Deutscher Arbeitsmarkt: Alles andere als „herbstlich“!
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Externe Quelle: NORD/LB
• Die Bundesagentur für Arbeit hat soeben aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Situation am deutschen Arbeitsmarkt vorgelegt. Demnach fiel die Zahl der Arbeitslosen im Berichtsmonat November (saisonbereinigt) erneut um 7.000 Stellen. Dementsprechend konnte die Arbeitslosenquote etwas nachgeben. Sie notiert nun bei einem Wert von 8,1%.
• Die Zahl der Arbeitslosen ist damit bereits den fünften Monat in Folge rückläufig. Und auch die Arbeitslosenquote gibt folgerichtig seit dem Sommer – wenn auch minimal – nach. So liegt die Quote aktuell nur einen halben Prozentpunkt über dem zyklischen Tiefstand aus dem November des Vorjahres. Auch wenn die Daten durch einen Sondereffekt leicht verzerrt bleiben, ist die anhaltend robuste Verfassung des Arbeitsmarktes sehr erstaunlich.
• Zu einem Gutteil ist die freundliche Situation natürlich auf die umfangreiche Inanspruchnahme der Kurzarbeitsmaßnahmen zurückzuführen. Im September gab es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 1,074 Millionen Kurzarbeiter. Unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Arbeitsausfalls ergeben sich knapp 340.000 Beschäftigtenäquivalente. Will man prognostizieren, um wie viel die Arbeitslosenzahl ohne die Möglichkeit der Kurzarbeit höher liegen würde, kann diese Zahl als Näherungswert herangezogen werden.
• Auch die in der Öffentlichkeit stärker beachtete nicht-saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gab im November um 13.000 Personen nach. Die dazugehörige Arbeitslosenquote sinkt auf 7,6%. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Arbeitslosen damit etwa um 225.000 über dem Novemberwert aus dem Jahr 2008. Auch hier bleibt die Entwicklung insgesamt sehr moderat.
• Fazit: Die aktuellen Zahlen aus Nürnberg fügen sich mühelos in die freundliche Tendenz der letzten Monate ein. Die robuste Verfassung des hiesigen Arbeitsmarktes bleibt uns auch im November erhalten – noch immer präsentiert er sich alles andere als „herbstlich“. Als wesentliche Gründe lassen sich die Kurzarbeit auf der einen Seite und ein leicht rückläufiges Arbeitskräfteangebot auf der anderen Seite ausmachen. Gerade im internationalen Vergleich steht der deutsche Arbeitsmarkt erstaunlich gut da. Völlig unbeschadet werden aber auch wir nicht durch die Krise kommen. Für das kommende Jahr ist mit steigender Arbeitslosigkeit zu rechnen – allerdings wächst mit jedem „guten“ Monat die Hoffnung, dass wir mit einem „blauen“ Auge davon kommen.
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