Deutschland: Benzin-Nachfrage geht deutlich zurück
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Die hohen Benzinpreise zeigen bei den Tankstellenabsätzen Wirkung: Im ersten Halbjahr fiel der Benzinabsatz nach Angaben des Mineralöl-Wirtschaftsverbandes (MWV) stärker als erwartet.
Wie der MWV am Montag mitteilte, lag der Absatz in den ersten sechs Monaten des Jahres bei 2,05 Millionen Tonnen Ottokraftstoff und damit 5 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. "Der Rückgang ist stärker als erwartet ausgefallen", sagte MWV-Sprecherin Barbara Meyer-Buckow.
Die Benzinpreise in Deutschland sind seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Experten gehen jedoch noch von weiter steigenden Preisen aus. "Erst Anfang kommenden Jahres kann man sich wieder Hoffnungen auf sinkende Ölpreise und damit auf billigeres Benzin machen", sagte der Chefvolkswirt von Allianz und Dresdner Bank, Michael Heise, der "Bild am Sonntag". Grund sei die anhaltend hohe Nachfrage, besonders aus China. Die politischen Spannungen des Westens und dem Iran seien ebenfalls ein Thema. Iran ist einer der größten Ölproduzenten weltweit.
Die Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) wies unterdessen Vorwürfe zurück, wonach die Ökosteuer Ursache für die hohen Preise sei. "Für die erneute enorme Steigerung des Erdölpreises sind allein die Mineralölkonzerne verantwortlich, nicht die Ökosteuer", sagte Künast der Zeitschrift "Super Illu".
Jörg Krämer, Chefvolkswirt der HypoVereinsbank, glaubt auch beim Rohölpreis an weit höhere Preise. "Nach unserer Prognose wird der Ölpreis weiter steigen - von derzeit 63 Dollar pro Barrel auf 74 Dollar bis Mitte nächsten Jahres. Weltweit nimmt die Nachfrage zu, doch in vielen Staaten haben die Ölquellen ihr Fördermaximum bereits erreicht", so Krämer. "Als Folge dürfte Benzin in Deutschland um knapp 5 Prozent teurer werden. Das hieße: Ein Liter Super kann bis zu 1,40 Euro kosten."
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