Der US-Arbeitsmarkt ist für Anleger wichtiger denn je
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Die Zinswende geht zwar schnell vonstatten, aber sie ist noch jung. Einen signifikanten Effekt kann man in der Gesamtwirtschaft noch nicht erkennen. In einzelnen Sektoren sind Bremsspuren zu erkennen. Dazu gehört vor allem der Immobiliensektor. Der Gesamtwirtschaft geht es jedoch noch immer gut, zumindest in den USA. Unternehmen bauen noch immer hunderttausende Stellen pro Monat auf.
Das dürfte sich in den kommenden Monaten zunehmend ändern. Die Frühindikatoren, die der wirtschaftlichen Entwicklung und Beschäftigung etwa sechs Monate vorausgehen, zeigen deutlich nach unten (Grafik 1). Das Beschäftigungswachstum sollte nach derzeitigem Stand zum Erliegen kommen.
Da die Notenbank nicht aufhört zu bremsen, wird es bei einer Stagnation nicht bleiben. Die Fed will ja sogar eine steigende Arbeitslosenrate. Das ist auch für Anleger keine gute Nachricht. Der Arbeitsmarkt bestimmt die Gewinne der Unternehmen maßgeblich mit. Mehr Beschäftigung bedeutet mehr Einkommen, mehr Konsum und am Ende mehr Gewinn.
Unternehmensgewinne und die Entwicklung offener Stellen gehen Hand in Hand (Grafik 2). Die Datenreihe existiert erst seit 20 Jahren. Man kann aber auch die Veränderung der Beschäftigung mit der Gewinnentwicklung vergleichen (Grafik 3). So lässt sich eine längere Zeitreihe betrachten.
Bis Anfang der 80er Jahre waren Gewinnentwicklung und Beschäftigungswachstum kaum voneinander zu unterscheiden. Seither gibt es immer wieder Divergenzen. Immer mehr der größten US-Unternehmen schreiben viel Umsatz und Gewinn im Ausland. Eine Abschwächung auf dem heimischen Arbeitsmarkt hat dadurch an Relevanz verloren. Die Korrelation ist aber immer noch da und nach wie vor hoch.
Gerade jetzt, da sich Europa in der Stagnation und bald Rezession befindet, China immer noch von einem Lockdown zum nächsten geht und viele Emerging Markets unter den hohen US-Zinsen leiden, können Anleger bei Umsatz- und Gewinnwachstum nur auf den US-Markt hoffen.
Für US-Unternehmen und damit den US-Aktienmarkt war der heimische Arbeitsmarkt schon lange nicht mehr so relevant wie jetzt, einfach aus Mangel an Alternativen. Stocken der Arbeitsmarkt und Konsum in den USA, kommt auch die letzte Stütze der Unternehmensgewinne ins Wanken. Als Anleger kann man insgeheim also nur hoffen, dass die Notenbank am Arbeitsmarkt scheitert und die Arbeitslosenrate nicht nach oben drücken kann.
Trotz Kursrückgängen sind US-Aktien immer noch nicht billig. Eine Rezession mit merklich höherer Arbeitslosigkeit ist noch nicht eingepreist. Bisher machte das Sinn, da der Arbeitsmarkt robust war. Die Frühindikatoren deuten nun einen schnelleren Trendwechsel an. Damit kommt auch neuer Korrekturbedarf auf. Das Gute daran ist, dass das Einpreisen eines schwächeren Arbeitsmarktes das letzte ist, was noch eingepreist werden muss.
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