(Deutsche) Aktien: Ein Sommermärchen?
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Der DAX auf neuem Dreijahreshoch, ein Aktienmarktaufschwung, der deutlich an Breite gewonnen hat, Spekulationen um Firmenzusammenschlüsse und Zinssenkungsphantasien, die beflügeln, während die Volatilität weiter sinkt. Dazu noch deutsche Aktien als ganz besonderes „Schnäppchen“, vergleicht man die Kurs- Gewinn-Verhältnisse mit jenen aus den anderen Staaten der Währungsunion.
Neu ist dieser Bewertungsabschlag nicht, vielmehr hat er sich über die letzten Jahre verstetigt. Ungerechtfertigterweise. „Standort D“ hin oder her, die DAXFirmen z.B. erwirtschaften durchschnittlich zwei Drittel ihres Umsatzes im Ausland. Interessant dabei: Der Bewertungsdiscount spiegelt sich in einer jahrelang schlechteren Kursentwicklung gegenüber vergleichbaren Regionen wider, verschärfte sich im Herbst 2002 und wurde dann im Frühling 2003 teilweise wieder abgebaut. Während des folgenden weltweiten Aufwärtstrends an den Aktienmärkten pro- fitierte der deutsche Markt teilweise von wirtschaftspolitischen Maßnahmen im Rahmen der sogenannten Agenda 2010.
Von der Ankündigung vorgezogener Bundestagswahlen Ende Mai ging jedoch allenfalls ein geringer Impuls aus. Zwar legten deutsche Aktien, Blue Chips wie Nebenwerte, starke Kursgewinne vor, diese relativieren sich jedoch stark im Gesamtvergleich der Aktienmärkte. Eine zeitweilige Outperformance wurde über den Juni hinweg wieder abgebaut. Damit dürfte das Nachholpotenzial für deutsche Aktien bestehen bleiben.
Alles nur ein Sommermärchen?
Wenn auch der Ölpreisanstieg bisher wenig Beachtung fand, kann hier ebenso zeitweilig ein Rutschfaktor liegen wie in unbegründeten Zinshoffnungen. Die Senkung der schwedischen Leitzinsen und erste Anzeichen für ein baldiges Folgen der Bank of England nährten Erwartungen, die Europäische Zentralbank könne es den Notenbanken in den Nachbarländern gleichtun. Warum aber sollte sie? Die langfristigen Renditen verharren derzeit auf historischen Tiefs und die Zentralbank würde mit noch billigerem Geld statt der Binnennachfrage nur die Inflationsangst anheizen. Gift pur! Diese Erkenntnis muss sich aber erst noch durchsetzen, so sehr die Europäische Zentralbank auch bereits Stellung bezogen hat.
Aufgrund dieses Enttäuschungspotenzials liegt, bei unverändert guten Bewertungen und einer hohen Dividendenrendite, eine Gleichgewichtung von Aktien und Anleihen nahe. Das Nachholpotenzial deutscher Titel spricht dafür, dass diese im Aktienteil des Portfolios einen besonders großen Raum einnehmen.
Quelle: dit
Der dit (Deutscher Investment Trust) verfügt über fast 50 Jahre Fondsmanagement-Erfahrung in Deutschland und ist Teil einer der größten Vermögensverwalter der Welt – der Allianz Dresdner Asset Management. In über 100 Fonds verwaltet der dit mehr als 58 Mrd. Euro (Stand: Mitte Februar 2005).
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