Deutscher Arbeitsmarkt: Schlimm, aber relativ gut
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Das war’s mit dem deutschen Jobwunder. Hatten viele noch gehofft, dass die Corona-Krise Deutschland nicht so stark treffen würde, so zeigen die aktuellen Zahlen von der Bundesagentur für Arbeit ein anderes Bild. Zwar ist die Arbeitslosenquote nur von 5,1 auf 5,9 Prozent gestiegen, aber dies ist der Tatsache geschuldet, dass Deutschland tatsächlich mit Volldampf in die Krise gerauscht ist.
Ein ganz anderes Bild zeichnet die Kurzarbeit. Für fast ein Drittel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wurde im März und April zusammengenommen Kurzarbeit angemeldet. Auch wenn nicht alle 10 Millionen dann tatsächlich in Kurzarbeit gehen, zeigt diese unfassbare Zahl das Ausmaß der Verheerung an, den der Corona-bedingte „Lockdown“ verursacht. Nur zum Vergleich: Während der Finanzkrise befanden sich nur rund fünf Prozent der Arbeitnehmer in Kurzarbeit.
Unsere positive Deutung aber bleibt, dass Kurzarbeiter immerhin weiter beschäftigt sind und die realistische Aussicht haben, in absehbarer Zukunft wieder voll arbeiten zu können. Sie bleiben ihrem Arbeitgeber eben deutlich stärker verbunden als ihre US-amerikanischen Kollegen, die direkt entlassen wurden. Die am stärksten betroffene Branche ist – wenig überraschend – das Gastgewerbe. Hier kann man nur hoffen, dass Lockerungen des Lockdowns zum Sommer hin zu einem deutlichen Rückgang der Kurzarbeit führen werden. Das Verarbeitende Gewerbe hat ebenfalls im großen Stil Kurzarbeit angemeldet. Sollte die Produktion jetzt wieder hochgefahren werden können, dann wird hier vielleicht nicht jede vorsorglich angemeldete Kurzarbeit in tatsächlicher münden.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.