Der Welthandel boomt noch - aber Politik und Zentralbanken haben Grund zur Sorge
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Deutschland bleibt vorerst Exportweltmeister. So schnell wird der Titel nicht abgegeben. Der Trend ist ziemlich klar (Grafik 1). Die Handelsbilanz weitet sich seit Jahrzehnten aus. Die Wiedervereinigung unterbracht den Trend kurzzeitig. Seither hat sich der Handelsbilanzüberschuss verzehnfacht.
Das ist vielen ein Dorn im Auge. Gerade wieder wurde Deutschland als Währungsmanipulator auf der Watchlist der USA bestätigt. Die Kriterien dieser Watchlist sind sehr simpel und Logik spielt keine Rolle. Andernfalls könnte Deutschland als Mitglied der Eurozone nicht als Einzelland auf dieser Liste stehen.
Deutschland befindet sich nicht alleine auf dieser Liste. Indien, China, Südkorea, die Schweiz und Japan werden ebenfalls beobachtet. Auswirkungen hatte das in der Vergangenheit nicht, doch Trump meint es ernster damit als all seine Vorgänger.
Dieser Ernst wird Auswirkungen haben. Dabei geht es nicht darum, ob nun Zölle erhoben werden oder in welcher Höhe. Die Diskussion allein säht Unsicherheit und Unsicherheit ist schlecht für den Handel. Wer sondiert schon unter hohen Investitionen neue Exportchancen, wenn die Grenzen morgen dicht sein könnten?
International ist noch kein Rückgang des Handels zu beobachten. Die deutschen Exporte gingen zuletzt zurück, doch die monatlichen Daten sind volatil. Das muss also nicht viel bedeuten. Der Export kann durchaus weiter boomen. Des einen Landes Exporte sind freilich des anderen Importe.
Importieren hat die Eurozone anscheinend verlernt. Erst Anfang 2018 erreichten die Importe wieder das Vorkrisenniveau (Grafik 1). Die USA haben dieses Niveau längst überschritten. Selbst Japan importiert mehr als damals. Afrika, der Mittlere Osten und Osteuropa sind davon noch weit entfernt.
Wenn die einen wenig importieren, das Handelsvolumen insgesamt aber gestiegen ist, müssen andere sehr viel mehr importieren und weniger exportieren. Die Eurozone exportiert heute etwas mehr als 2008 (Grafik 2). Die USA haben ungefähr das damalige Niveau wieder erreicht.
Wirklich zulegen konnte eigentlich nur Emerging Asia, welches vor allem China beinhaltet. Die Veränderung in anderen Regionen ist dagegen kaum der Rede wert. Der überwiegende Teil der immer größer werdenden Ungleichgewichte geht von Asien und dort China aus. Die USA setzen derzeit vor allem dort an.
Bis sich die Initiative in den Daten zeigt, wird noch etwas Zeit vergehen. Für Asien und einige Euroländer kommt die Initiative der USA zur Unzeit. Nach jahrelanger Stagnation zeigten sich endlich Ansätze einer neuen Dynamik. Diese wird nun vermutlich abgewürgt. Die Phase der Stagnation wird sich verlängern.
Gerade der Optimismus über das Wirtschaftswachstum in der Eurozone wirkt da etwas fehlplatziert. Derzeit zeigen die Daten noch einen Boom an. Die Daten zeigen aber das, was war und nicht das, was sein wird. Über das, was sein wird, würde ich mir als Politiker und EZB sehr viel mehr Sorgen machen.
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Liest sich alles ganz gut aber es gibt einfach kein Resultat aus dem geschriebenen.