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09:30 Uhr, 02.05.2007

Deutsche Börse übernimmt ISE

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Die Deutsche Börse AG übernimmt für rund 2,8 Milliarden US-Dollar die Aktienoptionsbörse International Securities Exchange (ISE). Nachdem die zuständigen Gremien ihre Zustimmung erteilt haben, hat die Deutsche Börse-Tochter Eurex Frankfurt AG und ISE einen verbindlichen Vertrag unterschrieben. Demnach soll ISE eine eigenständige Einheit unter Regulierung der SEC bleiben und seine gegenwärtige Struktur und die Marke behalten. Das gesamte Management von ISE beabsichtigt zudem, seine Funktionen weiterzuführen.

Im Rahmen der Vereinbarung werde Eurex den ISE-Aktionären 67,50 US-Dollar in bar je gehaltener ISE-Aktie zahlen. Der Zusammenschluss werde vollzogen durch eine Fusion zwischen ISE und einer Tochtergesellschaft der U.S. Exchange Holdings Inc., die wiederum eine Tochtergesellschaft der Eurex Frankfurt AG ist, teilte der Börsenbetreiber Montagabend in Frankfurt mit. Die Partner rechnen im vierten Quartal 2007 mit dem Closing der Transaktion.

Eurex ist ein Joint Venture der Deutsche Börse AG und der SWX Swiss Exchange, die als Muttergesellschaften die erforderlichen finanziellen Mittel bereitstellen werden. Die Deutsche Börse AG werde 85% und SWX Swiss Exchange 15% des gesamten Kaufpreises übernehmen, was der wirtschaftlichen Beteiligung der beiden Unternehmen an dem Eurex Joint Venture entspricht.

Für die Aktionäre der Deutschen Börse und für die SWX Swiss Exchange soll die Fusion einen deutlich gesteigerten Shareholder Value schaffen. Vor Steuern werden insgesamt Synergien in Höhe von 50 Millionen US-Dollar p.a. prognostiziert. 50 Prozent der Gesamtsynergien sollen bis 2010 realisiert werden, bis 2012 dürften sich die Synergieeffekte vollständig niedergeschlagen haben. Von den insgesamt erwarteten Synergien seien rund 15 Millionen US-Dollar p.a. auf Effizienzsteigerung zurückzuführen. Etwa 35 Millionen US-Dollar p.a. entfielen auf Umsatzsynergien durch Cross-Selling von bestehenden Produkten.

Die Deutsche Börse AG plant, ihren Teil des Kaufpreises zunächst durch einen Überbrückungskredit in Höhe von ca. 1,5 Milliarden Euro (rund 2 Milliarden US-Dollar) sowie mit liquiden Mitteln zu finanzieren. Der Überbrückungskredit soll durch Einbehaltung künftiger Gewinne (ca. 200 Millionen Euro, rund 270 Millionen US-Dollar) und eine Kombination aus vorrangigen und hybriden Schuldtiteln (ca. 1,30 Milliarden Euro, rund 1,77 Milliarden US-Dollar) abgelöst weren.

ISE ist die weltweit größte Aktienoptionsbörse, an der elektronischer Handel mit auf US-Dollar lautenden Aktienoptionen, Indexoptionen und Devisenoptionen angeboten wird. ISE verzeichnete 2006 ein Handelsvolumen von 600 Millionen Kontrakten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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