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13:09 Uhr, 21.06.2012

Desertec: Sonnenstrom aus Nordafrika ist unschlagbar günstig

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München (BoerseGo.de) – Der Strombedarf Europas könnte bis 2050 mithilfe von Wüstenstrom aus Nordafrika und dem Nahen Osten zum überwiegenden Teil aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Ein Ökostromanteil in Europa von über 90 Prozent bis 2050 sei „technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll“, heißt es in einer aktuellen Studie der Wüstenstrom-Gesellschaft Desertec Industrial Initiative (Dii), die deren Geschäftsführerin Aglaia Wieland am Donnerstag in München vorstellte.

Und der Sonnenstrom aus Nordafrika weist laut Dii einen weiteren Vorteil auf: Die Gesellschaft weist außerdem darauf hin, dass mit solarem Wüstenstrom Europa seine Stromkosten um rund 40 Prozent senken könnte. Zwar sei für den Aufbaus von Windparks, Solaranlagen und Stromtrassen zunächst 400 Milliarden Euro an Investitionen anzusetzen, jedoch könnten jährlich bis zu 33,5 Milliarden Euro gegenüber der Stromerzeugung in Europa eingespart werden, so Dii-Experte Florian Zickfeld am Donnerstag. „Wir haben kostengünstige, unerschöpfliche Potenziale zur Erzeugung von Energie in der Wüste“, ergänzte Wieland.

Die Dii-Experten unterlegten ihre These mit konkreten Zahlen: In Europa erzeugter Strom koste etwa 73 Euro je Megawattstunde, Wüstenstrom einschließlich Transportkosten demgegenüber 58 Euro, so Zickfeld. Weitere 15 Euro je Megawattstunde würden gespart, weil mit dem Verbund weniger Stromspeicher und zusätzliche Kraftwerke für Nachfragespitzen gebaut werden müssten.

Die Desertec-Initiative will bis 2050 etwa 20 Prozent des europäischen Strombedarfs aus Nordafrika einführen. In Marokko gehen ab 2014 die ersten beiden Wind- und Sonnenkraftwerke mit zusammen 250 Megawatt Leistung ans Netz.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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