Der Umfeld für die Rentenmärkte bleibt freundlich
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USA - Teuerung lässt leicht nach
Als Stütze für den US-Rentenmarkt erwies sich in der vergangenen Woche die Preisentwicklung. Die Verbraucherpreise waren im April gegenüber dem Vormonat zwar um 0,5 Prozent gestiegen. Die Kernrate jedoch, die Energie und Nahrungsmittel ausklammert, blieb erfreulicherweise konstant. Die Verbraucherpreise sind aber nur die eine Seite. Die andere sind die Erzeugerpreise, die in derselben Zeit um 0,6 Prozent zulegten und damit einen gewissen Druck an der Preisfront aufrechterhalten. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass dieser Druck zumindest etwas nachlassen wird. Öl als der wesentliche Preistreiber hat sich von Rekordwerten von fast 60 USD pro Barrel wieder erheblich verbilligt und notierte in der Berichtswoche sogar deutlich unterhalb von 50 USD. Die Auswirkungen des im März und April außerordentlich hohen Ölpreises schlagen sich aber auch noch in anderen Veröffentlichungen nieder. So ging beispielsweise im April die Industrieproduktion leicht zurück, was auch den Auslastungsgrad senkte. Die rückläufige Tendenz bei den diversen Stimmungsbarometern wie zuletzt dem Philadelphia-Fed-Index spiegelt diese Entwicklung wider. Nichtsdestotrotz bleiben wir vorsichtig bei unserer Einschätzung des amerikanischen Rentenmarktes. Die US-Wirtschaft zeigt dennoch gute Wachstumsraten und die Notenbank Fed wird den kurzfristigen Zins auch weiter anheben. Wir raten Anlegern daher zu Zurückhaltung in US-Bonds.
Ein wichtiges Thema in den USA war vergangene Woche der näher rückende Wechsel an der Spitze der Fed. Alan Greenspans Amtszeit endet planmäßig in rund acht Monaten am 31. Januar 2006. Zeitungsberichten zufolge wünscht sich die Regierung aber, dass Greenspan einige Monate länger im Amt bleibt, um die Suche nach einem geeigneten Nachfolger zu entzerren.
Eurozone - Französischer Stimmungsdämpfer
Frankreich hat in der vergangenen Woche das konjunkturelle Gesamtbild der Eurozone weiter eingetrübt. Nachdem zuvor bereits Italien, die Niederlande und Finnland mit BIP-Rückgängen im ersten Quartal 2005 enttäuschten, berichtete nun Frankreich lediglich ein Miniwachstum von 0,2 Prozent. Die schwache Binnennachfrage war dort für den unerwartet starken Rückgang verantwortlich. Für die Eurozone hat das zur Konsequenz, dass die vorläufige BIP-Schätzung mit 0,5 Prozent wohl zu hoch gegriffen war. Die konjunkturelle Schwäche hält unerwünschte Inflationstendenzen klein, wie die endgültigen Daten zur Verbraucherpreisentwicklung im April von Eurostat bestätigen: 2,1 Prozent betrug die Teuerung im Jahresvergleich. Das hatte der Markt erwartet und liegt außerdem nur knapp über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB). Vor diesem Hintergrund erscheint eine Zinserhöhung der EZB noch in diesem Jahr - die vor kurzem noch als sicher galt - als sehr unwahrscheinlich. Gleichwohl gehen wir davon aus, dass beeinflusst von der Entwicklung in den USA auch hierzulande die Renditen im Jahresverlauf steigen werden. Das würde bei Anleihen mit langen Restlaufzeiten Kursverluste bedeuten. Anleger sollte deshalb ihr Augenmerk auf die mittleren Laufzeiten richten. Kurzlaufende Papiere empfehlen sich dabei aus Gründen der Risikoverringerung zur Beimischung.
Ausblick
Die laufende Woche hat einen relativ unspektakulären Terminkalender. Beachtung werden aber die zeitnahen Geschäftsklima-Indizes aus den wichtigen europäischen Volkswirtschaften finden. Daneben wird mit dem spanischen BIP endlich das Bild der gesamten Eurozone komplettiert. In den USA bleibt die Nachrichtenlage weitgehend ruhig. Erst die zweite Schätzung zum BIP und das Verbrauchervertrauen könnten zum Wochenende hin für etwas Bewegung sorgen.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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