartal mehr verdient als erwartet. Der Gewinn legte leicht auf 1,1 Mrd. Dollar zu. Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 2,63 Dollar. Analysten hatten im Konsens mit 2,38 Dollar gerechnet. Der Umsatz sank um 8 Prozent auf 13,1 Mrd. Dollar.
  • Der US-Konsumgüterkonzern Reynolds Consumer Product hat bei seinem IPO in New York mehr als 1 Mrd. Dollar eingesammelt. Das Unternehmen verkaufte 47,2 Mio. Aktien zu je 26 Dollar, wie Reynolds mitteilte. Die Angebotsspanne hatte zwischen 25 und 28 Dollar gelegen.
  • Die Beteiligung an der E-Zigarettenfirma Juul wird für Altria immer mehr zu einem Fiasko. Im vierten Quartal schrieb der Konzern weitere 4,1 Mrd. Dollar auf Juul ab. Zuvor hatte Altria den Wert der Beteiligung bereits um 4,5 Mrd. Dollar nach unten korrigiert. Der Marlboro-Hersteller war 2018 für 12,8 Mrd. Dollar mit 35 % bei Juul eingestiegen. Wegen einer E-Zigaretten-Epidemie unter Jugendlichen in den USA ist Juul mit vielen Klagen konfrontiert.
  • Im vierten Quartal 2019 kletterte der Gewinn von Amazon verglichen mit dem Vorjahreswert um rund 8 Prozent auf 3,3 Mrd. Dollar. Die Erlöse wuchsen um 21 Prozent auf 87,4 Mrd. Dollar. Im gesamten Geschäftsjahr 2019 steigerte Amazon den Gewinn von 10,1 auf 11,6 Mrd. Dollar. Die Umsätze kletterten von 232,9 auf 280,5 Mrd. Dollar.
  • IBM-CEO Ginni Rometty hat ihren Rücktritt angekündigt. Ihr Nachfolger wird mit Wirkung zum 6. April Arvind Krishna, der sich bislang als Senior Vice President um das Cloud-Geschäft kümmert. Rometty hatte den Spitzenposten 2012 übernommen.
  • Apple soll nach einem verlorenen Patentprozess rund 838 Mio. Dollar an die Caltech-Universität zahlen. Von Apples Chiplieferanten Broadcom stehen der Hochschule weitere gut 270 Mio. Dollar zu, wie Geschworene in Kalifornien entschieden. Die Caltech hatte Apple und Broadcom 2016 in einer Klage die Verletzung ihrer Patente auf WLAN-Technologien vorgeworfen
  • Der Vermögensverwalter Blackrock will noch im laufenden Jahr ESG-Kriterien in seine Faktor- ETFs integrieren. „Hinter ESG steckt derselbe ökonomische Ansatz wie bei Faktoren", sagt Andrew Ang, Leiter Faktorstrategien der Börsen-Zeitung. Gerade durch die Kombination von Faktoren mit ESG könne der Vermögensverwalter "Green Value" schaffen.
  • Der Industriekonzern Thyssenkrupp kann die Zahlung einer Dividende für das vergangene Geschäftsjahr nicht vertreten. „Thyssenkrupp ist finanziell in einer außerordentlich angespannten Lage", sagte die Chefin Martina Merz am Freitag vor Aktionären in Bochum. Die Ausschüttung einer Dividende sei daher nicht geboten. Das Unternehmen brauche alle verfügbaren Mittel „Wir wollen in Zukunft wieder eine Dividende zahlen“, betonte Merz. Im Anlagenbau erwägt Thyssenkrupp einen Verkauf oder Allianzen. hHer habe Thyssenkrupp nun den formalen Prozess gestartet und versende Informationsmaterialien an potenzielle Interessenten, so Merz. Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen.
  • Der Bausoftwarehersteller RIB Software hat in Erwartung eines Großauftrags seine Ziele für Umsatz und Ergebnis in diesem Jahr angehoben. Der Umsatz dürfte nun 270 bis 310 Mio. Euro erreichen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Zuvor hatte RIB 260 bis 300 Mio. Euro angepeilt. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wird zwischen 57 bis 65 Mio. Euro erwartet - zuvor waren es jeweils fünf Mio. Euro weniger.
  • Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon hat seine geplanten Investistionsausgaben zusammengestrichen. Im laufenden Jahr sollen nun statt rund 100 Mio. Euro nur 70 bis 80 Mio. Euro in Investitionen fließen. Die Ende Oktober gesenkte Prognose für das abgelaufene Jahr und den Ausblick für 2020 bestätigte das Unternehmen.
  • Die ehemalige Philips-Tochter Signify hat im Schlussquartal Licht und Schatten gesehen. Während das klassische Beleuchtungsgeschäft weiter schwächelte, lief es im LED-Geschäft dank eines Zukaufs besser. Die Umsätze stiegen im letzten Jahresviertel konzernweit um 1,4 Prozent auf 1,75 Mrd. Euro.
  • Der Chemiekonzern Lanxess wurde gehackt. Die Schadsoftware sei „in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres" in Teilen des IT-Netzwerks entdeckt worden, sagte ein Sprecher. Laut BR und NDR soll eine Hacker-Gruppe mit Verbindungen zum chinesischen Staat hinter dem Angriff stecken.
  • Der Baustoffkonzern HeidelbergCement wird ab Samstag von einem neuen Vorstandschef geführt. Der bisherige Vorstandsvize Dominik von Achten (54) übernehme wie geplant den Posten des langjährigen Vorstandschefs Bernd Scheifele, wie der DAX-Konzern am Freitag mitteilte. Von Achten gehört dem Vorstand des Unternehmens seit 2007 an. Scheifele soll im Jahr 2022 neuer Aufsichtsratschef werden.
  • Der südkoreanische Chipspezialist SK Hynix ist im Schlussquartal in die roten Zahlen gerutscht. In den Monaten Oktober bis Dezember 2019 sei unterm Strich ein Verlust von 118 Mrd. Won (89,7 Mio. Euro) herausgekommen., teilte der hinter Samsung zweitgrößte Speicherchiphersteller des Landes mit. Der Umsatz fiel um 30,3 Prozent auf 6,93 Bio. Won.
  • Amazon hat mit seinen am Donnerstag nach Börsenschluss vorgelegten Quartalszahlen die Erwartungen deutlich übertroffen. Im vergangenen Quartal hat der Online-Händler sein Wachstum fortgesetzt und abermals einen deutlichen Gewinn ausgewiesen. Im Gesamtjahr 2019 verzeichnete der Konzern einen Nettogewinn von 11,6 Mrd. Dollar.
  • Der Agrarchemiekonzern Bayer bekommt im Streit über das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat Unterstützung von der US-Umweltbehörde EPA. Die Behörde hält den in dem Bayer-Mittel Roundup verwendeten Stoff im Gegensatz zu einigen Gerichtsurteilen weiterhin nicht für krebserregend. Die Behörde teilte am Donnerstag mit, eine neue Überprüfung abgeschlossen zu haben und das Pestizid bei vorschriftsgemäßem Gebrauch nicht als Gesundheitsrisiko für Menschen einzustufen. Bayer begrüßte die Beurteilung und betonte, dass sie der mehrheitlichen Auffassung von Experten entspreche.
  • Die Volkswagen-Nutzfahrzeug-Tochter Traton ist an ihrem US-Partner Navistar interessiert. Die Holding will 2,9 Mrd. Dollar für die restlichen Anteile an dem Lkw-Hersteller aus den USA in die Hand nehmen, an dem sie aktuell mit 16,8 Prozent beteiligt ist, wie das Unternehmen mitteilte. Traton bietet 35 Dollar je Navistar-Aktie, das sind 45 Prozent mehr als der Schlusskurs an der New Yorker Börse vom Donnerstag.
  • Nach monatelangem Verhandlungen und drei Arbeitsausständen sind die Lufthansa und die Kabinengewerkschaft Ufo in die Schlichtung übergegangen. Dies hat nach Angaben der Streitparteien eine sofortige Friedenspflicht bis zum Abschluss des Verfahrens zur Folge, so dass keine Streiks mehr möglich sind.
  • Wegen Abschreibungen auf das US-Geschäft in Höhe von 1,3 Mrd. Euro hat die spanische Bank Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA (BBVA) 2019 einen Gewinnrückgang von 35 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro erlitten. Analysten hatten jedoch mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Bereinigt um Abschreibungen wäre der Gewinn um knapp 3 Prozent auf 4,83 Mrd. Euro gestiegen.
  • Die Lufthansa will nach SZ-Informationen die langjährige Kooperation mit dem Ferienflieger Condor aufgeben. Der DAX-Konzern wolle einen Konkurrenten wie die polnische LOT, die ebenfalls dem neuen Eigentümer PGL gehöre, nicht unterstützen.

Konjunktur & Politik

  • Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der finalen Umfrage auf 99,8 Punkte von 99,3 Zähler im Dezember. Ökonomen hatten einen Stand von 99,1 Punkten erwartet.
  • Der Einkaufsmanager für den Großraum Chicago hat sich im Januar massiv verschlechtert. Der Indikator rutschte auf 42,9 Punkte ab, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit Dezember 2015. Im vergangenen Dezember stand der Index noch bei 48,2 Punkten.
  • Die Einkommen und Ausgaben der privaten US-Haushalte sind im Dezember geringer gewachsen Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Für die Einkommen meldete das Ministerium einen Anstieg von 0,2 Prozent. Der Index für das Preismaß PCE stieg in der Kernrate um 0,2 Prozent auf Monats- und 1,6 Prozent auf Jahressicht.
  • In den USA sind die Arbeitskosten im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,7 Prozent gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Im dritten Quartal hatte der Zuwachs ebenfalls 0,7 Prozent betragen.
  • Laut US-Wirtschaftsminister Willbur Ross könnte der Coronavirus zu einer Rückkehr von Jobs aus China in die USA führen. Das Coronavirus sei ein „Risikofaktor“ für Unternehmen, die in China Geschäfte machen wollten, so Ross gegenüber Fox Business.
  • Das Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump im US-Senat steuert auf seine entscheidende Phase zu: An diesem Freitag wollen die Senatoren über die zentrale Streitfrage abstimmen, ob in dem Verfahren neue Zeugen und Beweise zugelassen werden.
  • Die Wirtschaft der Eurozone ist im Schlussquartal 2019 um 0,1 Prozent zum Vorquartal gewachsen, teilte das europäische Statistikamt Eurostat laut einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten 0,2 Prozent Wachstum erwartet. Zum Vorjahreszeitraum stieg das BIP im vierten Quartal um 1,0 Prozent. Im Gesamtjahr 2019 kletterte die Wirtschaftsleistung im Euroraum um 1,2 Prozent zum Vorjahr.
  • Die Inflation in der Eurozone hat zu Jahresbeginn angezogen. Wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte, erhöhten sich die Verbraucherpreise im Januar um 1,4 Prozent im Vergleich zu, Vorjahr. Im Dezember hatte die Rate 1,3 Prozent betragen, im November waren es 1,0 Prozent gewesen.
  • Heute verlässt Großbritannien die Europäische Union. Der Brexit hat die deutschen Exporteure nach Berechnungen des ifo Instituts viele Milliarden gekostet. 2015 - dem Jahr vor dem britischen Referendum zum EU-Austritt - gingen noch 7,4 Prozent der deutschen Exporte nach Großbritannien, sagte ifo-Außenhandelsexperte Martin Braml am Freitag. „2018 waren es lediglich 6,2 Prozent.“ Insgesamt wäre der Umfang der Exporte nach Großbritannien um mehr als 16 Mrd. Euro höher ausgefallen, wenn sich die britischen Exporte auf dem Niveau von 2015 gehalten hätten. Bei den Importen hätte die Summe 5,5 Mrd. Euro betragen. Weil aber zuletzt ein No-Deal-Szenario wieder unwahrscheinlicher geworden sei, könne der Handel in Zukunft wieder profitieren, so das ifo Institut.
  • Die EU-Spitzen haben Großbritannien zum Abschied eine enge Partnerschaft in Aussicht gestellt. Großbritannien werde die Vorteile einer Mitgliedschaft in der EU verlieren, schrieben EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, Ratspräsident Michel und Parlamentspräsident Sassoli in einer gemeinsamen Erklärung. Mit gutem Willen werde man eine „dauerhafte, positive und sinnvolle Partnerschaft" aufbauen können.
  • Die Angst vor einer weltweiten Ausbreitung des Coronavirus hat die Medien und die Finanzmärkte fest im Griff. „Das schnelle und vehemente Handeln der chinesischen Regierung und die nun anlaufenden Reaktionen auch in den betroffenen Ländern dürften das Risiko einer weltweiten Pandemie begrenzen“, erwartet DZ Bank-Chefvolkswirt Bielmeier. Insgesamt werde die Unsicherheit zunächst weiter steigen. „Spätestens im März dürfte sich dies aber legen, wenn die Grippesaison langsam ausläuft. Die derzeit hohe Volatilität an den Finanzmärkten sollte spätestens dann auch wieder auslaufen“.
  • Der deutsche Maschinenbau mahnt ein schnelles Freihandelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien an. Ein Freihandelsabkommen müsse bis zum Jahresende ratifiziert werden, so VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. Ein ungeregelter Brexit drohe nun am 1. Januar 2021. UK bleibt nach dem EU-Austritt aufgrund der Übergangsregelung bis zum Ende des Jahres im Binnenmarkt und in der Zollunion.
  • Die Umsätze im deutschen Einzelhandel dürften nach dem Schub im Vorjahr auch in 2020 um real zwei Prozent deutlich zunehmen, erwarten Analysten der Helaba. „Die Rahmenbedingungen für den Konsum bleiben hervorragend. Der Onlinehandel wird immer wichtiger. Die Händler müssen hierauf reagieren und Kundenwünsche umsetzen“. Der Preisdruck in der Branche bleibe hoch.
  • Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland setzten im Dezember 2019 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes real 0,8 Prozent und nominal 1,7 Prozent mehr um als im Dezember 2018. Beide Monate hatten jeweils 24 Verkaufstage. Im gesamten Jahr 2019 setzte der deutsche Einzelhandel real 2,7 Prozent und nominal 3,3 Prozent mehr um als im Vorjahr. Kalender- und saisonbereinigt war der Umsatz im vergangenen Dezember im Vergleich zum November real um 3,3 Prozent und nominal um 3,0 Prozent niedriger.
  • Die französische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2019 überraschend geschrumpft. Wie das Statistikamt Insee auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, lag die Wirtschaftsleistung im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember um 0,1 Prozent unter dem Stand im Vorquartal. Es ist der erste BIP-Rückgang seit drei Jahren. Analysten hatten dagegen mit einem Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet. Die Inflationsrate in Frankreich, gemessen nach europäischem Standard (HVPI), lag im Januar derweil bei 1,6 Prozent, wie Insee weiter mitteilte. Die Rate entspricht dem Zuwachs im Dezember.
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach der rasanten Zunahme von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in China eine „gesundheitliche Notlage von internationalen Tragweite“ ausgerufen. Damit sind konkrete Empfehlungen an Staaten verbunden, um die Ausbreitung über Grenzen hinweg möglichst einzudämmen. In den sozialen Netzen Chinas macht sich derweil Unmut breit. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass die Verbreitung des Virus bereits im Dezember von Mensch zu Mensch stattgefunden hat, wie sie im New England Journal of Medicine berichten. Die chinesische Regierung hatte behauptet, dass dies erst später nach einer Mutation möglich war.
  • Wegen der Gefahr einer Ausbreitung des Coronavirus haben aktuell mehrere Fluggesellschaften ihren Linienverkehr von und nach China eingestellt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, flogen von Januar bis November 2019 rund 1,5 Mio. Passagiere von China nach Deutschland. Das waren in etwa so viele wie im gesamten Vorjahr (2018: 1,6 Mio. Flugpassagiere).
  • Wegen der rasanten Ausbreitung der Lungenkrankheit rät das Auswärtige Amt von Reisen nach China ab. Die Infektionen und Todesfälle erlebten bis Freitag den größten Anstieg innerhalb eines Tages. Die Zahl der Patienten mit dem Coronavirus kletterte um fast 2.000 auf knapp 10.000, wie die chinesische Gesundheitsbehörde mitteilte. Die Zahl der Toten stieg um 42 auf 213.
  • Chinas Industrie tritt im Januar auf der Stelle: Der amtliche Einkaufmanagerindex, den die Statistikbehörde am Freitag veröffentlichte, wies wie von Analysten erwartet 50,0 Punkte aus nach 50,2 Zählern im Dezember.
  • Das US-Finanzministerium hat Irans Atomenergieorganisation, die offiziell für das zivile Nuklearprogramm zuständig ist, mit Sanktionen belegt. Der Grund dafür sei „Irans kontinuierliche nukleare Eskalation“, sagte der Iran-Sondergesandte Brian Hook. Die US-Regierung verdächtigt das Land, den Bau von Atomwaffen anzustreben. Teheran bestreitet das und nennt die Sanktionen „wertlos“.

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