Deutsche Bank will Gewinn im Privatkundengeschäft deutlich steigern
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Deutsche Bank hat am heutigen Dienstag ihre künftige Strategie vorgestellt. Dabei hat sich das größte deutsche Finanzinstitut weiterhin zum Universalbankmodell bekannt. Die große Bedeutung des deutschen Marktes wurde von der Bank unterstrichen, gleichzeitig wurden aber auch Wachstumsambitionen in Asien bekräftigt.
Die neuen Eigenkapitalanforderungen der Regierung will die Deutsche Bank weiterhin ohne eine Kapitalerhöhung durchführen. „Die Kapitalbasis soll weiter organisch gestärkt werden", teilte die größte deutsche Bank mit. Dabei setzt der Konzern auf einen stärker als bislang bekannten Abbau der Risiken und eine Reduzierung der Kosten. Der Gewinn im operativen Geschäft soll erhöht werden. Zuvor gab es immer wieder Spekulationen über eine mögliche Kapitalerhöhung der Deutschen Bank.
Das Geldinstitut strebt unter der neuen Doppelführung Anshu Jain und Jürgen Fitschen (seit Juni 2012) bis zum Jahr 2015 eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite nach Steuern von mindestens zwölf Prozent an, wie es bei der Strategievorstellung hieß. Der vorherige Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann hatte ein Renditeziel (vor Steuern) von 25 Prozent ausgegeben. Die Tier-1-Kernkapitalquote soll bis zum 31. März 2013 mindestens 8 Prozent und bis zum 31. März 2015 mehr als 10 Prozent betragen. Die Deutsche Bank strebt zudem jährliche Einsparungen von 4,5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2015 bei Umsetzungskosten von 4 Milliarden Euro an. Auch ein weiterer Stellenabbau wird nicht ausgeschlossen. Eine konkrete Zahl wollte das Institut aber noch nicht nennen.
Der Gewinn im Privatkundengeschäft soll den neuen Plänen zufolge bis zum Jahr 2015 deutlich gesteigert werden. So soll der Vorsteuergewinn in dem Bereich um rund 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2011 auf drei Milliarden Euro zulegen.
Für die wichtige Sparte Investmentbanking wurde kein Gewinnziel genannt, jedoch sollen die Kosten hier deutlich gesenkt werden. In dem Bereich Corporate Banking & Securities (CB&S) soll die Aufwandsquote unter die Marke von 65 Prozent sinken, nach 78 Prozent im Jahr 2011. Sollte es in dem Bereich zu keiner Erholung kommen sollen die Kosten um mehr als 1,5 Milliarden Euro auf unter zehn Milliarden Euro reduziert werden.
Außerdem soll mit dem integrierten Asset & Wealth Management ein vierter Unternehmensbereich geschaffen werden. Diese Sparte umfasst dann auch das bisher zu CB&S gehörende ETF-Geschäft. Der Vorsteuergewinn beim Asset Wealth Management und im Bereich Global Transaction soll sich gegenüber 2011 mehr als verdoppeln, wie es weiter hieß.
Die Deutsche Bank plant zudem eine beschleunigte Risikoreduzierung durch Schaffung einer eigenen Einheit, die nicht zum Kerngeschäft gehörende Aktivitäten umfasst. In sie sollen von den insgesamt rund 135 Milliarden Euro Aktiva mit hohen RWA Äquivalenten unter Basel 3 rund 125 Milliarden Euro übertragen werden. Die risikogewichteten Aktiva sollen bis März 2013 um 33 Prozent (45 Milliarden Euro) abgebaut werden.
Die Zahlungen von Boni an die Manager der Bank werden in Zukunft genauer unter die Lupe genommen. So soll ein unabhängiges Expertengremium eingesetzt werden, dass die Struktur und Ausgestaltung der Vergütungspraxis überprüfen soll. „Die Empfehlungen des Panels werden schon die Jahresvergütung für 2012 beeinflussen", hieß es bei der Strategievorstellung.
Geplant ist außerdem die Boni für das Topmanagement länger zu strecken. „Vorgesehen ist eine Einmalzahlung nach fünf Jahren anstelle gestaffelter Auszahlungen über drei Jahre hinweg", hieß es von der Deutschen Bank. Bereits im Vorjahr 2011 hatte die Bank hier Änderungen vorgenommen und die variablen Vergütungen um 17 Prozent gekürzt, sowie Sofort-Boni die in bar ausgezahlt werden auf 100.000 Euro limitiert.
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