Deutsches BIP - Des Dramas erster Teil im Detail
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Die heute veröffentlichen Daten des statistischen Bundesamtes bestätigen den bereits in der Schnellschätzung errechneten Rückgang der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal von 2,2 Prozent (alle Angaben gegenüber dem Vorquartal). Zusammen mit dem negativen Schlussquartal 2019 befindet sich Deutschland damit nun amtlich in einer Rezession. Dabei ist das erste Quartal ja nur die Ouvertüre. Schließlich waren von dem gesamten Quartal nur zwei Wochen vollumfänglich im Lockdown-Modus. Das eigentliche Drama wird sich erst in den Zahlen zum zweiten Quartal zeigen. Hier erwarten wir einen Rückgang von 10 Prozent.
Die Hamsterkäufe im März haben nicht ausgereicht, um den privaten Konsum ins Positive zu hieven: Um 3,2 Prozent gingen die privaten Konsumausgaben zurück. Das ist vor allem auf „Angstsparen“ zurückzuführen. Die Sparquote schnellte von 9,7 Prozent auf 16,7 Prozent nach oben. Der Verbraucher hat auf Krisenmodus geschaltet. Dies zeigt sich auch im Lageraufbau.
Auch der Staat konnte mit einem Plus von 0,2 Prozent den Konsum nicht retten.
Wenig überraschend waren die Ausrüstungsinvestitionen stark rückläufig (minus 6,9 Prozent). Der einzige Lichtblick war hier der Bausektor, der mit einem Plus von 4,1 Prozent erstaunlich gut abschnitt. Anekdotischer Evidenz folgend kann man davon ausgehen, dass er sogar den echten Krisenmonat April relativ gut überstanden haben müsste.
Dass sich der Rest der Welt ebenfalls im Krisenmodus befand, kann man an den Exporten erkennen. Sie gingen um 3,1 Prozent zurück. Die Außenwirtschaft zog insgesamt 0,8 Prozent vom Wachstum ab.
Ein Lichtblick gab es indes aber doch: Die Bruttolohn- und –gehaltssumme stieg kräftig um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die deutliche Ausweitung des Kurzarbeitergeldes gibt Anlass zur Hoffnung, dass die Einkommenseinbußen in weiten Teilen der Bevölkerung nicht ganz so drastisch wie in einigen anderen Ländern der EU oder den USA ausfallen. Die wenig überraschende Kehrseite dieser Medaille ist, dass die Unternehmens- und Vermögenseinkommen mit 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr kräftig sanken.
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