Deutscher Auftragseingang steigt im Juli dank Großaufträgen
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Juli weitaus besser als erwartet entwickelt - allerdings nur aufgrund von Großaufträgen, die nicht unmittelbar produktionswirksam werden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhten sich die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 2,9 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 3,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Juni hatten sie um 11,2 Prozent darunter gelegen.
Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang um 1,0 Prozent prognostiziert. Der für Juni vorläufig gemeldete monatliche Auftragszuwachs von 3,9 Prozent wurde auf 4,6 Prozent revidiert.
Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von Mai bis Juli um 1,7 Prozent höher als in den drei Monaten zuvor. Ohne die Berücksichtigung der Großaufträge sanken die Auftragseingänge im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent.
Die Inlandsaufträge stagnierten auf dem Vormonatsniveau, nachdem sie im Juni um 9,4 Prozent angezogen hatten. Die Auslandsaufträge stiegen um 5,1 (plus 1,4) Prozent. Die Aufträge von außerhalb der Eurozone erhöhten sich um 4,6 (plus 0,7) Prozent, während die aus der Eurozone um 5,9 (plus 2,4) Prozent stiegen.
Der Auftragseingang für Investitionsgüter erhöhte sich um 3,5 (plus 10,4) Prozent, der für Vorleistungsgüter um 4,4 (minus 1,7) Prozent und der für Konsumgüter sank um 5,8 (minus 5,3) Prozent. Während die Bereiche Pharmazeutische Erzeugnisse (minus 6,4 Prozent), Chemie (minus 0,8 Prozent) und Maschinenbau (minus 6,1 Prozent) Auftragseinbußen hinnehmen mussten, konnten der stark von Großaufträgen geprägte sonstige Fahrzeugbau (plus 86,5 Prozent), der Bereich Kfz und Kfz-Teile (plus 1,6 Prozent) sowie die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (plus 18,6 Prozent) teils deutliche Bestellzuwächse gegenüber dem Vormonat verbuchen.
"Auch wenn aus dem Ausland zuletzt wieder deutlich mehr Bestellungen eingingen, deuten Einkaufsmanagerindizes und aktuelle Daten zur internationalen Konjunktur auf eine weiterhin schwache Auslandsnachfrage hin", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Darüber hinaus hätten sich wichtige Stimmungsindikatoren im verarbeitenden Gewerbe zuletzt wieder eingetrübt. "Damit dürfte die Industriekonjunktur auch in den kommenden Monaten verhalten bleiben."
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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