OPEC strebt Produktionslimit an - Air Berlin schrumpft gewaltig
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- OPEC strebt Produktionslimit an
- Air Berlin schrumpft gewaltig
- Yellen: Zinsanhebung im laufenden Jahr wahrscheinlich
- EZB-Präsident Draghi verteidigt Nullzinspolitik
- Rohöllagerbestände sinken überraschend weiter
- Lufthansa übernimmt Brussels Air komplett
- Industrielle Nachfrage in den USA stagniert im August
- Blackberry will keine Smartphones mehr entwickeln
- Wal-Mart steigt bei indischem Elektronikhändler ein
- Bayer will sich von einigen Sparten trennen
- Unionspolitiker kritisieren Zinspolitik der EZB
- Nike steigert Umsatz und Gewinn, Aktienkurs bricht dennoch ein
- Deutsche Post will UK Mail für 242 Mio. Pfund übernehmen
- Deutsche Bank lehnt Staatshilfen kategorisch ab
- Steinhoff kündigt Kapitalerhöhung an
- Hella bleibt auf erfolgreichem Kurs
- GfK-Konsumklima schwächt sich leicht ab
- TUI erhöht Gewinnziele für das ablaufende Geschäftsjahr
DAX
Der deutsche Aktienmarkt versucht sich an einer Erholung. Das Marktbarometer DAX steht am späten Nachmittag mit 0,77 Prozent bei 10.442 Punkten im Plus. Damit macht der Leitindex einen guten Teil seiner Verluste der vergangenen Handelstage wieder wett. Im Mittelpunkt steht am Markt die Deutsche Bank. CEO Cryan schließt jegliche Staatshilfen ab, Medien berichten derweil, dass Berlin bereits eine staatlichen Notfallplan vorbereite. Die Bundesregierung wiederum dementierte die Spekulationen.
Unternehmensnachrichten
- Air Berlin will im Rahmen einer grundlegenden Restrukturierung seine Kernflotte auf 75 Flugzeuge verringern, 1.200 Arbeitnehmer entlassen und die Verwaltung in Berlin konzentrieren. Das 35 Flugzeugen umfassende touristische Geschäft soll in einer separaten Geschäftseinheit bei gleichzeitiger Überprüfung von strategischen Optionen zusammengefasst werden. Bis zu 40 Flugzeuge des Typs Airbus A320 sollen der Lufthansa überlassen werden.
- Die Deutsche Lufthansa übernimmt Brussels Air komplett und baut damit voraussichtlich ihre Billigflug-Sparte Eurowings aus. Der Aufsichtsrat habe dem Kauf der verbleibenden Anteile an der belgischen Fluglinie zugestimmt, hieß es. Die Lufthansa ist bisher mit 45 Prozent an Brussels Airlines beteiligt. Die Transaktion soll Anfang 2017 abgeschlossen werden
- An der Börse kursieren Spekulationen, dass sich der Gasehersteller Linde doch noch mit dem US-Konkurrenten Praxair zusammentun könnte. Am Markt wird auf eine Studie der Baader Bank verwiesen, wonach dieses Szenario weiterhin möglich bleibe. Mit der neuen Mannschaft in der Linde-Chefetage könnte es einen zweiten Versuch geben, so die Annahme.
- Entgegen aller öffentlichen Dementis arbeitet die Bundesregierung laut einem Pressebericht an einem Rettungsplan für die Deutsche Bank. Beamte in Berlin, Brüssel und Frankfurt arbeiteten an einem entsprechenden Konzept für den Fall einer Schieflage des Instituts, berichtete „Die Zeit" am Mittwoch vorab. Der Notfallplan solle in Kraft treten, falls die Deutsche Bank zusätzliches Kapital benötige und sich diese Mittel nicht selbst am Markt besorgen könne. Das Konzept sieht den Verkauf von Geschäftsteilen und zur Not auch staatliche Garantien vor. Im äußersten Notfall sei auch eine Staatsbeteiligung möglich. Die Bundesregierung hat den Bericht mittlerweile strikt zurückgewiesen.
- Im zweiten Geschäftsquartal hat der Smartphone-Pionier Blackberry einen Verlust von 372 Mio. US-Dollar, nach einem Gewinn von 51 Mio. US-Dollar vor Jahresfrist, verzeichnet. Der Umsatz fiel von 490 auf 334 Mio. US-Dollar. Smartphones wollen die Kanadier künftig nicht mehr selbst entwickeln. Diese Arbeit solle an Partner ausgelagert werden, kündigte Blackberry-Chef John Chen am Mittwoch an.
- Im Kampf um einen Tarifvertrag sind Beschäftigte des US-Versandhändlers Amazon erneut an mehreren deutschen Standorten in den Streik getreten.
- Laut Bloomberg erwägt Wal-Mart einen Einstieg beim indischen Elektronik-Onlinehändler Flipkart. Geplant sei eine Minderheitsbeteiligung, die sich der Konzern 1 Mrd. Dollar kosten lassen wolle.
- Die Aktie des Kosmetikkonzerns Coty steigt mit Handelsende am Freitag in den S&P 500 auf und ersetzt dort die Titel von Diamond Offshore.
- Während bei Bayer derzeit die Übernahme von Monsanto abgewickelt wird, sondiert der Pharma- und Chemiekonzern auch größere Spartenverkäufe. Für einen Teil seiner Hautprodukte (Dermatologie) suche der Konzern so konkret einen Käufer, dass die Investmentbank JP Morgan schon fest dafür mandatiert sei, berichtet die FAZ. Für das Geschäftsfeld Radiologie erwäge Bayer ebenfalls einen Verkauf.
- Der Vorstandschef der Deutschen Bank, John Cryan, sieht keine Notwendigkeit für eine staatliche Unterstützung. „Das ist für uns kein Thema“, sagte er im Interview mit der „Bild“-Zeitung. Spekulationen über angebliche Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über Staatshilfen für die Deutsche Bank wies Cryan zurück. Die Frage einer Kapitalerhöhung stelle sich ebenfalls nicht. Die Bank erfülle alle aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen und sei „komfortabel mit freier Liquidität ausgestattet“. Die Lage sei besser als von außen wahrgenommen.
- Deutsche Bank-Chef Cryan will angesichts der Brexit-Entscheidung Teile des Geschäfts und der Stellen der Bank in London nach Deutschland verlegen. „Wir werden ganz flexibel auf die Wünsche unserer Kunden reagieren. Wenn die zum Beispiel verstärkt Geschäfte auf dem europäischen Festland abwickeln wollen, werden wir entsprechend Kapazitäten verlagern, vor allem nach Frankfurt", sagte Cryan gegenüber der „Bild“.
- ZF Friedrichshafen will das Übernahmeangebot für den schwedischen Bremsspezialisten Haldex in Höhe von 120 Schwedischen Kronen nicht anheben. Das Angebot läuft noch bis Montag. An der Mindestannahmequote von 50 Prozent wird festgehalten. Derzeit hält das Unternehmen 21,4 Prozent an Haldex.
- Der Sportartikelkonzern Nike hat im Zeitraum Juni bis August seine Erlöse um 8 Prozent auf 9,1 Mrd. US-Dollar gesteigert. Der Nettogewinn erhöhte sich um 6 Prozent auf 1,2 Mrd. Dollar. Da die Bestellungen für die nächsten Monate nur um 5 Prozent auf 12,3 Mrd. Dollar stiegen, rutschte die Aktie nachbörslich deutlich ab.
- Der Autoleuchten-Spezialist Hella hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2016/2017 seinen Umsatz um 3,8 Prozent auf rund 1,6 Mrd. Euro und die um Sondereffekte bereinigte EBIT-Marge von 6,8 Prozent im Vorjahr auf 7,6 Prozent gesteigert. Im Gesamtjahr erwartet Hella weiterhin ein Wachstum von Umsatz und bereinigtem EBIT im mittleren einstelligen Prozentbereich.
- Der TUI-Konzern erwartet ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr und erhöht die Prognose für sein operatives Ergebnis. Die TUI Group rechnet nun für das ablaufende Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende September) mit einem Ergebniswachstum von 12 bis 13 Prozent. Bislang hatte TUI ein Ergebniswachstum von mindestens zehn Prozent in Aussicht gestellt.
- Die Deutsche Post will den britischen Postdienstleister UK Mail für 440 Pence je Aktie übernehmen. Das Unternehmen wird damit mit 242,7 Mio. Pfund bewertet.
- Der Möbel- und Einzelhandelskonzern Steinhoff hat eine Kapitalerhöhung angekündigt. Der MDAX-Konzern will 332 Mio. neue Aktien ausgeben und damit bis zu knapp 2,5 Mio. Euro einnehmen.
- Der Biotechnologiekonzern Evotec hat eine strategische Zusammenarbeit mit C4X Discovery Holdings vereinbart. Gemeinsam sollen neuartige, niedermolekulare Wirkstoffe gegen eine Reihe ausgewählter Zielstrukturen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und Krankheitsfeldern entwickelt werden.
Konjunktur & Politik
- Die OPEC hat sich angeblich auf eine Förderbegrenzung verständigt und will ab November die Produktion auf 32,5-33 Mio bpd reduzieren (derzeit liegt die Produktion etwa 750.000 Barrel höher). Um länderspezifische Produktionslimits festzulegen, soll eine Kommission eingerichtet werden.
- Die US-Notenbank dürfte noch im laufenden Jahr ihre Leitzinsen anheben. Fed-Präsidentin Janet Yellen bekräftigte in einer Anhörung, dass die Mehrheit der Mitglieder des Offenmarktausschusses eine Zinserhöhung im laufenden Jahr für wahrscheinlich halten. Dies hatte Yellen bereits bei der Pressekonferenz zum letzten Zinsentscheid gesagt. Der Stellenzuwachs auf dem US-Arbeitsmarkt zeige aktuell ein Tempo, das nicht dauerhaft durchhaltbar sei, so Yellen. Man erwarte einen weiteren Rückgang der Arbeitslosenquote und sehe bislang keinen Aufwärtsdruck bei der Inflation.
- Bei einem Treffen mit Bundestagsabgeordneten hat EZB-Präsident Mario Draghi die lockere Geldpolitik in der Eurozone erneut verteidigt. Durch die EZB-Maßnahmen sei eine neue "Große Depression" vermieden worden. "Unsere Maßnahmen greifen: Sie tragen dazu bei, dass sich die Erholung fortsetzt und Arbeitsplätze entstehen; sie sorgen also für einen Aufschwung, von dem letztlich auch die Sparer und Rentner in Deutschland und im Euroraum insgesamt profitieren", betonte der EZB-Präsident. Draghi forderte die anderen politischen Instanzen auf nationaler und europäischer Ebene auf, ihren Beitrag zu einer Stärkung des Wachstums zu leisten.
- Die Rohöllagerbestände in den Vereinigten Staaten sind in der vergangenen Woche überraschend weiter gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche wurde ein Rückgang um 1,9 Millionen Barrel auf 502,7 Millionen Barrel verzeichnet, wie die Energy Information Administration (EIA) mitteilte. Damit wurde der vierte Rückgang in Folge verzeichnet. Erwartet wurde ein Anstieg um 2,4 Millionen Barrel. Die am Vorabend veröffentlichten inoffiziellen API-Lagerdaten hatten einen Rückgang um 0,752 Millionen Barrel gezeigt.
- Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA stagnierte im August auf dem Niveau des Vormonats, während Marktbeobachter ein Minus von 1,1 Prozent erwartet hatten. Für den Vormonat wurde ein Plus von revidiert 3,6 Prozent (zunächst +4,4 %) ausgewiesen.
- Die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute rechnen Reuters zufolge in diesem Jahr mit einer etwas besseren Konjunktur als bislang erwartet. Sie erhöhen ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt 2016 in Deutschland von bislang 1,6 auf 1,9 Prozent.
- Die Stimmung in der italienischen Industrie hat sich im September überraschend verbessert. Das entsprechende Barometer kletterte um 0,8 auf 101,9 Punkte, wie die Statistikbehörde Istat mitteilte. Hingegen hat sich die Stimmung unter den Konsumenten in Italien eingetrübt. Der entsprechende Index gab um 0,4 auf 108,7 Zähler nach. Das ist der niedrigste Stand seit mehr als einem Jahr.
- Mehrere CDU/CSU-Politiker haben im Vorfeld des Besuchs von EZB-Präsident Mario Draghi im Deutschen Bundestag die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank kritisiert. „Draghi macht die Euro-Zone zu einer Schulden-Haftungsunion und die EZB durch ihre Anleihekäufe zu einer Bad Bank", sagte der Obmann der Unionsfraktion im Finanzausschuss, Hans Michelbach, der „Rheinischen Post“. Die finanzpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Antje Tillmann (CDU), forderte Draghi zugleich auf, einen Weg aus der ultralockeren Geldpolitik zu skizzieren. „Ich erwarte, dass Herr Draghi uns ein realistisches Szenario präsentiert, wie man wieder zu einer Normalzinsphase kommen kann“.
- Der Präsident des ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat vor einer neuen Bankenkrise gewarnt. „Die Ertragskraft der deutschen Banken ist gering und die Niedrigzinsen reduzieren die Gewinne der Banken zusätzlich“, sagte er in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Fuest forderte strengere Kapitalvorschriften. Das Ziel müsse mindestens ein Eigenkapital von acht Prozent der Bilanzsumme sein. „Nur dann kann es funktionieren, dass Banken, die in eine Krise geraten, Verluste auffangen können“.
- Die Schulden der öffentlichen Haushalte in Deutschland sind im ersten Halbjahr um 0,7 Prozent oder 14,9 Mrd. Euro auf 2,037 Bio. Euro angestiegen.
- Die italienische Regierung hat ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr von 1,2 auf 0,7 Prozent und für 2017 von 1,4 auf 1,0 Prozent deutlich nach unten korrigiert. Die Neuverschuldung soll jetzt bei 2,4 Prozent in diesem Jahr und 2017 noch leicht darüber liegen. Ursprünglich sollte das Defizit im kommenden Jahr auf unter 2 Prozent der Wirtschaftsleistung gedrückt werden.
- Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland hat sich leicht abgeschwächt. Der GfK-Konsumklimaindex prognostiziert für Oktober 10,0 Punkte, nach 10,2 Zählern im September. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung müssen Einbußen hinnehmen. „Offenbar sehen die Bundesbürger die deutsche Wirtschaft in den nächsten Monaten auf einem schwächeren Wachstumskurs. Dies signalisiert der dritte Rückgang der Konjunkturerwartung in Folge“, kommentieren die Nürnberger Marktforscher.
- Der Vize-Chef der US-Notenbank, Stanley Fischer, hat sich gegen zu schnell steigende Zinserhöhungen ausgesprochen. Es solle aber durchaus Anhebungen geben, sagte er in einer Rede in Washington DC. Zu deren Zeitpunkt wollte sich der Notenbanker nicht näher äußern.
Termine des Tages: | |
15:30 Uhr - Rede von EZB Chef Draghi im Europa-Ausschuss des Bundestags in Berlin | |
16:00 Uhr - Rede von Fed Chefin Yellen vor dem Repräsentantenhaus | |
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände |
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