Der letzte Cash-Wert?
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--> Aus dem letzten Börsenbrief:
Eine in den Jahren der Depression 2001 bis 2003 entstandene Börsen-Spezies stirbt langsam aus: Die Cash-Werte. Als solche hatten wir Papiere definiert, deren Netto-Cash (Brutto-Cash abzüglich Verbindlichkeiten) höher war als der Börsenwert. Wie Sie sicherlich noch wissen, hatten wir uns damals stark auf diese risikoarmen und aussichtsreichen Aktien spezialisiert. Leider finden sich immer weniger. Im fernen Israel ist letzten Monat ein solcher Cash-Gigant quasi neu entstanden: Die Electronics Line E.L. (IL0003570129; akt. Kurs: 2,17 EUR). Der Spezialist für Sicherheitssoftware in drahtlosen Heimnetzwerken schüttete im Juni sein operatives Geschäft (welches im Jahr 2002 in eine eigene AG ausgegliedert wurde) als Sachdividende an seine Aktionäre aus (Electronics Line 3000; IL0010905052; akt. Kurs: 0,77 EUR). Lediglich 16% verblieben bei der Muttergesellschaft, sozusagen als Sicherheit für etwaige entstehende Steuerschulden im Zusammenhang mit der Ausschüttung.
Der Clou an dem Deal: In der EL3000 sind neben den betriebsnotwendigen Aktiva (Betriebsausstattung etc.) auch die Verbindlichkeiten gebündelt. Nach unseren Berechnungen ist in der ehemaligen Mutter noch ein Eigenkapital von etwa 30 Mio. EUR vorhanden, das auf der Aktivseite überwiegend in Cash bzw. Forderungen repräsentiert ist. Der Börsenwert dagegen liegt bei schlappen 17,5 Mio. EUR. Die verbliebenen Kosten in der AG dürften durch Zinserträge locker gedeckt sein.
Was das Management weiter vorhat bleibt abzuwarten. Neben dem Aufbau neuer Geschäftsfelder ist natürlich auch die Möglichkeit in der Luft, die Kasse früher oder später an die Aktionäre auszuschütten, sofern das israelische Aktienrecht dies ermöglicht. Dass so etwas zumindest über Behelfskonstruktionen möglich ist, hat z.B. die Advanced Vision Technology, ebenfalls aus Israel stammend, bereits bewiesen (hier über einen quotalen ausserbörslichen Aktienrückkauf deutlich über Börsenkurs). Spekulanten, die den üblichen Israel-Risiko-Abschlag in Kauf nehmen, greifen auf aktuellem Niveau eine erste Position ab.
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