Kommentar
14:30 Uhr, 16.07.2018

Deutsche Privathaushalte sind so reich wie nie zuvor

Das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte ist im ersten Quartal auf ein neues Rekordniveau geklettert. Allerdings haben die Kursverluste an den Börsen den Anstieg des Geldvermögens zuletzt deutlich abgebremst und zu kräftigen Bewertungsverlusten geführt.

Die Deutschen sind so reich wie nie zuvor: Im ersten Quartal 2018 belief sich das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte auf 5,875 Billionen Euro. Damit erhöhte sich das Geldvermögen gegenüber dem Vorquartal um 14 Milliarden Euro beziehungsweise 0,2 Prozent. Obwohl das Geldvermögen damit einen neuen Rekordwert erreichte, wurde nur noch ein geringer Anstieg verzeichnet.

Zum sogenannten Geldvermögen gehören Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere und Ansprüche an Versicherungen. Abzüglich der Verbindlichkeiten der Privathaushalte erhöhte sich das Nettogeldvermögen im ersten Quartal um 3 Milliarden Euro auf 4,136 Billionen.

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Verantwortlich für den nur noch mäßigen Anstieg des Geldvermögens im ersten Quartal waren vor allem die starken Kursverluste an den Börsen, die auch im Geldvermögen der Deutschen ihre Spuren hinterließen. So flossen zwar im ersten Quartal ganze 69 Milliarden Euro zusätzlich in das Privatvermögen der Haushalte. Ein Großteil davon wurde allerdings durch die Bewertungsverluste bei Wertpapieren wieder verloren, so dass sich das Geldvermögen unter dem Strich nur um 14 Milliarden Euro erhöhte.

Die neu zugeflossenen Gelder legten die Privathaushalte auch im ersten Quartal in sehr risikoarmen und liquiden Anlagerformen an: So wurden die Ansprüche gegenüber Versicherungen um 22 Milliarden Euro erhöht, während 15 Milliarden Euro in Bargeld und Bankeinlagen flossen. In Investmentfonds steckten die Deutschen im ersten Quartal 10 Milliarden Euro zusätzlich und in direkt gehaltene Aktien nur 4 Milliarden Euro.

Das im internationalen Vergleich geringe Engagement der deutschen Privathaushalte am Aktienmarkt hat dazu geführt, dass nur wenige Haushalte von den teils kräftigen Kursgewinnen der vergangenen Jahre profitiert haben. Trotz Niedrigzinsen hielten die Deutschen zuletzt ganze 40 Prozent ihres Geldvermögens in Form von Bargeld und Bankeinlagen, während 37 Prozent in Ansprüchen gegenüber Versicherungen und Alterssicherungssystemen steckten. Nur rund 11 Prozent des Geldvermögens der Deutschen war am Ende des ersten Quartals direkt in Aktien investiert, und davon nur ungefähr die Hälfte in Aktien börsennotierter Unternehmen. Die andere Hälfte steckte in Aktien nicht-börsennotierter, meist kleiner Unternehmen. Weitere 10 Prozent ihres Geldvermögens hatten die Privathaushalte in Investmentfonds investiert und rund 2 Prozent in Anleihen.

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  • shark
    shark

    Hr.Baron,der Beitrag ist zu undifferenziert und weit unter ihrem Niveau.

    Sie beachten gar nicht die Vermögensdisparitäten,, wie sich die Vermögen zusammensetzen und entwickelt haben und wer tatsächlich" reicher" geworden ist !

    14:16 Uhr, 17.07. 2018

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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