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14:23 Uhr, 08.12.2009

Deutsche Industrieproduktion: Eine kleine Ernüchterung!

Externe Quelle: Nord/LB

• Soeben haben die Bundesbank und das Bundeswirtschaftsministerium aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Industrieproduktion in Deutschland veröffentlicht. Demnach gab die Produktion im Berichtsmonat Oktober (bereinigt um saisonale Einflüsse) um 1,8% gegenüber dem Vormonat nach. Dies ist der stärkste Rückgang seit einem halben Jahr. Die Jahresrate verharrte mit einem Wert von -12,4% in etwa auf Vormonatsniveau. Angesichts der schwachen Entwicklung der Auftragseingänge musste von einem Rückgang der Industrieproduktion ausgegangen werden.

• Von der schwächeren Entwicklung waren im Oktober nahezu alle Komponenten betroffen. Das größte Minus weisen die Investitionsgüter (-3,5% M/M) aus. Ähnlich stark ist der Rückgang aber auch im Energiebereich (-3,4%) sowie im Bauhauptgewerbe (-2,4%). Lediglich die Produktion der Vorleistungsgüter (+0,6% M/M) und der Gebrauchsgüter (+0,5% M/M) kann leicht zulegen.

• Die ersten harten Fakten zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft im IV. Quartal fallen damit eher unfreundlich aus. Sowohl die Auftragseingänge als auch die Industrieproduktion konnten die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Allerdings müssen die Zahlen auch vor dem Hintergrund der vergangenen Monate beurteilt werden, schließlich handelt es sich um die erste Ernüchterung nach einem starken halben Jahr. Insofern würden wir den Rückgang nicht überbewerten und zunächst nur von einem „Ausrutscher“ sprechen. Klar ist, dass die konjunkturelle Erholung von Rückschlägen begleitet sein würde – und um solch einen Rückschlag handelt es sich auch mit Blick auf die gestern und heute veröffentlichten Daten.

• Aus diesen Zahlen nun unmittelbar auf ein schwaches letztes Quartal zu schließen, halten wir für voreilig. Gerade die in die Zukunft gerichteten Stimmungsindikatoren haben auch in der jüngeren Vergangenheit signalisiert, dass die freundliche Tendenz anhalten sollte. Gleichwohl bleiben natürlich Risiken für den vor uns liegenden Aufschwung. Der immer noch erstaunlich robuste Arbeitsmarkt dürfte in den kommenden Monaten sicher Federn lassen müssen. Und auch das Problem einer eingeschränkten Kreditvergabe – und die damit einhergehende dämpfende Wirkung auf die Investitionen – ist noch nicht ganz vom Tisch.

• Fazit: Die Daten zur Industrieproduktion bleiben hinter den Erwartungen zurück. Nach den bereits gestern vorgelegten Zahlen zu den Auftragseingängen musste mit dieser Entwicklung allerdings gerechnet werden. Wir halten den nun vollzogenen schwachen Start in das letzte Quartal des Jahres allerdings nicht für richtungweisend. Unserer Ansicht nach dürfte es sich lediglich um einen „Ausrutscher“ handeln, wenngleich die Risiken für einen sich selbst tragenden Aufschwung natürlich auch gegen Jahresende existent bleiben

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