Der Öl-Crash hat Konsequenzen
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- Brent Crude ÖlKursstand: 58,69 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- WTI ÖlKursstand: 49,06 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Die Breite und Geschwindigkeit des Zusammenbruchs des Ölpreises hat die Märkte durchgeschüttelt. Nur die Crashs der Jahre 1997 bis 1998 (-67 %) und 2008 (-73 %) waren stärker als der jüngste (-60 %). Analysten von Barclays Capital gehen davon aus, dass der tiefe Ölpreis mittelfristig Bestand haben wird. Das Nachfragewachstum schwäche sich ab, getrieben von einer höheren Energieausbeute und tieferem Weltwirtschaftswachstum. Dadurch "sollte Öl ein gut versorgter Markt" bleiben, schreibt Barclays. Gleichzeitig werde die amerikanische Schieferölproduktion dafür sorgen, dass die OPEC keinen künstlichen Mindestpreis mehr gegen den Willen des Marktes festlegen können wird.
Durch den Rückgang des Ölpreises haben sich die weltweiten Inflationserwartungen verringert. Mit dieser Entwicklung sind auch die Renditen von Staatsanleihen weltweit zurückgegangen. Nach Einschätzung von Barclays wird der Rückgang des Ölpreises die tatsächliche Inflation in den Schwellenländern mehr beeinflussen als in den entwickelten Industrienationen. Insgesamt werde sich die Preisstabilität weniger volatil entwickeln, heißt es weiter.
Das Weltwirtschaftswachstum, wenngleich schwach, könne durch jeden Rückgang der Ölpreise um 10 % um 0,1 Prozentpunkte zulegen. Sollte der Ölpreis auf dem aktuellen Niveau verharren wäre der Ölpreisrückgang gleichbedeutend mit einer Beschleunigung des Weltwirtschaftswachstums um 0,4-0,5 Prozentpunkte. Dieser Wachstumsschub werde mit einer Zeitverzögerung von zwei bis drei Quartalen spürbar sein. Normalerweise steigt der amerikanische S&P 500 Index für Standardtitel nach starken Ölpreisrückgängen um 12 %, schreibt Barclays weiter.
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