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14:32 Uhr, 05.12.2011

Deutsche Aktien haben trotz Kursanstieg noch Potenzial

München (BoerseGo.de) - Trotz des Kursfeuerwerks in der vergangenen Woche haben deutsche Aktien noch Kursteigerungspotenzial. Zu dieser Einschätzung kommt Karl Huber, Manager des Fonds Pioneer Investments German Equity. Er sieht gute Chancen, dass sich seine Erwartung aus dem dritten Quartal bestätigt und der Dax zum Jahresende die Marke von 6.500 Punkten ansteuert. "Deutsche Aktien bleiben auch im kommenden Jahr eine attraktive Anlageklasse", erläutert der Fondsmanager. Gleichwohl betont Huber, dass die sehr hohe Volatilität anhalten werde und derzeit eher taktische Investments erlaube.

Als Gründe für seine positive Bewertung nennt der Fondsmanager den starken Binnenkonsum in Deutschland und die anhaltende Nachfrage aus den Schwellenländern. "Vom Binnenkonsum und der Nachfrage aus den Emerging Markets profitieren viele börsennotierte deutsche Unternehmen", sagt Huber. So habe zuletzt besonders die Nachfrage aus China die schwache Auftragslage aus europäischen Staaten in Deutschland teilweise kompensiert. "Wachsen die Schwellenländer, dann wird auch die deutsche Wirtschaft weiter zulegen", betont der Fondsmanager.

Zudem sprechen nach Hubers Auffassung die soliden Finanzen deutscher Unternehmen für die Anlageklasse: "Viele deutsche Firmen haben aus der Krise 2008/2009 gelernt, die Bilanzen sind gesünder und die Unternehmen achten grundsätzlich auf ausreichende Liquidität." Allerdings scheut sich der Fondsmanager derzeit, einzelne Branchen in den Fokus zu rücken: "In der aktuellen Situation müssen Anleger noch stärker auf die einzelnen Unternehmensprofile achten, als bisher." Denn die Wertschöpfungskette sei mittlerweile so stark branchenübergreifend verknüpft, dass konjunkturelle Probleme in einer Branche schnell auf andere Branchen übergreifen würden. Deshalb achtet Huber auf ein gut diversifiziertes Portfolio. "Ich baue bewusst Unternehmen mit defensivem Profil, aber auch wachstumsorientierte und einige zyklische Werte in das Fondsportfolio ein", betont der Investmentexperte.

Das Hauptrisiko für die Märkte bleibe aber die Finanzkrise. Deren Folgen zeigten sich vor allem im Finanzsektor: "Die Situation für die Finanzbranche bleibt schwierig, weil sie mit strukturellen und politischen Problemen zu kämpfen hat." Hier können Anleger nur extrem risikobewusst agieren – das gelte für Versicherer und Banken gleichermaßen. Wenn die Lage sich stabilisiert, verfüge der gesamte Sektor aber auch über entsprechendes Aufholpotenzial.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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