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14:19 Uhr, 07.01.2010

Deutsche Auftragseingänge: Befreiungsschlag bleibt aus

Externe Quelle: Nord/LB

• Soeben haben das Bundeswirtschaftsministerium und die Deutsche Bundesbank aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Auftragseingänge beim Verarbeitenden Gewerbe im Berichtsmonat November vorgelegt. Die Neuaufträge legten demnach saisonbereinigt um 0,2% zu. Nach dem unerwarteten Rückgang im Vormonat zogen die Aufragseingänge damit zwar wieder etwas an, ein echter Befreiungsschlag sieht aber auch anders aus.

• Wesentlich freundlicher präsentiert sich hingegen die Jahresveränderungsrate. Die Neuaufträge lagen im November 1,8% über dem Vorjahresmonat. Die Jahresrate findet damit erstmals seit dem Frühjahr 2008 in positives Terrain zurück. Diese Entwicklung liefert jedoch noch immer keinen Grund zu überzogener Freude. Dass sich die Auftragseingänge am aktuellen Rand stärker präsentieren als vor einem Jahr ist vorrangig dem konjunkturellen Einbruch im Herbst 2008 geschuldet und weniger der wirtschaftlichen Stärke dieser Tage.

• Im November präsentierten sich die Aufträge aus dem Inland als Wachstumstreiber. So legten die Orders hierzulande um 1,4% gegenüber dem Oktoberwert zu. Ein uneinheitliches Bild ergibt sich mit Blick auf die Auslandsnachfrage. Sie präsentiert sich insgesamt etwas schwächer als zuletzt (-1,0% M/M). Während die Nachfrage aus der Eurozone – nach jedoch sehr schwachen Vormonaten – um 2,0% M/M zulegen kann, gehen die Neuaufträge der Handelspartner außerhalb der Eurozone mit 3,2% M/M relativ stark zurück.

• Die Vorgaben für die morgen zur Veröffentlichung anstehenden Zahlen zur Industrieproduktion sind damit eher schwach. Mit unserer Prognose von +1,3% M/M dürften wir für die Industrieproduktion etwas zu optimistisch gewesen sein. Dennoch rechnen wir für den Berichtsmonat November mit einem leichten Produktionsanstieg (gegenüber dem Vormonat). Die Jahresrate dürfte es hingegen noch nicht wieder in den positiven Bereich schaffen.

• Fazit: Die aktuellen Zahlen zur Entwicklung der Auftragseingänge präsentieren sich zwar minimal stärker als im Vormonat – richtig überzeugen können sie allerdings nicht. Gerade unter Berücksichtigung der schwachen Oktoberwerte scheint die Auftragslage zum Jahresende hin stagniert zu haben. Dies unterstreicht einmal mehr, dass die Rückkehr auf den Wachstumspfad sehr beschwerlich vonstatten geht. Die Daten könnten ein Vorgeschmack auf die konjunkturelle Entwicklung in 2010 sein – noch sehen wir mehr Schatten als Licht.

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