Fundamentale Nachricht
12:01 Uhr, 04.01.2022

Deutsche Einzelhandelsumsätze: Licht und Schatten

Die Omikron-Welle dürfte dem stationären Einzelhandel nach Einschätzung von Martin Moryson, DWS-Chefvolkswirt Europa, noch einmal zusetzen. Danach sollte sich die Lage aber entspannen und eine Normalisierung einsetzen.

Der deutsche Einzelhandel kann sich im Schnitt nicht beklagen: Die Umsätze legten nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes 2021 gegenüber dem Vorjahr um knapp ein Prozent zu. „Im Schnitt hat der Deutsche weniger als zwei Beine“, betonen Statistiker gerne, wenn es um die Aussagekraft von Durchschnittswerten geht. So dürfte der Internethandel im vergangenen Jahr mit weit über zehn Prozent kräftig zugelegt haben; nach den fast 25 Prozent Zuwachs im Jahr 2020 also ein weiteres phantastisches Jahr.

Demgegenüber dürfte der stationäre Einzelhandel 2021 Umsatzeinbußen zu verzeichnen haben, wobei die Bekleidungsgeschäfte besonders betroffen seien. Zum einen leiden sie natürlich wie alle Geschäfte unter den Corona-Maßnahmen, zum anderen ist ihre Ware einfach weniger gefragt gewesen: Wer weniger ausgeht, sei es ins Büro oder ins Restaurant, der braucht weniger schicke Kleidung.

Die Omikron-Welle dürfte dem stationären Einzelhandel noch einmal zusetzen. Danach sollte sich die Lage aber entspannen und eine Normalisierung einsetzen. Für den privaten Konsum insgesamt sind wir nach wie vor recht optimistisch: Die Beschäftigungslage ist gut und die Kassen der meisten Haushalte sind immer noch gut gefüllt. Nur die hohen Inflationsraten gießen ein wenig Wasser in den Wein. Aber auch hier gehen wir davon aus, dass diese im Verlaufe des Jahres herunterkommen.

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