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14:40 Uhr, 30.07.2004

Der Ölmarkt ist extrem sensibel

Wie extrem sensibel der Ölmarkt ist, habe sich wieder einmal durch die Reaktionen auf die Nachricht gezeigt, Yukos müsse seine Ölförderung von täglich 1,6 Millionen Barrel wegen des bevorstehenden Bankrotts unterbrechen, dies berichtet John Hatherly, Head of Global Analysis bei M&G Investments in einem aktuellen Marktkommentar. "An der New York Mercantile Exchange schnellte der Ölpreis auf 43,05 US$ und übertraf so noch das Hoch im Mai dieses Jahres. Nach der Klarstellung, die Ölförderung bei Yukos gehe weiter, sank der Ölpreis wieder auf 42,40 US$."

Die Hauptursache für den hohen Ölpreis sei, dass einer starken Nachfrage ein knappes Angebot gegenübersteht, so Hatherly. Das gelte auch nach der jüngsten Erhöhung der Fördermengen durch die OPEC. Die Nachfrage aus den USA sei sehr hoch und werde wahrscheinlich in der nächsten Zeit auch hoch bleiben, da die "Heiz-Saison" im Herbst näher rückt, so der Experte. Es seien daher weitere Preiserhöhungen wahrscheinlich. Dieser Trend könnte noch durch Spekulationen am Markt für Futures verstärkt werden. Ein Anstieg des Ölpreises auf 50 US$ sei daher durchaus möglich.

"Höhere Ölpreise wirken wie Steuererhöhungen, sie begrenzen das Wirtschaftswachstum. Schätzungen gehen davon aus, dass ein Ölpreis von 40 US$ über einen längeren Zeitraum das weltweite Wachstum um 0,5 % senken könnte. Zusätzlich führen hohe Ölpreise zu einem Anstieg der Inflation, was zusätzlich belastend wirkt, wenn die Zinsen sich ohnehin schon nach oben bewegen." Eine weitere Ölkrise würde mit Sicherheit eine Schwäche der Anleihe- und Aktienmärkte verursachen, so die Einschätzung von Hatherly.

Selbst wenn sich die Ölpreise wieder abkühlen könnten, wenn es nicht zu weiteren Störungen kommt, rechnet Hatherly, dass der Trend bei den Preisen von Öl und Gas langfristig nach oben zeigt. Mit anhaltendem Wachstum in China und Indien wachse die Nachfrage nach knappen Energiequellen kontinuierlich. Die Folge sei ein angespannter Markt und steigende Preise.

Aus diesem Grund hält der M&G Global Basics Fund eine Übergewichtung im Energie-Sektor, sowohl bei Öl, als auch bei Gas. Die Experten von M&G gehen davon aus, dass auch alternative Energien einen Aufschwung erhalten werden.

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