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15:04 Uhr, 05.02.2010

Deutsche Industrieproduktion: Belastungsfaktor Winter

Externe Quelle: Nord/LB

• Soeben haben die Bundesbank und das Bundeswirtschaftsministerium aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Industrieproduktion in Deutschland veröffentlicht. Demnach ging die Produktion im Berichtsmonat Dezember saisonbereinigt um 2,6% gegenüber dem Vormonat zurück. Die Produktion fiel damit zum Jahresabschluss noch einmal deutlich schwächer als erwartet aus. Entsprechend bleibt auch die Jahresrate im roten Bereich. Sie notierte im Dezember 7,1% schwächer als im Vorjahresmonat.

• Die Vorzeichen für die in der nächsten Woche anstehende Veröffentlichung der BIPDaten für das IV. Quartal 2009 sind damit nicht gerade verheißungsvoll. Sowohl die Auftragseingänge als auch die Industrieproduktion konnten im abschließenden Quartal insgesamt die Erwartungen nicht erfüllen. Auch wenn die genannten Zeitreihen typische saisonale Muster glätten, macht sich doch der ungewöhnlich starke Winter in den jüngsten Entwicklungen bemerkbar. Insofern dürfen die schwachen Zahlen nicht überinterpretiert werden. Dennoch hat sich gezeigt, dass die konjunkturelle Erholung keineswegs einem linearen Prozess folgen wird.

• Vor allem die Entwicklung im Bereich der Vorleistungs- und Investitionsgüter verlief zuletzt mit einem Produktionsrückgang um 4,3% M/M bzw. 3,4% M/M eher enttäuschend. Ähnlich schwach präsentierte sich das Bauhauptgewerbe mit einem Rückgang um 2,6% M/M. Im Bereich der Konsumgüter konnte die Produktion hingegen etwas zulegen (+1,5% M/M).

• Damit bleibt der deutschen Konjunktur zu wünschen, dass ihr der Jahresauftakt erfolgreicher geglückt ist, als der Jahresabschluss 2009. Prinzipiell ist darauf hinzuweisen, dass wir als Exportnation natürlich überproportional stark von einer weltwirtschaftlichen Erholung profitieren werden. Auf der anderen Seite droht jedoch eine spürbare Belastung über den privaten Konsum. Hier hat zum einen das Konjunkturpaket bereits zu erheblichen Vorzieheffekten geführt. Dies spüren bereits jetzt die Autohändler. Auf der anderen Seite droht noch immer eine deutliche Verschärfung der Situation am Arbeitsmarkt, was wiederum auf den Einzelhandel wirkt und die Binnenkonjunktur bremsen wird.

• Fazit: Die Daten zur Industrieproduktion fallen deutlich schwächer als erwartet aus. Dies hat zum einen etwas mit den ungewöhnlich harten Witterungsverhältnissen zu tun, die durch die Saisonbereinigung nicht vollends egalisiert werden können. Zum anderen ist es aber auch Ausdruck der nachlassenden Wachstumsdynamik zum Jahresende. Die Vorgaben für das in der kommenden Woche zur Veröffentlichung anstehende BIP-Wachstum (IV. Quartal) sind damit eher dürftig. Gut möglich, dass wir das Krisenjahr 2009 datenseitig mit einer schlechten Nachricht beenden werden

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