Deutsche Maastricht-Defizitquote 2023 bei 2,1 Prozent
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Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Staatshaushalt hat das Jahr 2023 mit einem Finanzierungsdefizit von 87,4 Milliarden Euro beendet. Das waren 9,5 Milliarden Euro weniger als im Jahr 2022, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ergibt sich für 2023 eine Defizitquote von 2,1 Prozent, die damit deutlich niedriger war als in den drei vorangegangenen Jahren. Sie liegt auch unterhalb des europäischen Referenzwertes von 3 Prozent aus dem Stabilitäts- und Wachstumspakt, der allerdings bis einschließlich 2023 ausgesetzt war.
Die Einnahmen des Staates stiegen mit 4,4 Prozent auf 1.901,8 Milliarden Euro stärker als die Ausgaben mit 3,7 Prozent auf 1989,2 Milliarden Euro. Das gesamtstaatliche Finanzierungsdefizit war 2023 wie bereits im Vorjahr vor allem auf das Finanzierungsdefizit des Bundes (79,0 Milliarden Euro) zurückzuführen. Auslaufende Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und der Energiekrise sorgten für eine starke Verringerung gegenüber 2022 um 45,3 Milliarden Euro.
Rückläufige Transfers des Bundes bei gleichzeitig anhaltenden finanziellen Belastungen zur Versorgung von Schutzsuchenden trugen dazu bei, dass im Jahr 2023 auch die Länder (6,4 Milliarden Euro) und Gemeinden (12,1 Milliarden Euro) Finanzierungsdefizite aufwiesen. Diese beiden staatlichen Teilsektoren hatten im Jahr 2022 noch Überschüsse erzielt. Die Sozialversicherungen (10,0 Milliarden Euro) konnten im Jahr 2023 einen leichten Anstieg des Finanzierungsüberschusses verzeichnen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo/jhe
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