Der Markt sieht was, was du nicht siehst!
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Erwähnte Instrumente
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- HelloFresh SE - WKN: A16140 - ISIN: DE000A161408 - Kurs: 48,260 € (XETRA)
- Airbus SE - WKN: 938914 - ISIN: NL0000235190 - Kurs: 68,290 € (XETRA)
- Deutsche Lufthansa AG - WKN: 823212 - ISIN: DE0008232125 - Kurs: 8,262 € (XETRA)
- TUI AG - WKN: TUAG50 - ISIN: DE000TUAG505 - Kurs: 3,139 £ (Chi-X)
- CTS Eventim AG & Co. KGaA - WKN: 547030 - ISIN: DE0005470306 - Kurs: 42,980 € (XETRA)
Wenn wirklich schlechte Nachrichten nicht mehr zu negativen Kursreaktionen führen und wirklich gute Nachrichten nicht mehr zu positiven Kursreaktionen, dann gehört das zu den stärksten Signalen, die es an der Börse gibt.
Zu einer sehr auffälligen Divergenz zwischen Nachrichtenflut und Kursreaktion kommt es derzeit an den Börsen, besonders in Deutschland: Die Corona-Lage in Deutschland und Europa spitzt sich dramatisch zu, die Infektionszahlen steigen wieder rasant. Doch ausgerechnet die Einzeltitel und Sektoren, die von drohenden Corona-Einschränkungen besonders betroffen sein sollten, zeigen eine paradoxe Kursreaktion.
Ein gutes Beispiel sind etwa die Aktien der Fluggesellschaft Lufthansa und die Anteilsscheine des Touristikkonzerns TUI, die am Freitag zulegen können und auch bereits an den Vortagen zum Teil deutliche Kursgewinne verzeichnet haben.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr setzt darauf, den internationalen Luftverkehr durch Corona-Schnelltests schnell wiederbeleben zu können. Flugverbindungen etwa in die USA oder nach Asien könnten durch "verbindliche negative Tests bei Abflug oder Rückkehr" bald wieder aufgenommen werden, sagte Spohr dem "Tagesspiegel". Diese Aussagen waren wohl für die Kursgewinne am Freitag mitverantwortlich.
Die Aktien des Flugzeugbauers Airbus legen am Freitag sogar um knapp sechs Prozent zu, nachdem das europäische Unternehmen mitgeteilt hat, dass die Produktionszahlen beim A320neo im Sommer 2021 erhöht werden könnten.
Auch die Aktien des Ticketvermarkters und Konzertveranstalters CTS Eventim ziehen seit Donnerstag deutlich an.
Dass die stark steigenden Infektionsszahlen nicht mehr zu neuerlichen Kursverlusten in den besonders betroffenen Branchen führen, kann man als stark bullishes Zeichen interpretieren. An der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt und Kursentwicklungen zeigen die Realität manchmal besser als die Nachrichtenflut. Wenn stark negative Nachrichten nicht mehr zu Kursverlusten führen, gehört das zu den bullischsten Signalen überhaupt.
Natürlich bedeuten die steigenden Kurse bei den Corona-Verlierern nicht, dass die Pandemie bereits überwunden ist. Sie könnten aber durchaus bedeuten, dass die noch zu erwartenden negativen Entwicklungen bereits eingepreist sind und beim Ausbleiben negativer Überraschungen eine Erholung anstehen könnte.
Während die Corona-Verlierer zu den großen Gewinnern der vergangenen Tage gehören, sieht es bei den Corona-Gewinnern genau umgekehrt aus. So tendierten die Aktien des großen Corona-Profiteurs HelloFresh in den vergangenen Tagen deutlich schwächer und verlieren am Freitag knapp drei Prozent.
Fazit: Während die Infektionszahlen dramatisch ansteigen, kommt es ausgerechnet bei den größten Corona-Verlierern zu Kursgewinnen. Die Divergenz zwischen Kursentwicklung und Nachrichtenflut könnte ein stark bullishes Zeichen für die von Corona besonders betroffenen Branchen darstellen.
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Vielleicht wussten da einige mehr?! ;)
Bezugnehmend zur Überschrift: Ich denke, Wirtschafts-Pampering des Staates und der EZB hin oder her, der Markt hat einen gewaltigen Knick in der Optik, gerade nach der Mitteilung der Lufthansa vom Wochenende... ;)
Danke, die hatte ich nicht beobachtet, bin Lufthansa long bei 8,21 bisserl spät aber ein Versuch ist es wert.
Hallo Herr Baron, mit jeder Woche, die aktuell vergeht, rückt die Einführung eines Impfstoffes näher und damit eine massive Änderung der Geschäftstätigkeiten genau in den Sektoren, die Sie benannt haben - stockpicking und Gewinnmitnahmen. Darüberhinaus ist im globalen Rahmen zu sagen, daß mittlerweile jede gute wie auch jede schlechte Nachricht aus Wirtschaft/Gesellschaft/Welt immer nur als gute Nachricht interpretiert werden kann. Je schlechter die Nachrichten, desto mehr Geldflut und Staatsverschuldung. Die Implosion des Geldwertes führt zwangsläufig zu beständiger Wertmehrung bei Assets wie Aktien, Rohstoffe,Immobilien,Kunst.. Sie können sich heute eine Dose Büchsenbrot ins Regal stellen - ich wette darauf, daß die in 10 Jahren ihren Preis verdoppelt oder gar verzehnfacht hat. Oder noch mehr.....
Richtig. Das Gleiche kann man bei den europäischen Banken beobachten. Einen weiteren Lockdown mit dramatischeren Auswirkungen auf die Insolvenzzahlen und Kreditausfälle scheint der Markt nicht zu erwarten.