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09:06 Uhr, 08.08.2023

Deutsche Wohnen mit stabilem FFO - Prüft Verkauf von Pflege-Portfolios

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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Vonovia-Tochter Deutsche Wohnen hat im ersten Halbjahr den operativen Gewinn nahezu stabil gehalten, aber - wie die Mutter Vonovia - unter dem Strich einen Verlust erlitten. Grund ist laut Mitteilung vornehmlich das Bewertungsergebnis des Portfolios, das deutlich negativ ausfiel. Bedingt sei dies durch das höhere Zinsniveau, infolgedessen sich Renditekriterien und Investitionsentscheidungen - auch bei potenziellen Transaktionspartnern - verändert hätten, was sich auf die Beurteilung von Geschäftsmodellen und die Bewertung von Vermögenswerten ausgewirkt habe. Die Mutter Vonovia, die knapp 87 Prozent an Deutsche Wohnen hält, hatte vergangene Woche Ähnliches berichtet.

Des weiteren prüft der Berliner Wohnimmobilienkonzern nun, ob und wann ein Verkauf einzelner Portfolios im Pflege-Segment "wirtschaftlich sinnvoll sein könnte". Das Pflege-Segment von Deutsche Wohnen steht seit Mitte 2022 im Schaufenster. Vonovia unterstützt das SDAX-Unternehmen beim Verkauf, Vonovia-CEO Rolf Buch zufolge "allerdings nur zu angemessenem Preis".

Das Pflege-Segment trug im ersten Halbjahr Segmenterlöse von rund 144 (Vorjahr 137) Millionen Euro zum Gesamterlös bei, das bereinigte EBITDA belief sich auf gut 35 Millionen Euro nach 43 Millionen im Vorjahr. Per Ende Juni bewirtschaftete der SDAX-Konzern 71 eigene Pflege-Immobilien.

Im ersten Halbjahr erwirtschaftete Deutsche Wohnen insgesamt einen operativen Gewinn FFO von 297,4 Millionen Euro nach 295,4 Millionen. Je Aktie betrug der FFO 0,75 Euro nach 0,74.

Der bereinigte operative Gewinn (adjusted EBITDA Total) war ebenfalls fast unverändert bei 349 Millionen Euro nach 347 Millionen. Das Mietergebnis (adjusted EBITDA Rental) steigerte das Unternehmen um gut 8 Prozent auf 314 Millionen Euro. Der Leerstand bewege sich weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau von 1,9 Prozent.

Nach Steuern und Dritten ergab sich im Halbjahr ein Verlust von 1,39 Milliarden Euro, im Vorjahr hatte hier ein Gewinn von 927,3 Millionen Euro gestanden. Ausschlaggebend hierfür war das Bewertungsergebnis (Ergebnis aus der Bewertung von Investment Properties) von minus 2,17 Milliarden Euro nach einen Plus von 928,1 Millionen Euro im Vorjahr. Auch seien waren Wertberichtigungen und Vorsorgen für Developmentprojekte zu berücksichtigen gewesen.

Die Investment Properties betragen zum 30. Juni 25,1 Milliarden Euro. Der Verschuldungsgrad (Loan-to-Value Ratio) lag konstant bei 29 Prozent.

Vonovia hatte im Mai den Verkauf von 5 Immobilienbeständen für 560 Millionen Euro an CBRE Investment Management angekündigt. Zwei der verkauften Objekte stammen laut Finanzbericht aus dem Deutsche-Wohnen-Portfolio.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/jhe

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