Deutschland bald wieder Wachstumslokomotive?
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Köln (Fonds-Reporter.de) - Gegenwärtig zeigt sich die Weltwirtschaft stabiler als noch zum Jahresbeginn. Zu diesem Ergebnis kommt der nordeuropäische Finanzdienstleister Nordea in seinem heute veröffentlichten Economic Outlook. "Vor allem die wirtschaftliche Entwicklung in Europa und Asien überrascht positiv", sagt Helge Pedersen, Head of Economic Research bei Nordea. Er rechnet in diesem Jahr mit eine Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone von 2,6 Prozent. Für die USA geht er von 1,9 Prozent Wachstum aus: "Die Abkühlung des US-Wohnimmobilienmarkts wird sich langsam aber sicher auch auf andere Teile der Wirtschaft ausweiten."
"In der Euro-Zone steht Deutschland kurz davor, nach Jahren der Flaute zu seiner alten Stärke zurückzukehren", so Pedersen weiter. Es bestehe die Hoffnung, das Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas wieder zur Wachstumslokomotive für die gesamte Region werde. Dieser Impuls werde dringend benötigt, weil sich in einigen europäischen Ländern einschließlich Frankreich und Italien das Wachstum abschwäche. Auch geben die straffere Geldpolitik durch die Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank sowie der starke Euro Anlass zur Sorge für die Euro-Zone. "In diesem Zusammenhang ist es interessant zu beobachten, ob es mit Frankreichs neuem Präsidenten gelingt, den Reform-Prozess mit neuem Leben zu füllen und den Arbeitsmarkt in der EU zu reformieren", so Pedersen.
In China dürfte in diesem Jahr die Wirtschaft erneut im zweistelligen Prozentbereich wachsen. "Dies erhöht das Risiko einer weiteren Straffung der Fiskal- und Geldpolitik, um ein Überhitzen der Wirtschaft zu vermeiden", so Pedersen. Die japanische Wirtschaft laufe derzeit rund und gehe nun in ihr sechstes Jahr der wirtschaftlichen Erholung. In diesem Jahr rechnet Pedersen dort mit 2,2 Prozent Wachstum, im kommenden Jahr sogar mit 2,4 Prozent.
Drei grundsätzliche Risiken für das Wirtschaftswachstum sieht Nordea in der Ölpreisentwicklung, dem Euro-Wechselkurs zu Dollar und Yen sowie der Korrelation des Wachstums in den einzelnen Weltregionen. Zwar habe sich die Weltwirtschaft zuletzt gegenüber einem starke Ölpreisanstieg robust gezeigt, doch müsse dies keinesfalls auch künftig so sein. Der Grund: In Folge der Krise bei den US-Wohnimmobilien könnten sich die US-Konsumenten künftig wesentlich preissensibler bei einem steigenden Ölpreis zeigen. Sollte der Ölpreis deutlich über die Marke von 65 bis 79 Dollar klettern, könnte sich die US-Notenbank gezwungen sehen, die Zinsen stärker anzupassen, als erwartet. Auch sei bislang noch nicht klar, ob die Globalisierung das frühere Welthandelsmuster geändert hat, in dem ein Abschwung in den USA einen Abschwung etwa in Europa nach sich zog. Nordea geht weiterhin von diesem Muster aus und stuft deshalb einen US-Abschwung als Wachstums-Risiko für andere Weltregionen ein.
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