Fundamentale Nachricht
11:26 Uhr, 24.02.2015

Der Öl-Crash hat Konsequenzen

Analysten von Barclays machen eine Rückschau auf die Preisbewegung beim Rohöl und sehen mit einer zeitlichen Verzögerung positive Konsequenzen für die Entwicklung der Weltwirtschaft und für die Preisstabilität.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 58,69 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 49,06 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Die Breite und Geschwindigkeit des Zusammenbruchs des Ölpreises hat die Märkte durchgeschüttelt. Nur die Crashs der Jahre 1997 bis 1998 (-67 %) und 2008 (-73 %) waren stärker als der jüngste (-60 %). Analysten von Barclays Capital gehen davon aus, dass der tiefe Ölpreis mittelfristig Bestand haben wird. Das Nachfragewachstum schwäche sich ab, getrieben von einer höheren Energieausbeute und tieferem Weltwirtschaftswachstum. Dadurch "sollte Öl ein gut versorgter Markt" bleiben, schreibt Barclays. Gleichzeitig werde die amerikanische Schieferölproduktion dafür sorgen, dass die OPEC keinen künstlichen Mindestpreis mehr gegen den Willen des Marktes festlegen können wird.

Durch den Rückgang des Ölpreises haben sich die weltweiten Inflationserwartungen verringert. Mit dieser Entwicklung sind auch die Renditen von Staatsanleihen weltweit zurückgegangen. Nach Einschätzung von Barclays wird der Rückgang des Ölpreises die tatsächliche Inflation in den Schwellenländern mehr beeinflussen als in den entwickelten Industrienationen. Insgesamt werde sich die Preisstabilität weniger volatil entwickeln, heißt es weiter.

Das Weltwirtschaftswachstum, wenngleich schwach, könne durch jeden Rückgang der Ölpreise um 10 % um 0,1 Prozentpunkte zulegen. Sollte der Ölpreis auf dem aktuellen Niveau verharren wäre der Ölpreisrückgang gleichbedeutend mit einer Beschleunigung des Weltwirtschaftswachstums um 0,4-0,5 Prozentpunkte. Dieser Wachstumsschub werde mit einer Zeitverzögerung von zwei bis drei Quartalen spürbar sein. Normalerweise steigt der amerikanische S&P 500 Index für Standardtitel nach starken Ölpreisrückgängen um 12 %, schreibt Barclays weiter.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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