Kommentar
13:57 Uhr, 28.02.2006

Deutschland: Arbeitsmarkt auf gutem Weg

1. Obwohl die Arbeitslosigkeit im Februar um gut 36 Tausend Personen auf knapp 5,048 Millionen angestiegen ist, verbirgt sich eine positive Grundtendenz hinter den Zahlen des deutschen Arbeitsmarkts. Wie für diese Jahreszeit üblich, hat das kalte Wetter im Februar die Anzahl der Arbeitslosen nach oben gedrückt. Ein zweiter Grund ist, wie schon im Januar, die gesetzliche Neuregelung der Bezugszeiten von Arbeitslosengeld zum 31. Januar. Da die Bezugszeit von Arbeitslosengeld zu diesem Termin verkürzt wurde, wurden viele Beschäftigungsverhältnisse vor dem Stichtag gekündigt um den Betroffenen eine längere Zahlung des Arbeitslosengeldes zu sichern. Diesen Effekt schätzt die Bundesagentur für Arbeit auf 10.000 Personen. Der Rückgang um gut 241 Tausend Erwerbslose gegenüber dem Vorjahresfebruar birgt einen Funken Hoffnung, der auf ein für den Arbeitsmarkt erfreulicheres Jahr hinweist. Der Optimismus, den die Stimmungsindikatoren für die deutsche Wirtschaft widerspiegeln, beginnt auch auf dem Arbeitsmarkt zu wirken. Der saisonbereinigte Rückgang der Anzahl der Arbeitslosen um fünf Tausend ist der erste Rückgang in einem Februar seit vier Jahren.

2. Die Arbeitslosenquote blieb im Februar saisonbereinigt mit 11,3 % konstant. Nicht saisonbereinigt stieg sie von 12,1 % auf 12,2 %. Die vom Statistischen Bundesamt auf Basis der Telefonbefragung ermittelte ILO-Arbeitslosenquote fiel im Januar auf 8,8 % (nach 9,0 % im Dezember).

3. Die Erwerbstätigkeit in Deutschland hat im Januar der Gesetzeslage zur Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes Tribut gezollt. Denn die Anzahl der Erwerbstätigen ist saisonbereinigt um 43 Tausend Personen gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Damit standen 38,718 Millionen Personen in Lohn und Brot. Nicht saisonbereinigt gab es einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 110 Tausend Personen auf 38,246 Millionen. Für die kommenden Monate ist dank der konjunkturellen Erholung mit einem Beschäftigungsaufbau zu rechnen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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