Deutsche HVPI-Teuerung im Mai etwas höher als erwartet
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Mai etwas deutlicher als erwartet zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lag um 2,8 (April: 2,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 0,2 Prozent und eine Jahresteuerungsrate von 2,7 Prozent prognostiziert.
Die deutschen Preise sind eine wichtige Teilgröße für die Euroraum-Inflationsdaten, die am Freitag (11.00 Uhr) veröffentlicht werden. Erwartet wird hier ein Anstieg der Inflationsrate auf 2,5 (2,4) Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) befürchtet, dass sich bei einer zu lange zu hohen Inflation die Inflationserwartungen aus ihrer Verankerung lösen könnten, was zu einer Lohn-Preis-Spirale und damit einer Verfestigung des hohen Preisdrucks führen könnte. Die EZB hat ihre Leitzinsen bisher insgesamt um 450 Basispunkte erhöht, zuletzt im September 2023. Für nächste Woche rechnen Analysten mit einer ersten Zinssenkung um 25 Basispunkte.
Der nationale Verbraucherpreisindex Deutschlands stieg im Mai auf Monatssicht um 0,1 Prozent und überstieg das Niveau des Vorjahresmonats um 2,4 (2,2) Prozent. Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg um 0,2 Prozent und eine Jahresteuerung von 2,5 Prozent prognostiziert. Die Kernteuerung verharrte bei 3,0 Prozent.
Waren verteuerten sich auf Jahressicht um 1,0 (1,2) Prozent. Die Energiepreise waren um 1,1 (1,2) Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Nahrungsmittel kosteten 0,6 (0,5) mehr als vor Jahresfrist, Dienstleistungen verteuerten sich um 3,9 (3,4) Prozent.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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