Deutsche Aktien profitieren von soliden Staatsfinanzen
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München (BoerseGo.de) - Deutsche Aktien werden im europäischen Vergleich langfristig zu den Gewinnern zählen. Diese Ansicht vertritt die Fondsgesellschaft Pioneer Investments in einem aktuellen Marktkommentar. "Der Länderfaktor gewinnt vor dem Hintergrund der negativen Entwicklung bei den Staatsfinanzen vieler Euro-Länder massiv an Bedeutung", erklärt Karl Huber, Manager des Pioneer Investments German Equity. "In der aktuellen Situation steht Deutschland mit seiner hohen finanziellen Solidität im Ländervergleich sehr gut da. Das sollte sich mittel- bis langfristig auch positiv auf deutsche Aktien auswirken".
Für Anleger bleibe dieses Jahr aber schwierig: "Wir befinden uns in einer konjunkturellen Übergangsphase; von einem stimulierten Wirtschaftswachstum hin zu einem selbsttragenden Aufschwung. Nach der starken Rezession muss man sowohl auf Wirtschaftsebene als auch am Aktienmarkt mit höherer Volatilität rechnen", so Huber. Der Fondsmanager erwartet ab 2011 einen stabilen Wirtschaftsaufschwung. Derzeit legt er besonderes Augenmerk auf die Dividendenrendite. Insgesamt wollen die Dax-Konzerne in diesem Jahr rund 20 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten. "Ich halte die Dividendenpläne im Dax für gerechtfertigt, da die höchsten Ausschüttungen von eher defensiven Unternehmen stammen, die von der Krise weniger hart getroffen wurden als zyklische Unternehmen".
Aktuell setzt Huber stark auf defensive Aktien wie den Internet-Service-Provider United Internet und den Telekommunikationsanbieter Freenet, deren Entwicklung nur in sehr geringem Maße von der konjunkturellen Entwicklung abhänge. Zudem bietet für ihn der Agrarbereich aufgrund der steigenden Nachfrage aus den Emerging Markets und für Biotreibstoffe sehr gute Wachstumschancen. Hier gehören der Düngemittelhersteller K+S sowie der Saatgutproduzent KWS zu seinen Favoriten.
Doch auch stärker zyklische Branchen böten Stockpickern Chancen: Zwar werde nach dem Ende der Abwrackprämie der Automobilsektor mit schwächeren Absatzzahlen konfrontiert, doch auch hier lohne ein differenzierter Blick: "Die Hersteller im Premium-Segment profitierten nicht von dieser Prämie im vergangenen Jahr. Ich schaue mir deshalb Titel wie BMW genauer an. Und für Zulieferer gilt derzeit: je höher der Anteil der Kunden aus dieser Kategorie ist, desto besser". Zusätzlich positiv wirkten in der Angebotspalette von Zulieferern auch Wachstumskomponenten wie Elektronik-Bauteile. "Eine solche Konstellation bietet beispielsweise die Leoni AG, die unter anderem elektronische Verteilersysteme für PKWs und LKWs produziert", so Huber.
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